Wandern mit der Fliegenrute – Die Mangfall Thalham
Es ist Montag. Die Büroarbeit wartet mal wieder. - ". . . und die Forelle steigt" - noch zwei Tage dann ist Schonzeit für Bachforelle und Saibling. Der Wetterbericht prophezeit den letzten schönen Septembertag und ich wollte mir schon lange mal ein Gewässer, 10 Autominuten vor meiner Haustür, anschauen. Die Mangfall von Thalham nach Gotzing. Die Karte hatte ich schon also pack ich meine Fliegenrute und los gehts zur Mangfallbrücke in Thalham. "Die Büroarbeit liegt auch noch da wenn ich wieder zurück bin." - Noch hängen letzte Nebelschleier über dem Fluß die aber bald der Sonne Platz machten. Ein Schild bei der Brücke zeigt das Ende der Strecke Mangfall-Thalham an. Die Strecke ist nicht lang. Etwa 1,3 km stromauf, da wo die Schlierach in die Mangfall geht, ist der Beginn der Strecke. Wenn man das gemütlich angeht ("ein Meter/Minute") kann man schön eine Tagestour daraus machen, ohne Stress und Hektik.
Man spürt die Kraft der Mangfall die durch die vielen Stufen gezämt wird. Schon bei der dritten Stufe interessiert sich eine jugendliche Bachforelle für meine Nymphe. Leider mußte ich sie ihr wieder abnehmen mit dem Versprechen dass sie die Nymphe wieder bekommt wenn sie groß und stark geworden ist.
Ein paar Stufen weiter im Bereich einer Brücke nahm diese äußerst kampfstarke Regenbogenforelle meine Bleitropfennymphe. Mit gewaltigen Pirouetten schraubt sie sich drei, vier mal hoch in die Luft. Da hätte noch manche Eiskunstläuferin was lernen können. Bin natürlich mitgesprungen - aus Freude!
Auch vor dieser Brücke traf ich wieder auf eine kleine Bachforelle. Oder war sie mir nachgeschwommen? Jedenfalls durfte sie auch wieder weiter schwimmen, mit etwas mehr Lebenserfahrung.
Was ich äußerst angenehm empfand war dieser kleine Weg der immer an der Mangfall entlang führt. So mußte man nicht ständig durch das Flußbett waten.
Eine, für Mensch und Fisch unüberwindbare Wasserwand taucht im Hintergrund auf und warscheinlich hat diese Regenbogenforelle auch kapitulieren müßen vor dieser "menschlichen Errungenschaft".
Wieder einmal war es eine Ritz auf die sie erst beim zweiten Nachfassen heftig mit starken Fluchten und Sprüngen reagierte.
Kurz nach dem großen Wasserfall war das Ende dieser Strecke, der Einlauf der Schlierach in Sicht. Gemütlich, teils auf dem kleinen Pfad, teils im Wasser ging es wieder zurück. Ein großer Aitel interessierte sich noch für meine Nymphe hatte es sich aber dann doch anders überlegt und drehte wieder ab.
Auch an die Sicherheit wurde hier gedacht.
Wieder ein herrlicher Tag, draußen in der Natur der, frisch aufgetankt jetzt sogar die Büroarbeit erträglicher erscheinen läßt. Hin und wieder lehn ich mich in meinem Sessel zurück und denke noch an die beiden Bachforellen, den Aitel und die wunderschöne - vom bunten Herbstwald eingerahmte - Mangfall.
Die beiden Forellen werd ich mit einer guten Freundin bei einem Gläschen Wein genießen.