Wiesent bei Muggendorf

  • Letzten Sonntag haben wir die Wiesent in Franken besucht, um mit Trockenfliege und Nymphe der Rotgetupften und der Fahnenträgerin nachzustellen.
    Wetterseitig war es anfangs bedeckt und leichter Nieselregen, doch ein kurzer Blick an die Strecke liess Gutes erwarten, weil sich doch hi und da Ringe
    auf der Wasseroberfläche zeigten.
    Also, die Ruten aus dem Futteral geholt und die 8,6er Ruten ausgepackt, beide 5er Klasse mit Schwimmschnur.

    Die Schwimmschnur sollte sich später als klarer Nachteil zeigen, da die Wiesent in vielen Bereichen bestimmt 2m und tiefer ist, und da kommt man ohne
    Sinktip oder beschwerten Vorfach auch mit der Goldkopfnymphe nicht schnell genug auf Tiefe.
    Die zweite Rute hatte ich mit meiner Moskito #14 bestückt, eine Fliege, die an fast allen Fliessgewässern die Aufmerksamkeit der Fische auf sich zieht.


    Die Wiesent - ein Gewässer der Güteklasse 1 - ist abwechslungsreich in der Struktur - mit tiefen Kolken, Gegenwassern, Rieselstrecken und breiten gleich-
    mäßig fliessenden Abschnitten. Lt. Web ist sie 72 km lang; wir fischten auf einem 2.8km langen Abschnitt, der beidseitig befischt werden darf.
    Die Mindestmasse sind 38cm für Fario und 42cm für Thymallus, das sind sportliche Masse, die wir an diesem Tag nicht erreichen konnten. Insgesamt darf
    auch hier nur 1 Fisch pro Tag entnommen werden.
    Wir konnten eine Fario überlisten, die regelmässig auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses ganz am Rande nach Fliegen stieg, die wir nicht eindeutig
    zuordnen konnten. Doch meine 14er Moskito war auch dieses Mal rundum zuverlässig, wie man auf den beiden nachfolgenden Bilder sehen kann:


    Nachmessen musste ich nicht, das 38er Mass lag da deutlich drüber - aber die Zeichnung war eine Augenweide. Die Fario kann wieder gefangen werden,
    Augenzwinker.
    Von den Fahnenträgerinnen habe ich rein gar nix gesehen, aber das dürfte wohl auch daran liegen, dass ich nicht auf die richtige Tiefe kam, um die Grundäschen
    zu erreichen. Wie gesagt, eine Sinktip oder beschwertes Vorfach sind ein Muss an der Wiesent.


    Den Abendsprung habe ich nicht mehr erlebt, nachdem so gegen 15h drei Rotten von Kajak-, Kanandiern- und offenen Booten im zeitlichen Abstand von ca. 45 Minuten
    die Wiesent runter geschwommen kamen.

    Es waren so jeweils 10 bis 15 Boote pro Gruppe am Start, mit unterschiedlichen Pegeln im Boot oder im Mann ;-((.
    Die Fische flüchteten sich dabei unter die Bäume, so mancher Bootsfahrer in die Bäume - das war, wie gesagt - eine reine Pegelfrage:

    Die Fische wollten bei soviel Missachtung vor Ihrer Majestät der Wiesent dann gar nicht mehr auftauchen und stellten das Steigen auf Moskito & Co konsequent ein.


    Daher der Tipp:
    Wer an der Wiesent einen unbeschwerten Angeltag erleben möchte, fischt am Besten nicht am WE oder am Besten nach 16 Uhr, wenn alle Kanuten und Vollmatrosen die
    heimischen Gewässer verlassen haben.
    Den großen Fahnenträgerinnen bin ich noch auf der Spur - Ihr wisst ja: mit Sinktip und Goldkopfnymphe.


    tight lines
    4x4 Driver