Servus Seeforelle
Möchte dir meine Erfahrungen zum Downriggerschleppen weitergeben.
Beim Schleppen mit dem Downrigger sind eigentlich nur drei Faktoren zu beachten. Der Freigabewiederstand der Schnurauslöseklammer hängt von der Ködergröße, Fischart und Schleppgeschwindigkeit ab.
Faustregel: große Köder - erhöhter Freigabewiederstand beim Clip, weil der Wiederstand des Köders bereits groß ist. Ansonsten passiert es, dass der Köder durch seinen Wiederstand die Freigabe aus den den Auslöseclip betätigt, was nervenaufreibend sein kann, da man mit ständigem Einkurbeln der Downriggerkugel und Auslegen der Köder beschäftigt sein wird.
1) Kleine Köder- geringerer Freigabewiederstand
2) Blechköder - geringerer Freigabewiederstand
3) Wobbler und Gummifische - größerer Freigabewiederstand
Auch durch das Vorspannen der (speziellen) Rute wird, wie schon im obigen Beitrag erläutert wurde, nach dem Anbiss der Fisch in den meisten Fällen gehakt.
Ich habe sehr häufig mit Downrigger auf Hecht und Seeforelle geschleppt und folgende Erfahrungen gemacht:
Hechte werden fast immer sicher gehakt, da sie nach dem Anbiss mit dem Köder im Maul zumeist stehenbleiben. Durch die Vorwärtsbewegung des Bootes reicht das Gewicht der Downriggerkugel meist aus, damit der Hecht gehakt wird und die Schnur (durch den Wiederstand des stehengebliebenen Hechtes) aus den Auslöseclip freigegeben wird. Vorallem bei Blinkern, hängen Hechte in der Regel immer, da das Metall im Maul abrutscht und der Hecht sich nicht am Köder festbeissen kann, wie es z.T. bei größeren Wobblern und Gummifischen passieren kann.
Beim Hechtschleppen lasse ich den Köder nur ca. 3 - 5 Meter hinter der Kugel laufen, da sich Hechte nicht daran stören. Bei Seeforellen habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass das Bleigewicht störend wirken kann. Ich lasse den Köder ca 30 Meter hinter dem Bleigewicht laufen und stelle die Schnurbremse der Rolle etwas feiner ein. Seeforellen machen meistens nach dem Anbiss eine Kehrtwendung und starten in voller Flucht vom Boot weg. Wenn sie den Köder richtig genommen haben, hängen sie auch meist. Nach dem Hochschnellen der Rute verbeugt sich diese gleich wieder, dabei ist es wichtig, dass die Bremse Schnur freigibt.
Wichtig ist, dass du eine nicht zu harte Rute verwendest, sonst ist das Vorspannen nicht möglich. Reine Kohlefaserruten empfehle ich dir nicht zu verwenden. Wenn du gezielt und öfters schleppen willst, ist es angebracht zu überlegen ob nicht die Anschaffung einer speziellen Downriggerrute sinnvoll ist.
Wenn du (auf Seeforellen) schneller schleppst, ist auch zu beachten, dass die Tiefenangabe der ausgelegten Downriggerkugel nicht mehr übereinstimmt, da durch die erhöhte Geschwindigkeit, die Downriggerkugel horizontal etwas flacher läuft. Der Köder läuft also nicht ganz genau so tief, wie auf der Tiefenangabe des Downriggers. Verwendet man Wobbler als Köder, ist auch auf die Stellung der Tauchschaufel zu achten.
Wichtig ist auch beim Schleppen die vorgespannte Rute zu beobachten. Sieht man ein mehrmaliges Rucken, ohne dass der Clip ausgelöst wird, ist eine Kontrolle angebracht. Es könnte ein kleinerer Fisch am Haken hängen, der nicht imstande war den Clip auszulösen. Passiert das Rucken öfters, ohne dass ein Fisch hängt ist der Auslösewiederstand des Clips zu fest eingestellt. Der Fisch hängt zuerst, ist aber nicht imstande den Clip auszulösen und kann sich durch den Wiederstand befreien (vorallem, wenn er spitz gebissen hat)
Meine Favoriten zum Hechtschleppen mit dem Downrigger sind große Perlmuttlöffel (18 cm ), die innerseits mit Kupfer verstärkt sind.
Auf Seeforellen verwende ich gerne leichtere Köder, wie Perlmuttbllinker und den "Jack Rapid" Wobbler, der keine Tauchschaufel besitzt und zweiteilig ist. Je schneller die Schleppgeschwindigkeit, desto schneller schlenkert der Wobbler, was auf die Seefos reizvoll wirkt. Habe die Wobbler mit etwas Reflexfolie (sparsam) oder schwarzem Eddingmarker aufgepeppt.
Hoffe, dass in meinem Beitrag für Dich das Eine und Andere Brauchbare enthalten ist und wünsche Dir kräftiges Petri Heil beim Schleppen mit Downrigger.
Grüße aus Südtirol sendet Roli