Erfahrungen mit Vertikalangeln!?

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  • Habe einige Berichte über Vertikalfischen im Netz gelesen und bin begeistert.


    Der November ist wohl eine gut Jahreszeit dafür, weshalb ich den Rest dieser Saison (was die Bootsfischerei angeht) dafür aufwenden möchte.


    Was habt ihr denn für Erfahrungen? Hat es von euch schon jemand (erfolgreich) versucht oder ist gar ein Kenner im Form?
    Dann los, wie, wann, wo, mit was?
    Bin für jeden Bericht oder Tip bei diesem jungfreulichen Thema dankar...

  • ohje ein sehr breit gefächertes Thema...vor allem weil es auf sehr viele Faktoren wie Driftgeschwindigkeit, Köder, Tackle und Köderaktion ankommt. Würde dir da die Videos vom Dietmar Isaiasch empfehlen. Er beschreibt darin sehr gut die Methoden sowie die einzelnen Köder.

  • Ich war die letzten Male meistens "vertikal" los. Vor allem weil sich sonst bei uns am See nicht mehr viel tut.
    Gefischt hab ich meistens Gufihegene die ich mir aus 3 Kopytos selbst gebaut habe.
    Ich hatte eine Hegenen mit 3,5cm und eine mit 5cm Kpytos.
    Nachdem die ich die letzten male auf die 3,5cm recht gut gefangen hab war ich eher skeptisch ob die 5cm auch fangen wird, da bei uns am See die Barsche meistens nur auf sehr kleine Kunstköder beißen.
    Allerdings stellte sich die Hegene mit den größeren Gufis als wesentlich fängiger heraus.


    Jetzt mal bissl genauer zur Technik.
    Da es bei uns zur Zeit sehr schwer ist überhaupt Barsche zu erwischen, nicht weil sie nicht beißen wollen sondern weil die meisten sich zu großen Schwärmen zusammengeschlossen haben und diese zu finden ist ohne Echo fast unmöglich. Dadurch sind große Gebiete regelrecht fischleer.
    Allerdings konnte ich durch Zufall ein Gebiet ausmachen in dem sich einige Barsche aufhalten, diese sind allerdings recht weit verstreut und auch nicht in riesigen Schwärmen zusammen sonder eher kleine Trupps. Allerdings offensichtlich recht standorttreu, nicht wie die riesigen Schwärme welche von einem Tag auf den anderen verschwinden können.


    Daher hieß die Taktik Strecke machen.
    So betrieb ich etwas was man wohl als "Backtrolling" beschreiben könnte.
    Über mein GPS kontrollierte ich ob ich im fängigen Gebiet bei einer Wassertiefe von 10 bis ca 15m war und fuhr langsam, stoßweiße(da mein Motor leider nicht stufenlos ist) rückwärts und suchte so kontrolliert das Gebiet ab. Immer darauf bedacht Grundkontakt zu halten und den Gummis an der Hegene durch manchmal sachte, manchmal kräftige Zupfer Leben ein zu hauchen.
    Als wirklich hilfreich erwies sich heute auch eine Markierungsboje die ich mir gestern noch schnell provisorisch gebastelt hab. Diese hat etwas die Form eines H's und kann sobald man einen Biss bekommen hat über Bord geworfen werden uns markiert so die Stelle sehr genau. Dafür ist das GPS leider nicht so toll weil es doch meistens 5 bis 15m Ungenauigkeit hat. Wenn die Boje geworfen wurde kann man den Bereich darum systematisch mittels "Backtrolling" oder in dem man sich vorbeidriften lässt abgefischt werden.


    Nach einer Zeit lassen dan meistens die Bisse nach entweder weil die Fische skeptisch gegenüber den Gufis sind oder weil sie weitergezogen sind.
    Im ersten Fall kann ein Köderwechsel vll noch einen Erfolg bringen. So konnte ich nach 2 Fischen zwischen 25 und 33 an einer Stelle mit einem einzelnen typischen Vertikalköder, einen sogenannten No-Action-Shad noch einen Barsch zum Anbiss überreden.


    Alles im allen waren heute 2 richtig schöne Barsche mit 32-33, 3 zwischen 25 und 30 sowie einige kleinere die ich mitnehmen musste weil sie den Druckausgleich nicht schafften, meine Ausbeute. Wobei die beiden großen für den Starnberger See schon als regelrech kapital bezeichnet werden können.


    Also vertikal lohnt sich und an Gewässern an denen ein Echo erlaubt ist fällt das finden der Fische auch nicht so schwer.

  • Schöner Bericht Matthias. Ich muss dir Recht geben, dass ein Echolot zum Auffinden
    von Fischen oder zumindest interessanter Strukturen beim Vertikalangeln eine
    wichtige Sache ist.


    In Holland wird teilweise mit Hilfe von zwei E-Motoren das Boot exakt auf einer
    Stelle gehalten wo es beisst. Schon ein paar Meter abgedriftet und aus ist es.


    Aber genau das macht das Vertikalangeln ja aus: Es wird geziehlt ein enger Spot
    befischt und nicht eine Fläche wie beim schleppen bzw. werfen. Dazu muss man
    das Boot ziemlich exakt positionieren.

  • Danke für den schönen Bericht.


    Ein paar Fragen: hattet Du die Barsche mit dem E-Lot gefunden, oder damit nur die interessanten Stellen ausgemachtund eben gesucht.
    Läßt Du das E-Lot während des Fischens an?
    Hat der Geber bzw. die Radarwellen Scheuchwirkung?
    Waren die 10-15 m eine steile Kante oder verläuft das Ufer eher stetig flach?
    War der Gewässerboden eher hartgründig?


    Natürlich ist mein Hauptproblem (am Ammersee) erst mal interessante Stellen zu finden, wo der Zander/Barsch stehen könnte...