Nachdem ich des Öfteren gefragt werde, welchen Guide ich egal ob an der Ostsee oder bei uns empfehlen könnte, möchte ich mit wenigen Zeilen zum Ausdruck bringen, auf was man bei der Wahl eines Guidingunternehmens oder Einzelguides achten sollte.
Guiding ist der ideale Weg um in kürzester Zeit so viele Informationen wie möglich über Gewässer und Fischarten zu bekommen.
Insgesamt ist zu beobachten, dass nicht nur die Anzahl der Nachfragen nach Guidings stetig steigt – auch die Anzahl der Anbieter oder derjenigen die sich dafür halten, steigt exponentiell.
Guide ist man weder automatisch – nur weil man eine schicke Website gestalten kann – noch weil man in seiner Freizeit mehr oder weniger erfolgreich die Fischwaid betreibt.
Idealerweise sollte man mit einem Guide einen gelungenen Angeltag verbringen.
Die „Chemie“ sollte stimmen und die Krönung wären natürlich schöne Fänge. Es sollte zumindest ein gelungener Angeltag werden, denn Guiding ist nicht gleich Fanggarantie.
In meinen Augen wichtig – allzu oft jedoch verwechselt, ist die Unterscheidung von Guiding und Angelkurs. Dies sollte man klar trennen– sich also vorab bewusst sein, was man primär möchte bzw. was die persönlichen Anforderungen oder Erwartungen an einen geführten Angeltag sind.
Wie aber aus der Fülle der Angebote aber den richtigen oder idealen Anbieter herausfiltern?
Begleitend dazu ein paar Ratschläge:
Gute Guides aus Deutschland sind bis auf wenige Ausnahmen durch diverse Medien mehr oder weniger bekannt. Zumindest hat man schonmal davon oder von ihnen gehört/gelesen.
Gute Guides sieht man regelmäßig in Beiträgen und Berichten diverser Angelzeitschriften und – Magazinen. Ganz egal ob sie von Redakteuren als Guides für Gewässerberichte gebucht werden oder ob sie selbst Berichte verfassen.
Das Internet ist diesbezüglich schon vorsichtiger zu bewerten. Oft sind Webseiten wenig signifikant als dass sie überhaupt als Bewertungskriterium zählen dürfen.
Ein gutes Bewertungskriterium von Webseiten „unbekannter Guides“ sind oft Anzahl und Qualität der Bilder.
Guides werden immer versuchen, zeitnah Werbung mit aktuellen Fangbildern zu machen.
Wichtig: Gute Guides legen vor allem Wert darauf, Kunden mit Fischen abzubilden.!
Wenig oder keine Fische und zur Gänze fehlende Fangbilder von Kunden, sollten einen kritisch stimmen. Prahlerei von Fangerfolgen in Internetforen – ohne Bilder, erst recht!
Hat man sich nun für einen Guide entschieden:
Im Vorfeld der Organisation, sollten alle wichtigen Daten entweder schriftlich oder online klar und verständlich vorliegen.
Es sollten keine Unklarheiten im Raum stehen. Wichtige Infos über Tackle & Gerät, Köder, Kleidung & Sicherheitsausrüstung, Verpflegung, die nötigen Papiere und Unterlagen sowie Infos über Anfahrt und gegebenenfalls Unterbringung sollten geklärt sein und ein ungefährer Plan des Tagesablaufs gesprochen sein bzw. vorliegen.
Trifft man sich mit eine Guide am Angeltag – sollte dieser sofort an Gehabe und der Ausrüstung zuerkennen sein und seine Absichten
unmissverständlich definieren. Die Ausrüstung trennt hier oft die Spreu vom Weizen. Gute Guides sind top vorbereitet – und dies spiegelt sich im Equipment wider.
Meist finden Guidings vom Boot aus statt.
Dieses sollte top in Schuss sein, den Bedingungen entsprechen - sicher, sauber & aufgeräumt sein.
Sämtliche notwendigen Aufgaben, wie evtl. Tanken und das Boot säubern gehören zu den Aufgaben eines Guides im Vorfeld – und sollten nicht auf Kosten der Guidingzeit gehen.
Deshalb ist auch Pünktlichkeit beim Guiding wichtig. Ein unpünktlicher Guide nimmt seine Sache nicht ernst.
Auf größeren Gewässern oder sogar der offenen See ist eine Einweisung in Technik, Sicherheit, Funk, GPS, Notsignale, Anker und Rettungsmittel unabdingbar.
Auch sollte man wissen, wie man im Notfall das Boot startet, steuert und ausschaltet. Was meist nicht länger als 15 Minuten dauert – jedoch Leben retten kann.
Am Gewässer/Angelplatz angekommen
-wird ein guter Guide zuallererst immer Anweisungen geben wie man die Plätze am besten „liest“ und befischt.
Er überlässt dem Gast den besten Platz. Auch wird er über den Tag gesehen auch wenig selbst angeln. Die Betreuung des Kunden steht absolut im Vordergrund.
Ein die Technik verbesserndes Schaufischen ist natürlich erwünscht.
Ein guter Guide wird vom evtl. Drill Fotos schießen. Er macht Fangfotos, zeigt wie der Fisch richtig zu halten ist und demonstriert den richtigen Umgang mit dem Fisch.
Mit einem guten Guide sollte man nach kurzer Zeit geistig voll und ganz beim Angeln sein.
Nach einem langen Tag sollte man das Gefühl haben, bestens versorgt und nahe am Fisch gewesen zu sein.
Über den Preis eines Guidings wird viel diskutiert.
Bei den von mir aufgezählten Punkten – kann ein gutes Guiding gar nicht günstig sein.
Zählt man den Materialaufwand für Tackle und Gerät, ein gutes, großes und sicheres Boot, dessen Unterhalt, die Qualität und Wartung von Sicherheitsequipment wie Schwimmwesten, ein gutes GPS/Echolot, etc.zusammen – bleibt meist nicht mehr viel für den Zeitaufwand übrig.
Rechnet man den Tag um auf einen Stundenlohn – meist kein großer Lohn. Und das vor Steuern!
Billigangebote sparen meist an der Sicherheit, fahren mit viel zu kleinen Ertrinkhilfen aufs Wasser und haben meist mangelhaftes Equipment
– denn irgendwo muss gespart werden. Auf Kosten der Qualität, der Sicherheit – auf Kosten des Gastes.
Zuletzt sei gesagt: Eines kann ein guter Guide nicht – Fanggarantie geben.
Aber er kann mit hohem Standard den Angeltag zu einem Erlebnistag machen.
Grüße, Andreas