Erfahrungen mit Super Trap Red Head?

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  • Hallo,


    hat jemand von euch schon Erfahrungen gemacht mit dem Super Trap Red Head (Bill Lewis); soll ja für Furore gesorgt haben, bin mir aber nicht sicher ob da eine schlaue Marketing-Strategie gegriffen hat.... :?:


  • Naja, scheint dann doch nicht so für Furore gesorgt zu haben. :lol:


    Im Prinzip gibt es die Dinger schon lange.
    Und zwar von den unterschiedlichsten Herstellern.


    Meines Erachtens nach, war Rapala einer der ersten Hersteller. Zumindest auf dem europäischen Markt.
    Welche Nordamerikanischen Handschnitzer das Ding natürlich noch vertrieben haben, weiß ich nicht.


    Ich muß ehrlich gestehen, daß ich ein oder zwei der Dinger in einem Anfall von Kaufrausch irgendwann für 15 Jahren beim Tackledealer in der Nähe meiner Tante in Sunshine State California erworben habe und die guten Stücke seither äußerst erfolgreich in einer Schublade im Keller schlummern. :mrgreen:


    Wobei ich vor kurzem ein Bild eines am Ebro, mit genau jenem Köder, gefangenen 90er Zanders bewundern durfte und ich den Rapala Rattlin' Trap, oder wie er bei Rapala heisst, dewegen trotzdem noch nie mit Wasser in Berührung gebracht habe.


    Naja, vielleicht sollte ich mal. Aber man sollte soviele Dinge... :green_036:


    Mein Fazit: ...ich glaub ich kann, so wie es ist (mit den Dingern in der Schublade) ganz gut weiter existieren.




    ... vielleicht sollten wir mal ein Thema eröffnen mit Berichten und Bildern der "am längsten in der Schublade schlummernden Köder" (Fehlkäufe möchte ich es nicht nennen, denn evtl. ist der ein oder andere Schubladenhüter ja eigentlich der King am Wasser.)

  • Andreas hat geschrieben

    Zitat

    ... vielleicht sollten wir mal ein Thema eröffnen mit Berichten und Bildern der "am längsten in der Schublade schlummernden Köder" (Fehlkäufe möchte ich es nicht nennen, denn evtl. ist der ein oder andere Schubladenhüter ja eigentlich der King am Wasser.)

    deshalb traue ich mich, Euch eine Passage aus einem noch nicht veröffentlichten Buch von mir (Titel: Ein halbes Anglerleben) zum Besten zu geben:


    Zu dieser Zeit existierte auch noch der weltberühmte „Storck“ in der Münchener Innenstadt, gleich gegenüber der Residenz und der Staatsoper. Eine Lage, in der heute nur noch absolute Nobelgeschäfte überleben können. Nobel war aber auch der Storck und sein Inhaber, der alte Herr Storck. Nobel, im wahrsten Sinne des Wortes. Nobel und großzügig mir kleinem Jungen gegenüber, der so oft es ging zum „Schauen“ in den phantastischen Laden kam. Das Angelgeschäft Storck versorgte schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, also seit 1890 oder so, die bayerischen Fischer mit allem, was man hier für die traditionelle Fischwaid auf Hecht und Huchen, Äsche und Forelle und die zahlreichen Friedfische benötigte. Es wurden eigene Kataloge herausgegeben, die Ware wurde auch an Wiederverkäufer und Endkunden verschickt. Zahlreiche Artikel trugen das Markenzeichen der Firma Storck, den Storch. Es fanden sich im Sortiment aber auch weltweite Traditionsmarken wie Hardy, Mitchell und viele andere. Der Laden selbst, so wie ich ihn noch erlebt habe, war ein Juwel im Stile der großen Läden in London und Wien. Nicht so wie heute, wo in „Anglermärkten“ auf der sog. grünen Wiese Schwimmer oder Bleie, ebenso wie Rollen oder Schnüre zu hunderten in offenen Kisten liegend, auf den Kunden warten. Nein, beim Storck betrat man einen großen, edlen Verkaufsraum mit Marmorfußboden, an dessen Längsseiten Ladentische aus Holz und Glas den Bereich vor den Magazinen abgrenzten, in dem die Verkäufer die Kunden bedienten. Die Ladentische dienten gleichzeitig als Vitrinen, in denen die verschiedenen Artikel exemplarisch ausgestellt wurden. Exemplarisch deswegen, weil zu jedem Blinker, jeder Fliege und jedem Messer, Maßband oder jeder Zange, die durch indirekte Beleuchtung illuminiert unter den Glasscheiben ruhten, Dutzende von Variationen in Größe, Gewicht oder Farbe in den dahinter stehenden Magazinschränken schlummerten. Beratung der Kunden war - wenn sie gewünscht wurde - selbstverständlich. Auf alle Fälle fand Bedienung statt. Diese war notwendigerweise mit Kommunikation verbunden und das war es, was ich wollte. Beim Storck hatte ich endlich das Glück, dass mir ein erfahrener Angler Tipps gab, die ich förmlich in mich aufsaugte. Dieser Tippgeber war der alte Herr Storck selbst.


    Der Herr Storck war aber nicht nur mit der Preisgabe seines anglerischen Erfahrungsschatzes großzügig, sonder er schenkte mir sogar ein paar Schweizer Perlmuttlöffel. Dazu muß man wissen, dass es sich bei diesen Schleppködern um äußerst wertvolle Blinker handelte, die aus der Schweiz importiert und dort in Handarbeit hergestellt wurden. Diese Blinker waren damals schon teuer, heute kostet das Stück über zwanzig Mark. Perlmuttlöffel bestehen aus einer Kupferunterschale, auf die ein entsprechend geschliffenes Stück Perlmutt genietet ist. Bei der Herstellung kann es offensichtlich zu kleinen Fehlern kommen, so dass auch Schlepplöffel zweiter Wahl entstehen. Viele Geschäfte wären jedoch niemals auf die Idee gekommen, solche Stücke billiger abzugeben, geschweige denn, sie aus zu sortieren. Der Herr Storck aber schenkte mir sogar welche! Stolz und überglücklich brachte ich meinen Schatz nach hause, drei Löffel in verschiedenen Größen, zwei helle und einen fast schwarzen und einen schweren, ebenfalls mit Perlmutt besetzten Devon zum Lachsfischen. Wenige Jahre danach wurde dieser Traditionsbetrieb geschlossen. Sicherlich nicht wegen dieser großzügigen Geste, sondern wegen eines sich wandelnden Käuferverhaltens. Läden wie der Storck führten Qualitätsware, die preislich weit über dem lag, was die Kunden in den Kaufhäusern für die dortige Massenware zahlen mußten. So gibt es heute weder den Storck mehr, noch den Rothemund, noch die Waffenbavaria am Stachus. Ironie des Schicksals ist, dass auch die Angelsportabteilungen von Karstadt-Oberpollinger, Sportscheck und Hertie lange nicht mehr existieren. Der letzte, schmerzhafte Verlust in dieser langen Reihe von Geschäftsaufgaben ist die Schließung des Angelgeschäftes Engelbrecht in der Amalienstrasse in Schwabing. Dieses vom Schwiegersohn und der Tochter, Herrn und Frau Kleber geführte kleine Lädchen war eine Miniaturausgabe des Ladens der Firma Storck. Hier habe ich zwanzig Jahre lang meine Angelsachen gekauft. Im Januar 2001 war dann Schluß. Leider!


    Hier das Beweisfoto:


    und wenn Du glaubst, es beißt nie mehr
    dann kommt von irgendwo ein Fisch daher

  • Hallo Klaus, schöner leider trauriger Auszug aus einer schönen Geschichte.
    Ist das Buch schon fertig geschrieben? Habe da einwenig Beziehungen wegen Verlag falls du da evtl. Hilfe benötigtst.

  • also hinter dem Bill Lewis Ködern steckt schon etwas mehr dahinter und sollte nicht mit Rapala, Berkley oder sonstigem nachgebautem Gedöns verglichen werden. Gerade in die Erforschung der optimalen Geräuschfrequenz hat die Firma Bill Lewis enorme Geldbeträge investiert und, gemessen am Fangerfolg, offensichtlich den richtigen Ton getroffen. Die Köder gehören zu der Gruppe der Tieftöner und sind somit (richtig eingesetzt) ziemlich fängig. Gerade der Red Head hängt bei mir am Regal und kommt wieder zur kälteren Jahreszeit wieder ins Boot...



    Schöne Story, Klaus! Ich hab da auch noch einige schöne Perlmutt Spangen bei mir und abundzu schau ich mir die Dinger einfach nur an und lass die Farben in der Sonne spielen:)