Endlich ist es wieder soweit! Ab 1. Mai sind alle Gewässer Südtirols, welche einen Bestand an Seeforellen haben zum Befischen freigegeben.
Mit etwas Verspätung folgt mein Kurzbericht über die Seeforelleneröffnung in Südtirols Gewässern.
Mein Toppgewässer zum Fang von Seeforellen ist der Reschenstausee am Reschenpass nahe zur österreichischen Grenze.
Das Gewässer ist ein Stausee und bei Vollstau rund 600 ha groß mit einer Maximaltiefe von ca 50 m und darf mit Tageskarte vom Ufer befischt werden.
Allerdings haben die Stauseen und deren Forellen so ihre Tücken und gelten zu Recht als schwierig zu befischende Gewässer. Ich fische seit meinem 6. Lebensjahr im Reschenstausee und konnte in meiner nunmehr 36jährigen Anglerlaufbahn dort einige Sternstunden erleben.
Jedes Jahr freue ich mich immer wieder auf den 1. Mai und dem Beginn der Seeforellenfischerei.
So auch dieses Jahr: Die Abfahrt von zu Hause erfolgt um 4.30 Uhr morgens.
es ist kalt, mein Thermometer zeigt eine Außentemperatur von -3°C.
Um 5.00 Uhr komme ich am Gewässer an, wo mein langjähriger und bester Angelkumpel bereits auf mich wartet. Schnell erfolgt eine kurze Lagebesprechung und die Situation am Gewässer wird kurz analysiert.
Es ist Niedrigstau mit vielen flachen Bereichen. Das Wasser ist klar, und es weht ein eiskalter, böiger, ja schon fast sturmartiger Nordwind, der aufs Wasser Schaumkronen peitscht. Mir wird trotz der unwirtlichen Witterungsbedingungen warm ums Herz. Es herrscht Seeforellenwetter, denn genau diese Bedingungen lieben "unsere" Südtiroler Seeforellen.
Nach einem Handschlag mit Petri Heilwünschen erfolgen die ersten Würfe in die neue Saison.
Um 8.00 Uhr habe ich den ersten Biss. Eine Regenbogenforelle mit ca 45 cm, die noch laichschwer ist und natürlich sofort schonend abgehakt in ihr Element entlassen wird.
Ich fische weiter und plötzlich erfolgt ein kurzer, harter Schlag. Typisch Seeforelle, da hat eine meinen Wobbler nur angestupst. Ich überwerfe die Stelle nochmals und es erfolgt ein vehementer Biss. Seeforelle!!! Schon bald wälzt sie sich im klaren Uferwasser und mein Kollege klettert das Steilufer hinunter und keschert sie. Ein wunderschöner Milchner, rund 60 cm lang hat den Wobbler genommen und ein erfolgreicher Start in die Seeforellensaison 09 ist erfolgt. Eine Stunde später kann ich noch eine 54 cm lange Seeforelle fangen. Wir fischen weiter bis 15.00 Uhr, fangen aber abgesehen von einigen schönen Regenbogenforellen nichts mehr.
Alles in allem war das wieder ein wunderschöner Tag, bei dem ich wiedereinmal saumäßigen Dusel gehabt habe.
Am übernächsten Tag werde ich (zum Glück) zur Realität zurückgeholt. Rund 8 Stunden geworfen und zu Fuß 4 km Uferstrecke abgefischt, das ganze Steilufer durchgekraxelt......... und keinen Biss gehabt.
Das ist Seeforellenfischen in Südtirol