Schlepptiefe auf Hecht?

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  • Habe mir mal erlaubt mit dieser diskussionswürdigen Frage ein neues Thema aufzumachen.



    Diese Frage stellt sich natürlich nur im Freiwasser, also ab größeren Wassertiefen.


    Der Hecht nimmt (wie schon seine Augenstellung verrät) seine Beute fast ausschließlich von unten nach oben, evtl. in seiner Höhe aber nicht von oben nach unten.
    Dazu schießt er gerne auch einige Meter in die Höhe, angeblich sogar bis zu 20 Metern (habe ich mal am Telefon gehört :)).


    Daher ist es wichtig, den Köder keinesfalls zu tief anzubieten, um den Hecht nicht zu "unterschleppen".


    Nun könnte man meinen es reicht einfach nur 2 Köder 50cm unter der Wasseroberfläche anzubieten.


    So einfach ist es dann auch wieder nicht, weil wir bis in den späten Herbst hinein eine Sprungschicht haben. Diese ist durch die Algenblüte recht trüb aber nicht lichtundurchlässig, darunter wird das Wasser klar.
    Deshalb bietet es sich an einen Köder unterhalb der Sprungschicht anzubieten, der dann den Hecht reizen soll, der in größeren Tiefen steht.


    Damit bietet es sich an einen Köder so flach wie möglich (also wirklich unmittelbar unter der Wasseroberfläche) und einen unterhalb der Sprungschicht anzubieten.


    Natürlich gibt es noch eine Vielzahl an weitern Faktoren, die man berücksichtigen kann. Z.B. Wind und Wasserbewegung, Wetter, Tageszeit usw.


    Mit flach - tief liegt man aber grundsätzlich nicht verkehrt...

  • Hallo gelbe Ente!


    Ich war lange hin udn her gerissen. Zum Einen galt die Regel, dass Hechte in oder ober der Sprungschicht rauben und das natürlich von unten, sodaß die Köder nicht zu tief laufen sollten.
    D.h. ich habe jahrelang (mit kleineren Variationen) in den Bereichen 3-7 Metern mit zwei Angeln verteilt geschleppt. Der Erfolg war ganz gut, größere Hechte waren aber ganz selten.


    Offen blieb für mich lange die Frage, was es mit den "Renkenhechten" auf sich hätte. Rauben die Hechte REnken die sich in der Oberflächen- bzw. in der Sprungschicht aufhalten oder gibt es auch Hechte, die tiefer (sagen wir 15-20 Meter tief) rauben? Experten raten ja fast immer im Oberflächenbereich zu schleppen.


    Nun gab es plötzlich zwei interessante Ereignisse. Zum einen habe ich im April (noch Schonzeit) gegen abend beim Schleppen auf Seeforelle mit der Stuckirolle zwei Hechte in ca. 20 Metern Tiefe gefangen und zum anderen spuckten Laichhechte aus dem Netz des Berufsfichers frische Seesaiblinge aus. Die Seesaibis stehen bei usn im April in mindestens 35 eher sogar in 50 Metern Tiefe. Also schnell einen Happen Saiblinge in 50 metern geholt und dann ins Flachwasser zum Sex???? Ganz komisch...


    Und die Renken stehen auch überwiegend (zumidnest vor Mai und nach Juni) auf 15-25 Metern.
    Warum raten die Experten alle immer auf "nicht tiefer als 7 Metern" zu schleppen???


    Die Antwort war die, dass Renken tagsüber im Freiwasser überwiegend flach rumschwimmen, und dort auch von den Hechten gejagt werden.
    Ob das stimmt?


    Nach meinen Erlebnissen und mittlerweile einigen Aussagen, dass auch auf 15 Metern gefangen wurde, stelle ich nun die Regel "immer über der Sprungschicht" stark in Frage.


    Deine Ansicht, gelbe Ente: Eine Rute ganz flach für die "Sprungschichthechte" und eine unter der Sprungschicht für die Tiefenhechte finde ich jedenfalls höchst interessant.


    Ich hoffe, die Diskussion findet regen Anklang.
    Petri!
    Robert

  • Hallo Hechtschlepper,


    ich möchte Euch von einem für mich einmaligen - bisher - Erlebnis berichten, das ich am Walchensee im Juni 2006 hatte. Möchte voraus schicken, dass ich kein Hecht-Spezialist bin und sicher nur einen Bruchteil von dem an Erfahrung bezüglich Hecht aufweisen kann, was andere hier im Forum haben. Aber vll hilft es Euch bei Eurem Thema.


    Hab an diesem heißen Tag mit einer Rute auf Saibling und einer Rute mit einem ca. 20 cm langen, sinkenden Wobbler gefischt. Mitten im Freiwasser etwa 40 m bis zum Grund, hatte sich die die Schnur meiner Saiblingsrute unter dem Tragegriff meines Bootes verklemmt und ist beim Aufnehmen der Rute gerissen. Ich ruderte nicht weiter, sondern schaute mir den Schaden an und überlegte, ob ich die Montage neu aufbauen sollte. Von Urfeld sah man schon Wellen mit Schaumkronen anrollen, bei mir wars noch ganz ruhig. Ich schob die Rute dann zusammen und entschloss mich, weiter zu rudern und auf die Saiblingsangel zu verzichten. Während der ganzen Zeit, ich schätze etwa 5 Minuten ohne rudern, war der sinkende Wobbler ca. 70 m draussen. Wegen dem herannahenden Wind legte ich mich in die Riemen, nach 4 oder 5 Ruderschlägen ruckte es an der Hechtangel, das Ergebnis war eine Hechtdame mit 120 cm Länge! Meiner Meinung nach erfolgte der Biss in mindestens 20 m Tiefe, im Magen des Hechtes war ein Saibling!


    Ich weiß natürlich nicht, ob es überhaupt möglich ist, gezielt in einer solchen Tiefe zu schleppen, aber es zeigt m.M. nach, dass manche Hechte eben auch sehr tief stehen.


    Herzliche Grüße
    Klaus

    und wenn Du glaubst, es beißt nie mehr
    dann kommt von irgendwo ein Fisch daher

  • Zitat


    Die Antwort war die, dass Renken tagsüber im Freiwasser überwiegend flach rumschwimmen, und dort auch von den Hechten gejagt werden.


    Wie tief is flach?


    Wie tief die Felchen im Freiwasser stehen richtet sich vermutlich größtenteils nach der Vertikalwanderung des Planktons und die besagt, ganz grob, tagsüber hält sich das Plankton im tiefen auf, in der Morgen- und Abenddämmerung steigt es ab bzw. auf und über Nacht orientiert es sich stark in Richtung Oberflächenwasser. Natürlich weichen die Anteile der einzelnen Planktongruppen in diesen Zeitverlauf voneinander ab, insgesamt passt es aber.
    Wobei ich aber auch ehrlich zugeben muss, ich weiß nicht sicher ob die Felchen dem Plankton tagsüber auch wirklich in die Tiefe folgen. Dennoch hab ich starke Zweifel an dem ganz oben zitierten.


    Gruß Chris

  • Ja barsch-zocker. Ich habe da auch so meine Bedenken. Bei uns fängt man Renken eher gegen abend udn dann bis Mitte/Ende August am besten in Grundnähe (rd. 15-20 Meter).
    Ich glaube, die Aussage, dass die Renken tagsüber in der Schwebe seichter(!) als am abend ziehen, kam vom Forum hier. Dies war die Erklärung, warum man "Renkenhechte" tagsüber auf 3-7 meter fangen kann. ich bin (vor dieser Aussage) immer davon ausgegangen, dass sie Renken tagsüber eher tiefer als am abend ziehen (und habe mich gefragt, warum man dann tagsüber nicht viel tiefer auf Hecht fischen müßte...).


    Ein echolot würde vieles klären, ist bei usn aber nicht erlaubt und daher besitz ich auch keines.