Lago Maggiore

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  • Hallo beisammen,


    wir brechen kommende Woche an den Lago Maggiore auf (lombardische Seite) und ich wollte die Ruten mitnehmen um ein paar Tage am Wasser zu verbringen.


    Falls jemand schon dort war und Tips zum Lago und/oder umliegenden Gewässern hat würde ich mich sehr über ein paar Infos oder Erfahrungsberichte freuen.


    Vielen Dank im voraus.


    LG


    Markus

  • Hallo


    Ich habe in meiner Jugendzeit immer in Stresa neben der Seilbahn auf Forellen gefischt.
    Dort war auch ein Wohnmobilstellplatz direkt am Wasser.


    Tobi

  • Hallo liebe Sportsfreunde,


    aufgrund der Pandemie, und der damit für mich verbundenen vielen 'Freizeit' möchte ich hier mal einen längeren, etwas launischen Reisebericht über den Lago Mggiore schreiben.

    Der See gigantisch groß. Ich befischte lediglich den Bereich zwischen Pallanza am Ufer entlang Richtung Suna bis Seeende (Naturschutzgebiet). Die Licenza di pesca ist unkompliziert

    auf dem Postamt in Verbania zu erwerben. Damit ging ich dann in den kleinen Angelshop (Miky Pesca) in Suna, um etwas Zubehör (gute Auswahl an Kunstködern; das UL-Fischen auf Barsch scheint recht beliebt

    zu sein) und Angeltips zu erfragen. Die Sprachbarriere (wenig Englisch und sehr wenig Italienisch meinerseits) machte dies jedoch recht schwierig. Bei meiner Nachfrage bezüglich Coregonen (Renken/Felchen)

    nur Kopfschütteln und NO Coregone.. Am Tag darauf in aller früh zog ich dennoch mit zwei leichten Feederruten los und warf meine Hegenen aus. Zunächst einmal mit klassischem Renkenschwimmer mit Stopper, um einigermasen die erreichbare Wassertiefe zu bestimmen. Das klappte recht gut; 12- 15m waren gleich gut zu erreichen. Es dauerte keine halbe Stunde und der Schwimmer lag - eine schöne Renke mit ü 30 cm konnte am kiesigen Ufer sicher gelandet werden. Weiter Bisse folgten und um ca. 9:00 Uhr hatte ich 4 schöne Fische zwischen 30 und 40cm gefagen. Auf dem Fußmarsch zurück nach Pallanza kurz ins Angelgeschäft geschaut und die Fische hergezeigt. Der Inhaber fiel fast vom Glauben ab: Impossibile, fantastico,... Der von mir nach dem 'Loten' gefischte Renkenfinder war unbekannt, erregte aber großes Interesse. (Bei Wind fischte ich jedoch mit Unterwasserschwimmer- auch wegen der Wurfweite)

    So kam es, dass ich nahezu jeden Morgen zum Uferangeln auf Renken auszog und eine kurzweilige Fischerei erlebte. Jedes mal 3-4 gute Fische, alle in der Klases ü 30 bis 44 cm. Für Abwechslung sorgten auch kleine Barsche,

    schöne, große Rotaugen, und als Highligt: Agonen (Maifisch/Alse) Wunderschöne Fische!

    An einem Morgen probierte ich es auch einmal gezielt mit Kunstködern auf Barsch. Da bissen aber nur Kleine, weshalb ich dies dann auch bleiben lies.

    Interessant waren auch 'Unterhaltungen' mit einem einheimischen Fischer, welcher jeden Morgen mit dem Boot zum schleppen rausgefahren ist. Fänge seinerseits kaum, und wenn dann nur Welse (Siluro)Bei denen kam er dann gleich kräftig ins Fluchen. Keine/kaum Hechte, Zander, Seeforellen (früher wohl schon und auch kapital, heute scheinbar unmöglich) nur diese hässlichen, teuflische Welse...

    Auf meine Frage was er denn mit den Welsen machte: assassinare, kill, gettudo al lago (in etwa: Töten und in den See werfen) Ich möchte da keinem Welsangler zu nahe treten, aber der Wels ist in für ihn

    nicht angestammte Gewässern zu einem Problem geworden. Auch in Spanien wird dies heutezutage oft so gesehen. Bei uns am Rhein übrigens auch (Hecht ok, Zander schwierig, aber Welse oft, und in allen Größen...)

    Die Randbereiche in Hafenbecken des Lagos waren zu jener Zeit alle reichlich mit Welsbrut bestückt. Anfangs, bei der ersten Sichtung dachte ich noch es wären kleine Schwärme, an zugeben großen Kaulquappen...

    Immer wenn ich heute noch an den Lago Maggiore denke, kommt mir oft dieser alte Fischer in den Sinn; sein Monolog des Fluchens - ja des Zorns.

    Aber lassen wir das.. Die Renkenfischerei vom Ufer aus in aller Herrgottfrüh bis ca 9-10 Uhr (es kommen dann auch Badegäste ans Wasser) war aussergewöhnlich gut. Den Rest des Tages konnte ich dann

    gaanz entspannt meiner Familie widmen...

    Und da bietet der See einiges: nicht so überlaufen wie zum Beispiel der Gardasee. Italienisches Flair. Schöne Ausflüge in das Umland zB 'LagoMaggiore Zipline' (Seilbahnflug über ein Tal) im Hinterland unweit Verbania.

    Fluss bzw. Gebirgsbachwanderugen: direkt bei Intra mündet zB der San Bernadino in den See. Lange nicht so überlaufen wie zB das Verzascatal. Überhaupt die in den See mündenden Flüsse:

    Das müssen ja eigentlich ziemlich gute Laichgewässer für Seeforellen sein...

    Fazit: Eigentlich als Familienurlaub gedacht, hatte ich wirklich schöne Stunden beim Fischen. Hoffentlich wirds diesen Sommer noch was - mit dem Reisen!


    Dickes Petri an Alle