Moderne Karpfenköder - Es gibt nicht nur den Boilie

  • Hallo Zusammen,


    nachdem ich beim demnächst stattfindenden Jugendzeltlager unseres Vereines ein wenig als zusätzliche Aufsichtsperson aktiv am Wasser sein darf, möchte ich denen im See befindlichen Karpfen etwas nachstellen. Ich selbst möchte es hierbei mit meiner Feederrute versuchen. Für das moderne Karpfenfischen wird ein eigener Angelexperte anwesend sein ;).


    Meine Idee ist, dass ich mich mit einer Futterkorbmontage an den See setze und diverse spezielle Futterarten (nicht Geschmacktssorten) auf Karpfen durchtesten möchte. Auf der Suche nach einem möglichen Anbieter/Futter ist mir, das wohl sehr bekannte, Dynamite Marine Halibut aufgefallen. Interessant finde ich, dass das Futter in verschiedenen Arten angeboten wird. Es gibt sowohl ein Grundfutter, eine Paste, einen Dip, Pellets verschiedener Größen und diverse Boiliearten und -größen. Also Ideal um verschiedene Präsentationen von verschiedenen Köderarten zu testen.


    Als Ausgangspunkt erhoffe ich mir von folgenden Rigs einen Erfolg:


    1.) OpenEnd Futterkorb, an den Enden mit Grundfutter geschlossen, dazwischen eventuell einige Pellets. Als Hackenköder einen Boile am Haar.


    2.) PasteBomb (Fox-Blei für Paste) mit Paste und als Hackenköder einen Boilie oder die Soft Pellets.


    Nun meine Frage: Wer kennt das Futtersortiment und kann mir davon Zu- oder Abraten?


    Wenn gar nichts geht, dann kommt halt der gute alte Hartmais oder Maden zum Einsatz damit ich nicht nach 3 Tagen als Schneider vom See gehe. :)


    Alexander

  • Hallo Zusammen,


    ich möchte hier mal meine ersten Erfahrungen mit den verschiedenen Ködertypen anbringen:


    1.) Grundfutter (Method Mix, ...): Verwende ich zum Schleien und Karpfenfischen nun nicht mehr. Ich sehe keinen Vorteil gegenüber von kleinen Pellets. Grundfutter muss erst Zubereitet werden (mit Wasser anmachen); Pellets kann ich aus der Tüte anfüttern.


    2.) Pellets zum Anfüttern: Die haben mich überzeugt. Kleine Pellets (3-6 mm) finde ich super zum Anfüttern. Die haben eine Konsistenz um mit der Futterschleuder oder per PVA gezielt eingebracht zu werden. Keine Vorbereitungszeiten, kann direkt aus der Tüte verwendet werden. Keine zusätzlichen Gefäße (z.B. Eimer) notwendig. Kein zusätzlicher Dreck.


    3.) Pellets als Hakenköder: Funktionieren einwandfrei. Ich habe mit 14er Pellets in der letzten Zeit genügend Schleien und Karpfen gefangen. Es waren zwar immer nicht die größten, aber Fische weit über dem Schonmaß. Das Pellet wird gebohrt und am Haar befestigt. Sinnvoll ist der Einsatz von Pelletstops statt Boiliestops. Die Pelletstops greifen in das gebohrte Loch hinein und halten super. Klassische Boiliestops fallen schon mal mit dem Köder zusammen ab.


    4.) Softpellets: Als Hakenköder konzepiert, aber irgendwie nicht wirklich einsetzbar. Es gibt immer wieder Probleme, dass diese Köder beim Wurf von Haken fallen. Auch ist zu beobachten, dass hierbei der Anhieb sofort sitzen muss. Andernfalls ist der Köder weg vom Haken. Sicherlich eine Möglichkeit beim Matchfischen. Bisse waren genügend an der Pose zu verzeichnen.


    5.) Paste zusätzliches Lockmittel: Irgendwie ecklig das Zeug. Ich werde sicher noch die Packung aufbrauchen, aber keine mehr kaufen. Ideal fand ich, wenn der Hakenköder in etwas Paste eingepackt wird. Die Paste gibt schneller die Aromen frei und der Hakenköder sieht nicht aus wie jeder andere (Scheuwirkung). Ein Versuch mit der Paste und speziellen Bleien endete darin, dass es eine riesige Sauerei war. Die Hände und alles was man danach anlangte riechen heute noch nach Marine Halibut.


    6.) Paste als Hakenköder: Funktioniert super. Die Paste auf den Haken kneten und die Bisse sind ausreichend und verwertbar. Funktionierte bestens auf Weissfische aller Art.


    7.) Boilies sinkend: Funktionieren bestens. Jedoch haben mich - als normaler Angler und nicht Speciemhunter - die Pellets um die Größe 14 mm mehr überzeugt. Für weniger Geld gibt es mehr Köder. Die Anzahl der Bisse fande ich auch bei den Pellets - subjektiv - mehr. Boilies haben vielleicht mittlerweise von der Form und Größe her eine Scheuwirkung.


    8.) Boilies Pop-Up: Diese kommen bei mir noch nicht aus der Tasche. Kleinere PopUps (15 mm) haben durchaus ihren Sinn. Zusätzlich zum Boilie oder Pellet als "Schneemann" oder auch einzeln gefischt immer ein Tipp, wenn sich der Köder vom Futterteppich, im wahrsten Sinne des Wortes, "Abheben" soll. Was auch super funktioniert ist das Fischen mit PopUps am Haar an loser Schnur an der Wasseroberfläche. Einfach gigantisch, wenn ein Karpfen sein Maul aufstülpt und den Boilie direkt an der Oberfläche einsaugt.


    Alexander

  • Fehlt nur noch der Köder mit dem das Fischen an der freien Leine unwahrscheinlich viel Spaß macht - die gute alte Kartoffel!
    Da ich ein fauler Mensch bin verwende ich die fertigen Kartoffeln aus dem Glas und auch von ihrer Konsistenz sind sie als Angelköder bestens zu gebrauchen.


    Danke für deine Aufzählung Alex :up:

    A mit Huad fangt ma Fisch! Bääärig!

  • Hi,


    nur ne Anmerkung zu den Softpellets. Ich war jetzt ne Zeitlang in England und habe dort aufmerksam die Angelzeitungen verfolgt. Da fiel mir auf, dass die die Softpellets mit einem Gummiring an dem Hakenbogen befestigen und nicht direkt auf den Haken selber ziehen.
    Mit Pellets habe ich nur ein Mal gefischt, so dass meine Erfahrungen damit sehr begrenzt sind. Generell denke ich aber, dass Frolic in den meisten Fällen genauso gut fängt und preislich um einiges billiger ist.
    Und natürlich darf man nicht die unterschiedlichen Partikel vergessen und ich rede hier nicht von Mais. Ich sage nur Bohnen, Kichererbsen etc. Mit Tigernüssen habe ich bis dato noch nicht gefischt, aber hier in Bayern ist so manches Hightechzeug wohl eh kaum nötig.

    "Komm geh’ mit angeln, sagte der Fischer zum Wurm." (Bertolt Brecht)

  • Versucht mal Gnocchi. Aber nicht kochen. Sind schön zäh und halten gut am Haken. Halbe Gnochi für Schleien.