Sodele: Zurück vom heurig ersten ernsthaften Renkenfischen am Walchensee. Dies musste ja aufgrund der Corona-Pandemie leider verschoben werden und so konnte ich erst am 09. Juli an den geliebten Walchensee fahren. Die lange, fast 700 km Fahrt über die A9 und Rasthof Frankenwald endete zunächst bei Freund Udo zum gepflegten Frühstück. Am Campingplatz später endlich angekommen empfing mich das gegenteilige Wetter meiner Heimat- es regnete ohne Unterlass, so daß ich den ersten Tag komplett schlafend im Auto verbrachte. CP Walchensee.jpeg
Am nächsten Tag konnte ich dann endlich ab spätem Mittag den See unsicher machen, was ich zunächst einmal zu einer ausgiebigen Erkundungstour nutzte.
Am nächsten Tag wollte ich dann mal den Saiblingen und den Renken auf den Zahn fühlen. Erstere ließen sich lediglich in Form sehr kleiner Exemplare und das auch noch sehr tief (40 Meter +) zum Anbiss überreden. Da ich ja nun wahrlich kein Kinderschänder bin, ließ ich sie natürlich umgehend in Ruhe und widmete mich den Renken, den Barschen und was da sonst noch so rumschwimmt. Natürlich war mein Freund Udo öfter mit von der Partie, allerdings tat selbst er, der den See kennt wie seine Westentasche schwer. Mutmaßlich haben die Fische auch die Maskenpflicht….
Naja, irgendwann fand ich dann die Renken in der Walchenseebucht, aber sie wollten partout nicht beißen. Sämtliche Muster wurden verschmäht und erst als ich mal bei einem Hegenenwechsel diese schnell nach oben kurbelte gab`s den ersten Einschlag. Nach heftigem Drill verlor ich diesen Fisch wie auch noch zwei/ drei Weitere. Dann aber hatte Petrus ein Einsehen und schenkte mir ein schönes 46er Exemplar.
Natürlich fing
es dann wieder zu regnen an und der Weg neben meinem Stellplatz
entwickelte sich wieder zu einem kleinen Bach. Tags darauf ging es
dann wieder los. Morgens erstmal eine Runde den kleinen Wobbler im
nur 3 Meter tiefem Wasser Richtung Einsiedel schleppen brachte
allerdings keinen Biss und auch ein Ausflug ins Freiwasser brachte
keine Saiblingspunkte. Also ging es Nachmittags wieder in die Bucht
und siehe da, heute sollte es klappen. Allerdings mit einer etwas
unorthodoxen Technik: „schneller Fahrstuhl“ war angesagt. Dabei
kamen dann die Bisse vehement und es war auch egal welches Muster
dran hing. So konnte ich mir die Renken aussuchen und vier Exemplare
von 41, 42, 46 und 48 cm hatten das zweifelhafte Vergnügen mit mir
fahren zu dürfen… Erschrocken war ich beim Ausnehmen der Fische:
Alle hatten deutlich Laich, also erheblich mehr als nur Laichansatz
drin. Das kenne ich sonst eher ab September. Mhhh???
vier Renken.jpeg
Naja: Die nächsten Tage verliefen ähnlich. Schleppen ohne Bisse, dafür mit dem Fund des gestorbenen Nessi-Ungeheuers, wobei völlig unklar ist, wie denn das Vieh in den Walchensee gelangen konnte…
An zwei Abenden bekam ich ganz lieben Besuch und wir gingen schön im Seestüberl essen- natürlich gab`s Steirisches Schnitzel. Sehr zu empfehlen!
An einem Tag sah ich auf der Rücktour Fische im Flachwasser toben, so daß deren Rückenpartie aus dem Wasser lukte. Die Fische entpuppten sich als Aitel in beachtlichen Größen jenseits der 50er Marke. Nach drei oder vier Fischen hatten die mich aber doch spitz gekriegt und verschwanden wieder.
Renken gab es dann auch immer wieder, wobei die den Fischer diesmal wirklich vor Herausforderungen stellten und eben nicht einfach zu fangen waren. Zum Teil war der See, bzw. die Bucht so voll mit kleinem Brutfisch, daß das Echolot kaum durch kam. Es waren alles kleine Barsche so um die 40 mm wie ich mit einer 18er Hegene herausfinden konnte.
Dann gab es noch ein Erlebnis, welches ich sicher so schnell nicht vergessen werde: Beim Zupfen gab es plötzlich einen Biss, der mich sofort an eine Monsterrenke denken ließ, aber schon im nächsten Augenblick klar machte, daß es entweder ein großer Saibling oder gar eine Seeforelle sein mußte. Ich mußte den Anker lichten, Schlauchbootmädels bitten doch nicht durch die Schnur (die sie ja kaum hätten sehen können) zu fahren und konnte dann nach etwa 20 Minuten mit der Zupfrute eine wunderschöne Prinzessin von 51 cm landen. Natürlich durfte sie dann wieder schwimmen, was die umgehend mit einer Dusche für mich quittierte. Yes!
Zum Abschluß der Tour ging es dann noch mit Udo zum Essen ins Karwendelblick in Urfeld (sehr zu empfehlen), wo wir dann unsere gemeinsamen Erlebnisse bei gutem Essen und einem traumhaften Blick über den See auf`s Karwendel Revuè passieren ließen. Klasse!
Leider konnten die anderen Fischer nicht da sein und kamen erst, als ich schon wieder abgereist war. Ich wünsche euch eine tolle Zeit, schöne Fische und Erlebnisse. Wir sehen uns dann hoffentlich im September wohlbehalten wieder!