Seeforelle oft sehr ufernah

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  • Wenn ich auf Seeforelle fische, dann achte ich zu Beginn der Saison aufs Wetter. Kurz: Sauwetter ist Seeforellenwetter. Je mieser je besser. Leider. Meine besten Fänger z.B. am Ammersee hatte ich mit einem Freund während eines schmerzhaften Hagelschauers. Kaum war der Hagel vorbei, kam kein Biss mehr. Und noch was, besonders wenn der Wind aufs eigene Ufer zeigt, nicht sofort ins Wasser steigen sondern sich klein machen und mit etwas Abstand zum Ufer einen leichten Köder rauswerfen. Der schlägt leiser auf und ist im flachen Wasser besser zu führen. Oft stehen die Tiere flach. Das mache ich so, seit ich beim Seeforellenfischen ein entsprechendes Erlebnis hatte.
    Am Ammersee bin ich mit einem Spezi beim Seeforellenfischen gewesen und er meinte zu mir: Weite machen, da draussen sind sie. Steigt ins Wasser und fetzte seinen Spöket zum Horizont raus, ich hielt ebenfalls drauf und im nächsten Moment als unsere Köder gerade weit hinten einschlugen, kam eine gut 50er Seeforelle gemächlich im knietiefen Wasser einen Meter an unseren Stiefeln vorbeigeschwommen. War wie in einem Parodiefilm. Selten so schnell gekurbelt, aber der Fisch hatte Lunte gerochen und sich verzogen, bevor wir ihn anwerfen konnten. Das war der einzige Fisch, den wir an diesem Tag zu sehen bekommen hatten und das war mir eine Lehre. Die Gepunktete hatte uns richtig veräppelt. Selber schuld gewesen, aber wir hatten es ja sooo eilig. Inzwischen gehe ich nur ins Wasser wenn ich die Stelle vom Ufer schon gut abgetastet habe und werfe dann parallel bzw. schräg zur Scharkante. Oft bleibe ich möglichst draussen, damit die Scheuchwirkung gering bleibt. Aus dem Grund fische ich zunehmend kürzere und leichtere Ruten, die sind gut geeignet für diese Methode. Sind die Fische doch mal weiter draussen, habe ich im Auto noch eine Weitwurfrute zur Sicherheit deponiert. Diese Methode: Schlechtes Wetter, ufernahes Fischen, feines (aber nicht zu feines) Gerät funktioniert auch gut bei unseren scheuen Saiblingen im Vereinsweiher.
    Selten habe während dieser oft kalten Frühjahrstage in den grossen Seen irgendwelche Anzeichen von Kleinfischen im Wasser beobachten können. Aber an einem Frühjahrstag konnte ich Kleingemüse im Flachwasser ausmachen. Am Starnberger See bin ich im Frühjahr direkt am Ufer gesessen und es hatte noch eine dünne Eisschicht, als ich ins flache Wasser geschaut habe, konnte ich ein wurmähnliches Geschöpf sehen, dass sich zwischen den Steinen ringelte. Ich glaube das war ein Parasit,bin mir aber nicht sicher. Solche Tierchen dürften die Seeforellen ins Flachwasser bewegen.


    Wie sind eure Erfahrungen in diesem Bereich. Fangt ihr mehr auf Weite oder mehr Ufernah? Und bei welchen Wind- u. Wetterbedingungen?

  • Meine Erfahrungen differieren je nach Gewässer ziemlich massiv.


    Ich konnte schon bei schönstem Wetter ohne Wind welche fangen, bei typisch produktivem "miesen" Wetter, im Sommer bei Temperaturen wo ich nie und nimmer mit Seeforellen gerechnet hätte usw.
    Aber, und da muss ich deinen Beobachtungen beipflichten, bei schlechtem Wetter und geringer Sicht, konnte ich schon diverse Forellen in unmittelbarer Ufernhähe sehen bzw. fangen.


    Am Walchensee habe ich, zum Beispiel, im Frühjahr nur einmal eine Untermaßige Nachläuferin bei gutem Seeforellen-Wetter zu verzeichnen gehabt, während ich im Sommer beim Barsch-fischen 2 Stk. als Beifang hatte.
    Das Wetter war hier äusserst untypisch, ebenso die Temperaturen von Luft und Wasser.


    Auch am Chiemsee konnte ich im Sommer schon welche fangen, dort aber eher über tiefem Wasser und nicht am Ufer.
    Ist einfach ein Fisch mit vielen Gesichtern. Selbst ein versierter Angler ist da eben nie vor Überraschungen gefeit und ausgelernt hat man frühestens an seinem Todestag :thumbup:

    "Angeln ist die einzige Philosophie von der man satt wird"

  • Da habt ihr beide absolut Recht, man kann immmer und überall von den Biestern überrascht werden. Aber wer das Abfischen der ganz ufernahen Flachwasserbereiche ignoriert und immer gleich reinwatet vergibt einen haufen Chancen. Aus meiner Sicht noch mehr als beim Meerforellen-Angeln. Ich fisch ja auch viel vom verankerten Boot mit der Spinn/ Fliegenrute und da sind es auch die Würfe richtung Ufer oder parallel dazu bei denen es Bisse gibt.

    Nur weil etwas keinen Sinn macht bedeutet das ja noch lange nicht, dass man es nicht tun sollte.

  • Ja definitiv, das sollte man nicht auslassen! Schließlich gibt es dort viele Kleinnährtiere, diese spielen schon auch eine gewichtige Rolle.
    Meinen größten Seesaibling mit 59cm habe ich auch sehr ufernah gefangen.

    "Angeln ist die einzige Philosophie von der man satt wird"