Wie große Fische sicher & schonend landen?

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  • Wie schon woanders gesagt, ich bin ganz am Anfang meiner Angelkarriere. Das bringt es mit sich, dass ich bisher noch keinen Kontakt mit richtig großen Fischen hatte (mein größter war ein 64er Hechterl. Abgesehen von einem Aal, der war länger). Deshalb stelle ich mir, seit ich rausgehe, die bange Frage: wie kommt der Riese aus dem Wasser, sollte er doch mal beißen.


    Seit November war ich ja jetzt auf Huchen unterwegs und auch wenn die Chance, einen zu fangen (dann auch noch einen Großen - und erst recht für einen Gewässerunkundigen), naja, eher so mittelmäßig (man darf sich's ja schönreden 8)) ist, diese Sorge begleitete mich halt doch. Sie hat dazu geführt, dass ich, zumindest wenn ich alleine unterwegs war, immer mehr oder weniger alles dabei hatte:


    - einen relativ großen Kescher (so mit 70cm Bügel und schön tiefem Netz)

    - einen Fischgreifer

    - ein kleines, handliches Gaff im Rucksack


    Meine Fantasie war: wenn es irgendwie geht, kommt der Kescher zum Einsatz. Wenn das nicht geht, dann vermutlich, weil der Fisch zu groß ist. Wenn er entnommen werden soll, dann hätte ich versucht, ihn mit dem Greifer zu fassen und idealerweise mithilfe der anderen Hand aus dem Wasser zu heben. Naja, und das kleine Gaff, das dient mehr der Beruhigung, sein Einsatz widerstrebt mir auch bei Entnahmefischen. Außerdem stelle ich mir den „schonenden“ (gleich mal in Anführungszeichen) Einsatz, also das Haken durch das Häutchen am Unterkiefer (so wurde mir das erklärt), nicht ganz leicht vor. Wenn er nicht entnommen werden soll, hätte ich die Hoffnung gehegt, ihn evtl. mit dem Greifer ein Stück weit fixieren zu können, um ihn noch im Wasser abzuhaken (der Greifer hat freilich ein Drehgelenk).


    Wie gesagt, reine Theorie. Und in der Praxis käme immer noch ganz viel Stress dazu.


    Was mich jetzt von euch interessieren würde, sind eure Erfahrungen mit größeren Fischen. Wie landet ihr sie, wenn ihr sie entnehmen wollt? Wie hakt ihr ab, wenn sie wieder schwimmen sollen?


    Und vor allem: wie ist das mit der Handlandung? Empfehlt ihr dem Ungeübten den Versuch?


    Und wie landet ihr welchen Fisch mit der Hand? Auf der Seitevon Uli Beyer gibt es da eine schöne Anleitung zum Hecht mit dem etwas paradoxen Fazit, dass sie nicht leicht, aber dem Anfänger durchaus zu empfehlen ist. Aber den Hecht greift er hinter den Kiemendeckeln (wo ich im Stress arg um meine Finger fürchten würde) und bei Salmoniden las ich irgendwo, dass das aufgrund empfindlicherer Kiemen nicht die erste Wahl wäre. Nur, wo dann den Fisch greifen?


    Natürlich geht auch hier sicher wieder nichts über die eigene Erfahrung - aber vielleicht gibt's ein paar Tipps, worauf man achten kann, damit die eigene Erfahrung weder für den Fisch noch für mich unnötig schmerzhaft wird (sollte es dann wirklich mal soweit sein, dass ein so Großer beißt. Aber man weiß ja nie, das ist ja das Schöne).

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Andi_Inn () aus folgendem Grund: (Link nachgereicht)

  • ...Deshalb stelle ich mir, seit ich rausgehe, die bange Frage: wie kommt der Riese aus dem Wasser, sollte er doch mal beißen.....

    Das ist schon mal ganz gut, daß Du Dir vorher Gedanken machst! Mein Tip: Lass den Fischgreifer und erst Recht das Gaff zu Hause! Mit Fischgreifern kann man den Tieren wunderbar den Kiefer verletzen und ein Gaff hat meiner Meinung nach sowieso (zumindest im Süßwasser) keine Berechtigung. Ein ausreichend dimensionierter Kescher mit schonendem Netz reicht aus. Große Fische landen viele einfach per Hand, weil die meist eh stiller halten als die Jungspunde. Wichtig ist dabei, daß man die Fische nicht mit der Hand zerquetscht und auch denen nicht die Kiemendeckel zerdrückt. Entweder am Schwanz packen, auf der offenen Hand liegend aus dem Wasser nehmen oder aber (besonders bei Hechten) einen sauberen Kiemengriff, den man vorher mal üben oder sich zumindest mal zeigen lassen sollte. Fische die (warum auch immer) releast werden sollen, sollte man möglichst eh umgehend im Wasser abhaken ohne diese anzufassen, da deren Schleimhaut schnell verletzt werden kann und da droht dann schnell mal Pilzbefall.

    Also mit Ruhe und Bedacht am Wasser hantieren, dann passt das schon...

    Herzlichste Grüße aus Brandenburg! :give_rose:

    Ron

  • Grosse stabile kescher, nicht klappbar, mit gummiertem netz sind erste wahl. Die sind zwar etwas teurer und unhandlich , aber dafür unkaputtbar. Großer kescher kleiner fisch - kein problem, großer fisch kleiner kescher - kostet dich womöglich den fisch deines lebens.

    Lass dich nicht vom spott einiger kollegen irritieren, die haben wahrscheinlich noch nie einen gescheiten fisch gefangen!

    Mfg herbert

  • Danke euch schon mal für die Antworten.


    Ich habe tatsächlich einen sehr großen Raubfischkescher (nicht oben genannten, größer), dem vermutlich so schnell kein Fisch zu groß wird und der wäre bei mir auch immer die erste Wahl, sofern ich einigermaßen stationär unterwegs bin bzw. mit zu viel Gekraxel nicht zu rechnen ist. Beim Huchensuchen am Inn ist das ein bisschen anders, stellenweise geht's, aber stellenweise ist es auch einfach zu viel Gekletter und Gestrüpp. Grundsätzlich wäre mir aber die Möglichkeit zum Keschereinsatz das allerliebste, das stimmt schon.


    @ vatas-sohn : Dass die großen oft ruhiger sind, als kleinere Exemplare, war mir z.B. nicht klar. Da fehlt halt dann doch die Erfahrung ;) Ich habe das Gefühl, die Handlandung muss man sich, wenn man's noch nie gemacht hat, einfach trauen. Ob man sich's traut, wird man vorher leider nicht klären können. Für mich klingt es so schwer vorstellbar, dass ein Fisch (selbst ein vom Drill erschöpfter) sich einfach packen lässt.


    Grundsätzlich bleibt wohl doch nur, es auf sich zukommen zu lassen. Ruhe und Bedacht wären natürlich wünschenswert. Ich hoffe, ich finde die beiden dann auch irgendwo in mir, sollte ich innerhalb der nächsten zehn Jahre doch mal einen (etwas größeren) Huchen fangen.

  • Beim Huchensuchen am Inn ist das ein bisschen anders, stellenweise geht's, aber stellenweise ist es auch einfach zu viel Gekletter und Gestrüpp. ....

    Ich würde, wenn ich denn die Möglichkeit zum Huchenfischen hätte, sicher einen Watkescher vom Meerforellenangeln nehmen. Den habe ich dabei auf dem Rücken. Da ist er schnell entnommen und beim rumkraxeln stört der kaum (mache ich bei der Meerforellenpisch auch so).

    Herzlichste Grüße aus Brandenburg! :give_rose:

    Ron