Plaun da Lej Resort 2013: Silsersee, Oberengadin

  • Bisher kannte ich das Oberengadin alleinig zum Skifahren.
    Ein Trip im Sommer, um einen der zahlreichen Seen zu beangeln war ein langersehnter Traum.


    Wenn man wie ich das Oberengadin seit über 30 Jahren besucht – ausschließlich im Winter, gleichzeitig jedoch als passionierter Angler zum gefühlten eintausendsten Mal bei -12 Grad über den See skatet – kann man irgendwann nicht mehr anderes. SOMMER! ANGELN!
    Das waren die zwei Worte, die sich beim monotonen Schlittschuhschritt in Richtung Maloja ins Hirn einbrannten.


    2013 war es nun endlich soweit.


    Ich stand wirklich am Silsersee. Keine 30cm dicke Eisdecke trennt mich von den Juwelen der Alpenseen. Die Boote schaukeln vergnügt vor mir auf und ab. Hunderte und aberhunderte Elritzen spielen vor mir im Wasser. Ich kann es gar nicht glauben.
    Dabei sind es keine 3,5h mit dem Auto zu fahren.


    Untergebracht waren wir einfach zu herrlich. Plaun da Lej Resort heißt das von Antonio Walther geführte, liebevoll für Angler hergerichtete und gleichzeitig für seine exklusive Küche weit über das Engadin bekannte Domizil. Aufgeteilt in Hotel Christallina und Restaurant Murtaröl. Zu den hoteleigenen Booten gilt es nur die einzige Straße zu überqueren.



    Angeln am Silsersee – das ist Angeln unter Freunden.



    Von der ersten Minute an, wurden wir herzlich empfangen.
    Von der ersten Minute an, wurde man Freund.
    Der herzliche Empfang der anderen Angler, welche teils seit über 30 Jahren zum Angeln an den Silsersee kommen war überwältigend.
    Egal ob Jürg oder Dieter – es gab keine Geheimnisse. Danke Ihr Zwei!


    Langer Rede kurzer Sinn. Jedem Walchensee Fan sollte zumindest einmal ein Ausflug an den Silsersee gegönnt sein.
    Herrliche Saiblinge bis 39cm beim Kombischleppen. Tolle Bachforellen und die sagenumwobene Namaycush.



    Und wir durften Zeugen sein:


    Am 22. Juli 2013 stellte Margrit Brühlmann den neuen Engadiner Seerekord auf. Eine Namaycush mit 96 cm und 10,35kg.



    Sie überbot den alten Rekord aus dem Jahre 2009 somit um 3 cm.
    Der alte Rekord wurde 4 Jahre lang von Jürg Ruschinski, mit 93 cm und 9,3 kg gehalten.


    Am Samstag 22. Juli fischte Margrit zusammen mit Ihrem Mann Hansruedi in ihrem Boot auf dem Silsersee. Langsam zogen sie ihre Köder im Freiwasser auf 12 Meter Tiefe am Engadiner Schleiksystem. Als Köder hatte Margrit eine Bienenmade.


    Normalerweise fängt man so, wie bei uns, Seesaiblinge in der Größe von 25 bis 35 cm.


    Aber an diesem Tag um 6:50 Uhr war alles anders. Ein heftiger Biss riss ihre Rute nach unten. „Mägi“ wusste sofort was los war. Eine Riesen Namaycush hatte angebissen.
    Nach einiger Zeit übergab sie die Rute Ihrem Mann Hansruedi, mit dem Kommentar: „Du musst mir helfen, mir geht die Kraft aus.“ Kein Wunder – 10 kg Namaycush sind kein Pappenstiel.


    Hansruedi übernahm die Rute und kämpfte mit der Namaycush. Auf einmal schoss der Fisch nach oben und kam 15 Meter neben dem Boot aus dem Wasser. Um sofort wieder in die Tiefe abzutauchen. Eins war sofort klar: das ist eine ganz Große!



    Es war die ganze Zeit ein Drill auf Messers Schneide. Der Fisch hing an einem 0.18er Vorfach, an einem widerhakenlosen 7er Einfachhaken.
    Nach 15 Minuten Drill konnte Hansruedi den Fisch sicher nach oben bringen und Margrit kescherte ihre Namaycush. Mit gemeinsamen Kräften hoben sie den Fisch ins Boot.
    Dann kam der erlösende „Namaycush-Schrei“ der bis zum Campingplatz in Maloja zu hören war. Anschließend gab es im „Murtaröl“ ein Fest mit allen Anglern die hier einquartiert waren.



    Das schöne hier unter Anglern ist – es gibt weder Geheimnisse noch Neid.
    Man teilt alle Kenntnisse und den Stand der Dinge. Das ist bisher einzigartig und gibt es nur am Silsersee.


    KEIN ZUFALLSFISCH:


    Margrit und Hansruedi Bühlmann kommen seit 39 Jahren mehrmals jährlich zum Angeln an den Silsersee. Vor 9 Jahren, als sie pensioniert wurden, zogen sie vom Unterland nach Maloja um das ganze Jahr hindurch angeln zu können. Sie kennen den See wie kein anderer und fangen Jahr für Jahr viele Saiblinge und große Namaycush.



    Dieser Fisch jedoch ist neuer Seerekord und auch Engadiner Rekord.


    [video]

    [/video]


    Die Fischsaison beginnt jeweils am 15. Mai und endet am 15. September.
    Hauptfangzeit auf Namaycush ist Juni und Juli.


    Wer einmal in der atemberaubenden Berglandschaft jenseits der 1800m angeln möchte, kann sich im Hotel Christalina / Rest. Murtaröl in der Plaun da Lej einquartieren.
    Die Angler dort zeigen einem, wie gefangen wird.


    Es gibt Tages- und Wochenekarten.
    Das Boot liegt direkt vor dem Hotel.


    Die Zimmerpreise des sonst gehobenen Standards sind den Schweizer Anglern angepasst.
    Das Essen ist einmalig.

    Hotel Christallina / Restaurant Murtarö
    l


    Plaun da Lej Resort
    Antonio Walther
    Via dal Malögia 14
    CH-7517 Plaun da Lej


    Tel.: +41 81 826 53 50
    www.plaundalej.ch
    info@plaundalej.ch


    Webcam



    Juli 2013 Jürg Ruschinski & Andreas Heinrich