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  • Der Soinsee ist ein Gebirgsee auf 1400m. Erreichbar von Geitau oder Bayerischzell. Dort parken und dann ca. 1 1/2 Stunde hochlaufen. Ich bin am 13. September von Geitau aus gegangen. Sehr gut ausgeschildert, Forststraße ist gut begehbar. Die schönere Strecke scheint von Bayerischzell aus zu verlaufen. Ich habe einen schönen neuen Steig in die Richtung gesehen.


    Kartenkauf:
    Waitzinger Keller, Schlierseer Straße 16, 83714 Miesbach
    Tel. 08025/7000-0 Fax 08025/7000-11 E-Mail: info@waitzinger-keller.de
    Auf der Homepage http://www.waitzinger-keller.de gibt es mehr.
    Mein Navi hat mich übrigens nicht auf den Hügel sondern unten in die Stadt an das Waitzinger Gasthaus geleitet. Hoch muss man fahren.


    Karte für Nichtglieder des Angelvereins Miesbach kostet 23 Euro. Ächz.
    Ein Übernachtungsnachweis soll mitgeführt werden. Ich habe das elegant gelöst, indem ich am Samstag die Karte geholt habe, und auf der Rotwandhütte, ca. 40 Gehminuten vom Soinsee entfernt übernachtet habe. Das wurde akzeptiert. Am Sonntag morgen bin ich dann zum See abgestiegen. Empfehlenswerte Lösung.
    3 Edelfische sind erlaubt.
    Vorsicht bei den Ködern: Künstliche Köder dürfen nur mit einem Einzelhaken gefischt werden, Spinnfischen mit totem oder künstlichem Köderfisch, befestigt am Bleikopfsystem ohne eingegossenem Haken. Es dürfen nur Zwillingshaken der Gr. 12 verwendet werden, wobei ein Haken im Köder versenkt werden muss. Systeme und Bleiköpfe mit eingegossenem Haken (Tiroler Haken, Jig, Twisterhaken etc.) dürfen nicht verwendet werden. Mit einem Schlag konnte ich nur noch fünf Köder verwenden. Ein Messgerät und ein Lösegerät sind beim Fischen mitzuführen und zu verwenden. Ich hatte Sbiros verwendet, der Kontrolleur war sich nicht sicher, ob die gestattet sind. Er hat mich damit weiterfischen lassen und wollte später sich erkundigen. Also besser noch Wasserkugeln eingstecken, die sind 100 % erlaubt und fangen genauso wie ich mich überzeugen konnte.


    Angelbericht: Ich habe am 13.September in der Nähe von Geitau geparkt und bin am Segelflughafen vorbei der langweiligen Forststraße entlang immer bergauf gelaufen. Die Leute haben geschmunzelt, da meine neue Sbiro-Telerute weit aus dem Rucksack rausschaute. Kurz vor dem See kommt die Schellenbergalm, da wirds richtig steil, MTB-Fahrer mußte absteigen. Oben kommt der See. Erster Eindruck: Erstaunlich viele Wasserpflanzen am Anfang und Ende des Sees. Das Wasser war dunkel. Überall am Ufer Kuhfladen. Ich bin weiter zur Rotwandhütte aufgestiegen und habe mit 40 fröhlichen Franken mich dort eingenistet. Am Abend habe ich den Gipfel vom Hausberg mitgenommen. Vier Franken und fünf Flachmänner bei nieseligem Nebelwetter, Fernsicht gleich Null.


    Am nächsten Morgen Riesenschlange vor dem Frühstückstreff, da habe ich meine Sachen gepackt und bin gleich zum Soinsee abgestiegen. Dort hat mich eine neugierige Kuhherde empfangen. Frühstücken in Ruhe Schwierig. Eine Kuh war neugierig wie ein junger Hund und ist mir derart auf den Pelz gerückt, dass ich mich leicht bedrängt gefühlt habe. Als sie wegen des leckeren Salzgeruhs meine Jacke und Schuhe angeschleckt hat, reicht es mir. Angeschleimt - mache ich mich auf den Rückzug. Tja, dank Eu-Subventionen sei die Herde seit zwei Jahren verdoppelt worden. Man sieht es am See - gut gedüngt. Nix kristallklar.
    Tipp: Stöcke nie zu weit weglegen, sind in solcher Situation Gold wert.
    Dann wird es ernst. Als ich meine Rute zusammengesteckt habe, bin ich gleich kontrolliert worden. Das erste Mal seit 10 Jahren, um 8.00 früh. Tja, dort oben gibt es eine gut organisierte Fischwilderei. An einem grossen Felsblock habe ich eine Legschnur mit mehreren Haken gefunden. Um es den Fischwilderen nicht gar so leicht zu machen, wird hier oben regelmäßig kontrolliert - also aufgepaßt. Der gute Mann war symphatisch, als er hörte, dass ich meine Streamer vergessen hatte, schenkte er mir einen - einen echten Knaller. Aber davon später. Ich erfahre, dass der See von Mönchen seit 1890 mit Fischen besetzt worden ist und dass sich die Forellen und Saiblinge nicht selbst fortpflanzen. Warum weiß keiner so genau. Elritzen planzen sich selbst fort.
    Ich fischte zuerst mit einem kleinen 3cm Ugly Dugly mit Einzelhaken. Erster Wurf mit der neuen Rute leichter Knicks in der Rute und Anhieb. Eine Refo kein Riese knappe 30 cm immerhin. Dann nichts mehr, obwohl ich den Standplatz gewechselt hatte. Einen silberfarbenen Mepps - nichts tut sich. Die anderen fangen am Anfang des Sees vor der grossen Krautbank zwei schöne Refos und einen Saibling. Neuer Köder - den geschenkten Streamer. Statt Sbiro kommt ein 5 g Ghost (gläsernes Wurfgewicht) mit 18er Fluo zum Einsatz. Erster Wurf absinken lassen. Leichtes Zittern über die Rutenspitze soll das Stück Feder als Fisch oder fettes ertrinkendes Insekt darstellen, die Forellen lieben das. Die Rutenspitze schlägt ganz kurz aus, ahh nibbelt einer. Nochmals, dann ein beherzter Festhalter und Anhieb. Mit 4,20 läßt sich schon was machen. UII die Rolle heult protestierend auf - schnell stelle ich die Heckbremse leichter ein. Das muss ein guter Fisch sein. Er zieht stur seitwärts ans Ufer und versucht ins Kraut zu fahren. Ich stehe auf einem mannshohen Felsblock und kurbele was das Zeug hält und versuche ihn wieder ins tiefe Wasser zu lotsen. Langsam wird der Widerstand schwächer. Ich sehe meinen Gegner eine schöne Refo gut ein Kilo schwer. Langsam dirigiere ich den Fisch ins flache Wasser unter mir. Dann ein kurzes Sträuben und der Haken schlitzt aus. Blitzschnell springe vom Felsblock runter und keine Sekunde zu spät, halb im Wasser halb auf dem Land wendet die Refo. Mit einer Handbewegung fege ich den Fisch an Land. Und Sekunden später ist alles vorbei. Ein schöner fetter Fisch, dem eine Brustflosse fehlt. Ich strahle, die anderen Mitangler gratulieren. Ich mache erstmal Pause und kaufe dem netten Kontrolleur gleich einen weiteren Streamer ab. Die Fängigkeit ist ja unbestritten. Es nieselt jetzt und der Nebel taucht alles in eine Suppe, nur noch ein paar Meter sieht man noch. Die anderen haben genug und machen sich auf dem Heimweg. Und wieder lerne ich was dazu. Eingeweide dürfen nicht ins Wasser, aber im Wald vergraben ist erlaubt. Gut zu wissen.
    Brr die Verhältnisse werden ungemütlich ich gehe zu meinem Felsblock zurück und knote einen kleinen Effzett-Blinker an. Saibling erwischt man tiefer weiter draussen lautet die Empfehlung. Erster Wurf absacken lassen taumelnd einspinnen - kurz vor der Krautkante habe ich einen Biss- der Anhieb sitzt. Diesmal geht alles glatt ein 28 cm bildschöner Saibling liegt am Ufer. Drei Fische jetzt paßt alles. Seltsam entweder gleich einen Biss oder gar nichts. Aso schnell Köderwechsel. Ich versorge den Fang und werfe ein kleines Stückchen Rogen vor mir rein. Innerhalb von Sekunden prügeln sich Elritzen und eine fette Koppe darum. Schwupps und weg. Die nächtsten Ködermuster stehen schon fest. Dann mache mich auf den Heimmarsch. Der Magen knurrt aber ich sehe in Geitau kein Cafe. Um dem üblichen Stau zu entkommen, fahre ich gleich heim nach München und genieße Abend die kilo-Forelle in Alufolie mit Kartoffeln.
    Insgesamt ein rundes Wochende. Zeit braucht man am Soinsee und stramme Wadeln.

  • Zitat

    Fernsicht gleich Null


    Ich glaube das erklärt das Fehlen der Bergbilder!


    Danke auch von mir, solche Berichte sind goldwert! Da wird auch auf die negativen Punkte hingewiesen, das erspart manch herbe Entäuschung. Petri zu dem schönen Fang!

    und wenn Du glaubst, es beißt nie mehr
    dann kommt von irgendwo ein Fisch daher