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  • Sonntag, 27.05.
    Ein schöner warmer und sonniger Tag, wir haben deutlich über 20 Grad, also schweisstreibend.



    Erst gegen 11 Uhr kann ich mein Boot "beziehen", jetzt will ich bei der Hitze und in anbetracht des bald zu erwartenden Windes keinen "großen" Beutezug mehr starten. Es gilt also das Boot zu testen, die Rutenhalter sowie das Echolot anzubringen und zu justieren. Ich melde mich für 2-3 Stunden bei der Regierung ab, und rudere aus der Walchensee-Bucht, dort ist es mir eindeutig zu "voll". Ca. 15 Boote tummeln sich dort zwischen Klösterl und Bucher. Ich rudere weiter in Richtung Galerie, allerdings mit deutlichem Abstand zum Ufer. Das Echolot zeigt bereits 100m Wassertiefe, da lasse ich die Saiblingsmontage auf 20 Meter runter, der Tiefenempfehlung die ich bei der Ankunft bekam. Und wärend ich mit einem Edding die Schnurmarkierungen erneuere, rumpelts auch schon in der Rute. Kurz darauf begrüße ich einen schönen 30er Saibling im Boot. Nach 2 Stunden bin ich wieder auf der Heimfahrt und vier leckere Saiblinge (31, 30, 30, 27) liegen zu meinen Füßen. Damit war die Zeit vorbei und mein Bratpfannen-Limit voll. Der Urfelder Wind setzte praktischerweise jetzt erst ein und besorgte mir eine angenehme Drift nach Hause.



    Nach diesem guten Start ging es jetzt darum, die Strategie für den folgenden Tag festzulegen: Ich ging mit meinem Fischspürhund das Ufer ab und lies ihn die Witterung aufnehmen:



    Ganz klar zeigte seine dicke Nase an der Galerie vorbei Richtung Sachenbacher Bucht! Dahin mußte es also am nächsten Tag gehn.


    Montag, 28.05.
    Heute ist Schluß mit Lustig, jetzt wird gearbeitet. Um 4 Uhr geht der Wecker, und ich starte um 4.45 Uhr den Frühsport Richtung Sachenbacher Bucht.



    Der Wettergott will mein edles Unterfangen fördern und schickt mir schon bei Sonnenaufgang einen leichten Nord-Ost Wind entgegen, der mir einen zusätzlichen Ansporn beim stählen meiner bürogeschwächten Muskeln geben soll. Auf Pfannenfisch (Saibling) wird heute nicht gefischt, ich habe versprochen heute abend Schweinebraten essen zu gehen. Da dieser sich nur schwer an der Angel im Walchensee fangen lässt, bleibt mir "die große Lotterie" und die Köder werden auf "Trophäenfisch" ausgerichtet. Ich habe die zwei "schweren" Schleppruten draußen, eine mit einem großen schlanken Bomber-Wobbler (den mögen die Seeforellen am Biggesee auch gerne) und eine mit 200g Gewicht und einem Perlmuttlöffel, der auch bei zügiger Fahrt noch bei 10-15 Metern laufen sollte.


    Tief liegende Wolken quellen über den Ramskopf nach Urfeld herunter und umhüllen die Berge.



    Ich überquere die Urfelder Bucht und rudere in die Sachenbacher Bucht hinein. Das Wasser ist hier 2 Grad kälter an der Oberfläche als in der Walchenseebucht.



    Dort kreuze ich ein bischen und studiere den Untergrund und die Echos auf dem Echolot. Die Saiblinge auf 20 Metern sind deutlich zu sehen, Aber auch auf 10 Metern Tiefe tauchen immer wieder einzelne größere Sicheln auf. Das riecht nach Hechten oder Seeforellen.


    Ich drifte an der Sachenbacher Bucht vorbei und befische mit Blinkern und Gummifischen diese 10 Meter-Schicht. Allerdings ohne Erfolg. Gegen 10 Uhr kämpfe ich mich über den Kirchel-Grund und "heissa" da gehts mit Vollgas von lustigen Schaumkrönchen begleitet zurück in die Walchensee-Bucht.



    Ein schöner Tag auch ohne Fisch.


    Dienstag, 29.05.
    Um 4.30 Uhr stehe ich wieder am Wasser. Ich hasse es früh aufzustehen, aber ich liebe diese frühen Morgenstunden auf dem Wasser; und ich glaube den Fischen geht es ebenso :lol: . Die Temperatur ist auf 6 Grad gefallen und es schüttet in Strömen. Ich rudere aus der Walchenseebucht und spüre wie mich ein Westwind in den See hinein schiebt. Wie so langsam die Nässe und Kälte in die Kleider zieht werde auch ich zum Weichei und drehe Richtung St. Margareth. Nichts ist heute mit weit hinausrudern, zumal wenn ich halb erfroren auch noch im Gegenwind zurück muß. Ich fische auf Saiblinge. Nach zwei Untermaßigen lasse ich mich doch ein bischen rausdriften. Noch ein Untermaßiger, dann ein 26er und ein 27er, die mir einfach wieder versehentlich ins Wasser rutschen. "Die kleinen Hungerleider sollen fetter werden, dann machen wir einen neuen Termin", denke ich mir. Vielleicht reizte mich auch nur wieder der heiße Schweinebraten und ich wollte mit meinen halb erfrohrenen Fingern nicht auch noch Fische ausnehmen? Wer weiss; wobei man sich in dem 14 Grad warmen Wasser wunderbar die Finger wärmen konnte. Brühwarm erschien es einem bei den kalten Temperaturen.
    Am Deiningsbach war ich am Sonntag mit dem Hund spazieren gegangen, da war er trocken, kein Tropfen Wasser war drin. Nun schoß dort ein wilder Strom in den See. Da mußte ich noch ein paar Würfe machen, aber ohne Erfolg. Auch die Kamera blieb unter dieser strömenden Dauerdusche stecken.


    Mittwoch, 30.05.
    Das Wetter hatte Besserung versprochen, und als ich wieder sehr früh am Ufer stand, hatte der Regen aufgehört.



    Es sollte zur Saussau rüber gehen, und wie vor allen sportlichen Übungen began ich mit einem fröhlichen Aufwärmtraining: Das Boot ausschöpfen.


    Es versprach etwas wärmer zu werden, angekündigt waren komfortable 14 Grad, also optimale Betriebstemperaturen; trotzdem hatten die Berge sich über Nacht eine lustige weisse Mütze aufgesetzt.


    [


    Es war Ententeichwetter und nach zwei Stunden begrüßten mich die Möwen an der Insel.



    Da heute kein Schweinebraten angesagt war, durfte ich die Pfanne wieder füllen. Ich schleppte mit dem Saiblingsgerät von der Insel aus über die Niedernacher Bucht. Bei der Insel hatte ich gleich einen 30er und einen 28er erwischt, tiefer in die Bucht reinkommend noch zwei Untermaßige.




    Ich drehte mehr aus der Bucht raus, und machte auf der Halbinsel an der Wasserwacht Pause.




    Um nicht dem eventuell kommenden Wind in die Falle zu gehen, machte ich mich außen an Insel vorbei Richtung Urfeld. Hinter der Insel stellte ich nochmal auf die Saiblingsfaulenzerei um. Wärend die Möwen über mir kreisten begang ein untermaßiger Saibling Suizid an meinem Köder. Was tun? Der Arme Kerl hatte keine Chance mehr. Sicher kennt Ihr alle diesen jämmerlichen Anblick, wenn der Haken aus dem Auge kommt oder zumindest eine Arterie so aufgerissen hat, als wäre selbstveständlich daß wir in unserem Angelgerät Blutplasma mit uns führen. Naja, die Natur hats gegeben, die Natur hats dann auch wieder bekommen, ich lasse dieses Bild für sich sprechen:



    Ich stellte wieder auf Schleppgerät um. Vor dem stillen Winkel sah ich wieder viele Echos um die 20 Meter, das sah nach einem guten Saiblingsplatz aus.



    Prompt biss auch noch eine kräftige Nummer drei mit 32 cm auf den geschleppten Blinker.



    Die Pfanne war voll. Ich wässerte wieder das schwere Gerät und drehte über den Kirchel Grund Richtung Walchensee. Blöderweise kam genau heute kein Wind von Urfeld, der Wettergott hatte es mal wieder gut gemeint mit meinem Fitness-Programm.


    Fortsetzung folgt