Beiträge von SilentHunter

    So ist es. Die Saiblingsbestände verbutten seit Jahren. Der Angler hat sie am Haken und darf nicht - der Berufsfischer mit dem Netz bekommt sie nicht zu Gesicht. Unter dem Radar entsteht die bekannte Überpopulation. Die Renke wiederum hat das Nachsehen, weil sich die beiden den Lebensraum teilen und ihren Nachwuchs dem Saibling opfert. Hier braucht es eine Steuerung zu Gunsten der Renke.
    👋🏼 LG Udo

    Ein herzliches Servus in die Runde,

    es dauert nicht mehr lange, der 1. März rückt näher und ich freue mich mit auf die neue Fischersaison. Ab heute habe ich es amtlich, was die neue Erlaubniskarte an Neuerungen mitbringt. Viel Arbeit, Abwägung und Gespräche waren wichtig und richtig, ein Blick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ebenso nötig. Zu den Neuerungen hier und da auch noch den einen oder anderen Hinweis zum Verständnis.


    1. Ab diesem Jahr 2024 wird zum Monat Oktober (der 2023 neu dazu kam), auch noch der Monat November hinzukommen. In diesen Monaten Okt/Nov wird die Fischerei auf Hecht & Barsch freigegeben. Der Barsch kommt also auch hinzu. Damit verlängert sich insbesondere die Raubfischsaison um ganze 2 Monate in den Herbst hinein. Im Vordergrund steht das Hegeziel, dem Fraßdruck in unserem Salmonidengewässer entgegenwirken zu können. Insbesondere die Seeforelle entkommt in keiner Größe der Gefahr, immer noch zur Beute zu werden, denn die Hechtpopulation in Zahl und Größe ist ihr größter Gegner. Das fördern der Hecht- und Barschfischerei eröffnet nun auch dem ambitionierten Raubfischer vor allem auch in den Herbst hinein, ganz neue Möglichkeiten. (Weil auswärtige Fischer auch immer gerne nachfragen… Echolote dürfen ohne Einschränkungen benutzt werden)


    Mit anderen Worten : Oktober/November … Hecht & Barsch only


    In diesem Zusammenhang und mit Blick auf die schon immer gültige Regelung der AVBayFg §22 in Bezug auf Salmonidengewässer, weist der Erlaubnisschein noch einmal wörtlich darauf hin, dass für den Hecht im Walchensee die Entnahmepflicht gilt, unabhängig von Zeit und Maß. Bitte helft an dieser Stelle mit. Der Walchensee ist Deutschlands größtes Salmonidengewässer, 3 mal größer als der Königsee und bedarf deshalb besonderer Hege, die anderswo zurecht ganz anders aussieht.


    2. Das Mindestmaß des Seesaibling wird auf 23cm zurückgenommen, die Fangbegrenzung entfällt. (kurz und knackig)


    3. Der Gebrauch der Köderfischsenke ist nunmehr wörtlich mit aufgenommen und beseitigt die Fragen dazu.


    4. Das Hältern von Fischen (also alle Arten) ist nicht gestattet und Zitat: „dazu zählen auch Köderfische“. Das bedeutet, dass lebende Fische ebenfalls nicht mit an den See gebracht werden dürfen. Hier geht es freilich auch um das Einbringen gewässerfremder Stämme und Arten, als auch um eine präventive Maßnahme gegen ein mögliches Einschleppen von Krankheiten.


    5. Die ehemalige Einschränkung „maximal 2 Anbisstellen“ entfällt ersatzlos. Hier ging es immer um die Frage, ob ein Wobbler mit 3 Drillingen gefischt werden dürfe. Bisher schied diese Variante aus. Eine einzige Anbisstelle kann ein Einzelkahen, ein Zwillingshaken oder auch ein Drilling sein. Die Art des Hakens ist unerheblich und bezeichnet in allen Fällen immer nur 1 Anbisstelle. Das bedeutet, dass wir nun auch Wobbler, Gummifische oder Systeme fischen können, die warum auch immer, z.B. 3 Haken aufweisen. Bestimmte XXL Gummifische bieten das durchaus. Wenn nun den großen Hechten nachgestellt wird, soll und darf auch dieser Euer Lieblingsköder den Weg ins Wasser finden.


    6. Nicht neu, aber mit der Überarbeitung der Schonzeiten und Schonmaße nach Einzugsgebieten im Anhang der AVBayFig vom 1. September 2022 (die sich zu lesen lohnt), erinnere ich nochmal an das geänderte Schonmaß der Rutte (Quappe) auf 40cm (zuvor 30cm).


    7. Auch nicht ganz neu aber erwähnt, sei die geschaffene Möglichkeit, nach AVBayFig §11(9) „Fische der in der Anlage genannten Arten, die unter Einhaltung der für sie festgesetzten Fangbeschränkungen nach Zeit und Maß gefangen worden sind, sowie gefangene Fische ohne Fangbeschränkung dürfen unter Beachtung des Tierschutzrechts wieder ausgesetzt werden, wenn es der Erfüllung des Hegeziels im Sinn des Art. 1 Abs. 2 Satz 3 BayFiG dient, insbesondere bei bestandsgefährdeten und mit Artenhilfsprogrammen geförderten Arten. Der Fischereiausübungsberechtigte legt im Erlaubnisschein im Sinn des Art. 26 BayFiG fest, welche Fische nach Maßgabe von Satz 1 ausgesetzt werden dürfen. Werden keine Erlaubnisscheine ausgestellt, ist die Festlegung in geeigneter Weise bekannt zu geben. 4 Gefangene Fische anderer als der in der Anlage genannten Arten dürfen nicht wieder ausgesetzt werden.


    Das gilt am Walchensee für die Seeforelle und ist im Erlaubnisschein so vermerkt.
    Das bedeutet, das eine überlebensfähige, massige Seeforelle unter den genannten Bedingungen wieder zurückgesetzt werden darf.


    8. Für alle leidenschaftlichen Renkenfischer ändert sich hingegen nichts. 5 Fische - 30cm


    Bitte denkt an das Annäherungsverbot (Betretungsverbot sowieso) an die Insel Sassau auf nicht weniger als 50m. Die Piselpause findet also woanders statt. :-)) Es hat schon empfindliche Strafen gegeben. Auch die WaPo ist seit letztem Jahr regelmäßig unterwegs und hat insbesondere ein Auge auf die Sassau. Fischereikontrollen finden ebenfalls seit letztem Jahr auf dem Wasser durch die Wapo statt.


    Ich denke, damit sind alle Gerüchte passé und wir dürfen uns auf eine deutlich längere Saison in der Raubfischzeit freuen. Der Gaumen sollte mit Wildsaibling in Butterschmalz aus der Pfanne an Rosmarinkartoffeln mit einem fruchtigen Weißen in Verzückung geraten, während DER Hecht zum Zweimalhinschauen wahrscheinlich in Zukunft aus dem Walchensee kommen wird.


    Euch allen einen guten Start und ein dickes Petri 2024

    Udo :up:

    Um dem ein Ende zu mach: na klar, was sonst!

    Ich dachte eigentlich das Thema hatten wir hier schon ausfürlich besprochen. Aber wenn wir schon mal einen Aufseher unter uns haben: wie genau hättet ihr 'nicht überlebenfähig' denn gerne diagnostiziert und im Fangbuch notiert?

    Hi Tobi, natürlich kenne ich das Thema und freilich gibt es immer wieder mal den ein oder anderen Fisch, der es nicht schafft. In dem Fall kommt er in die Karte wie geschrieben. Das andere ist halt, dass der Post etwas unglücklich und missverständlich wirkt, insbesondere für Mitleser. Klar ist aber auch, dass etwas nicht stimmt, wenn ich demnächst auf der Karte z.B. 6 untermassige Saiblinge als nicht überlebensfähig finde und dann alles schon in Ordnung wäre. Da kann die Fischereiaufsicht nicht einfach drüber weg schauen. Wo fängt das an wo hört das auf? Das gleiche wäre dann bei einer 40er 50er Seeforelle der Fall die im Kies liegt und als nicht überlebensfähig in der Karte stünde. Es kommt natürlich auch auf die Umstände an.

    Genauso weiß ich natürlich auch, dass eine Rutte mit Naturködern auf 20 m die untermassig ist, auch keine gute Figur mehr macht. Das ist und bleibt die Crux zwischen Theorie und Praxis, die ich auch nicht lösen kann.


    Selbiges gilt auch für den gefangenen Hecht in Bezug auf die Entnahmepflicht. „Ups, der ist mir ausgekommen.“


    Meine Aufgabe ist es zumindest hin zu schauen, nicht mehr und nicht weniger. Deshalb der Austausch hier dazu. Ich bin gewiss kein Erbsenzähler, und ich denke, das weiß auch jeder. Dass ich mich jedoch zu dem Post äußern muss, ist selbsterklärend und damit ist es ja auch gut.

    Petri Udo

    In da Einsiedlbucht war ich heut auch, 11-18.00 und zum ersten Mal das Kayak genutzt und sogar 3 Saiblinge mitgenommen (keine Monster, 26-31) und einene schöne Silberne beim Buckeln gesehen, hatte aber keinen Bock auf meinen Ministreamer. Schöner Tag!

    … räusper , räusper… ich gehe mal davon aus, das die mitgenommenen <30 Saiblinge als nicht überlebensfähig dann auch in der Karte stehen?


    30 cm!


    Das ist das Schöne am Walchensee: Zwei Maße reichen aus. 60 für Forellen und der ganze Rest ist mit 30 cm dabei.... :thumbup: Und bitte die Entnahmepflicht für Hecht beachten!

    Das stimmt fast alles… die einzige Änderung bayernweit ist hier aber auch die Rutte. Die hat jetzt 40 als Schonmaß…. fragt mich nicht warum… das kommt aus dem Staatsministerium.
    LG Udo

    Was macht denn die Vertikal Freiwasserfischerei diese Saison Udo? Ich versuche mich darin jetzt die zweite Saison am Tegernsee und hab mich da an deinen Berichten und Videos orientiert. Vielen Dank übrigens an dieser Stelle mal dafür. Mal so für mich zur Einschätzung, sind jetzt im Hochsommer 3 Schneidertage mit so 2 Stunden Vertikalfischen auch bei dir eher normal oder ist es ein Anzeichen was komplett falsch zu machen? Durch meinen Tretantrieb mit Bugmotor kann ich eigentlich ganz gut auf der Stelle bleiben. Durch die vielen Renken und Brutfische habe ich aber eigentlich "zu viel" Fisch auf dem Echo. Es ist also ständig alles voll Fisch bis runter auf 40m aber es beißt nix.

    ... da machst Du rein gar nichts falsch... es ist für mich auch Arbeit, vor allem im Sommer, wenn überall Fisch ist. Zum einen sind viele Brutfische da und der Saibling ist gut gefüllt und zum anderen muss man unterscheiden lernen, was da gerade auf dem Echo ist... es könnte ja theoretisch alles sein. Den Unterschied merkt man erst mit der Zeit, was Saibling oder Renke oder etwas anderes ist. Oft weiß ich es schon an der speziellen Stelle, also eher Erfahrung, manchmal sehe ich es am Schwimmverhalten.Die Renke eher stoisch horizontal schwimmend, der Saibling hat viele Ausreißer in der Vertikalen und, er steht wenn vorhanden, nahe an den wolkenartigen Brutfischschwärmen im Freiwasser gegen Abend, die Renke seltener... Irgendwann bekommt man dann den Blick dafür. Eine vertikale Aktion auf ein Echo dauert bei mir so etwa 1-2 Minuten, wenn nichts passiert fahre ich gleich weiter. Ich zocke also nicht minutenlang an der gleichen Stelle und warte, ich suche immer ein lohnendes Echo. Wenn ich aber sehe, dass das Echo meinem absinkenden Köder entgegen schwimmt, wird es zu 95% auch ein Biss. Etwa 2m vor dem Zusammentreffen mache ich die Rolle zu und dann hängt er auch in der Regel. 2. Tipp, die größeren Exemplare schwimmen flacher als die kleineren, keine Ahnung warum. im Schwarm fische ich selten, meistens kurz darüber. Gestern war ich den ganzen Tag um den See und hatte verteilt 7 Fische, aber alle unter 30. Der flachste Biss kam bei gut 10m am Abend.

    Einfach weiter probieren, am Ende wird man doch belohnt. Nicht vergessen, der Biss/Anfasser kommt meistens in der Absinkphase, also nicht leicht zu erkennen. Möglich, dass Du schon mehr davon hattest als Du denkst. Ich habe mittlerweile eine ziemlich feine Rute hergenommen die mir sehr taugt, aber natürlich mal wieder Querbeet gegen allen Verstand ausschaut... ist die Sportex Neowave 0,8-9g WG mit 72g huiiiii

    Liebe Grüße

    Udo

    was du nicht beachtest, sind die beifänge in den netzen, weissfische, barsche, unsere gewässer sollten nicht als eiweißlieferanten betrachtet werden, sondern für die mehrzahl der menschen und auch den lebewesen als lebensraum dienen...rußnasen finde ich kaum noch im starnberger, die grossen nerflinge und auch die mittleren nerflinge sind am starnberger fast verschwunden, percha war im frühjahr zur maifliegenzeit ein hort voll leben, heute? einige einzelgänger, natürlich besitzen die berufsfischer das fischereirecht, sie sorgen für renken besatz, seefo, saibling, ok, aber, steht das zu relation wie stark sie den gesamten fischbestand beeinflussen? warum klopft der staat in der schweiz den berufsfischern stark auf die finger? wer klopft bei uns den berufsfischern auf die finger? solange kein staatlicher biologe die fangmenge und tage, maschenweite etc..bestimmt, ist ein gewässer den berufsfischern ausgesetzt, in keinem anderen bundesland bzw. regierungsbezirk in deutschland, ist die berufsfischerdichte so krass wie in oberbayern...berufsfischerei 2022 nicht mehr zeigemäß, eine tradition die überflüssig ist, fischzuchten sollten den menschen die fische auf den teller bringen und nicht berufsfischer, die wirtschafliche interessen an erster stelle setzen...beim seebald ammerland konnte ich sehen, dass er es bestimmt von den kunden nicht nötig hätte netze zu setzen..der laden und der biergarten laufen sehr gut.und das ist nur ein beispiel, ich hoffe das es irgendwann der staat die starke netzfischerei so einschränkt dass weissfische und barsche wieder eine chance haben,

    Servus „Laube“ , … ich kann das schon verstehen, dass es auch Deine genannten Problemfelder gibt, die aber von Gewässer zu Gewässer sehr unterschiedlich zu betrachten sind, aber nicht verallgemeinert über den Kamm. Was am Starnberger See gilt, ist in dieser Form hier oben auch nicht der Fall. Wir haben zum Beispiel keinen Weissfisch (so gut wie nichts). Wir haben Renken, Saibling, Hecht und Barsch und Seeforelle.
    Das war’s auch schon im Großen und Ganzen. Koppen und Rutten betreffen die Netzschrei sowieso nicht, die 20 Karpfen sind mal mit dem Besatz reingekommen und kenne ich mit Namen.
    Was in den letzten 20 Jahren hier eher Probleme macht ist der Barsch. Der ist gegenüber allen anderen Populationen deutlich anpassungsfähiger , ist Laichräuber und Kannibale zugleich. Das Verschwinden der früher massenhaft vorkommenden Elritzen, Koppen und Krebsen geht mit Sicherheit auf sein Konto. Darin sehe ich z.B den Hauptgrund für das schlechte Abwachsen der Seeforellen. Es fehlt Ihnen, vor allen Dingen in der kalten Jahreszeit das Futter, das sie früher hatten. Daran etwas zu ändern ist schier unmöglich. Wenn unsere BF keine Ufernetze setzen würden (auch mit den unausweichlichen Beifängen die sich nicht verhindern lassen), sähe es noch schlechter aus. Renken werden zu 100 tausenden jedes Jahr besetzt. Das geht technisch am besten, weil im Dezember kaum Beifänge zu verzeichnen sind. Aber es ist extrem aufwändig und kostenintensiv. Bei der Seeforelle ist es extrem schwierig. Selbst die Netze haben letztes Jahr keine Laichfische hervorgebracht. Größtes Problem sind die fehlenden Milchner. Würde man den Walchensee sich selbst überlassen, wäre es der vollkommen falsche Ansatz. Er ist kein natürliches Gewässer. Die mit der Stromgewinnung einhergehenden Pegelschwankungen allein, verhindern jegliche natürliche Entwicklung, auch mit weitreichenden Folgen für die Isar, den Rissbach und so weiter.

    Auch die vorkommenden Fischarten wurden einst mit Ochsenkarren hier hoch gekarrt. Wie ein Walchensee aussähe, wäre er ein unangetastetes Biotop, vermag wohl keiner wirklich sagen.
    Die Stereotype „Angler gut - BF böse“ ist falsch, ungerecht zugleich, wie schon die auch oben genannten Beispiele angesprochen haben. Ja es gibt bestimmt BF, denen Nachhaltigkeit egal ist. Solche Angler gibt es jedoch gleichermaßen . Das liegt aber nicht an der Zugehörigkeit zu einer Gruppe, sondern an der fehlender Eignung und Reife zu tun was richtig wäre. Das betrifft alle Bereiche unseres Lebens. Im Straßenverkehr gibt es Raser und Poser, betrunkene Fahrer usw. Es wird wohl nicht die Lösung sein, das Fahren deshalb verbieten zu wollen. Engagiere Dich ist meine Empfehlung, ringe für eine gute Sache, mit allen Kompromissen die es auch braucht, verbinde wo es Trennendes gibt, bleib dran. Das alles braucht Zeit, ist ein Prozess und ist niemals eine Hauruck-Aktion. Jeder ist nur Teil eines komplizierten Ganzen, da gibt es kein Schwarz-Weiss. Insofern, ich respektie Deinen Blick auf die Dinge, teile sie aber nicht.
    Liebe Grüße

    Ich gebe Dir recht und bin ganz gewiss gut im Bilde was das Setzten der Netze mitunter angeht. Das sehe ich auch so und sage das auch so. Bei Helene bin ich auch immer wieder und bei den Fischern komme ich ja auch gut rum.
    Darin spiegelt sich ja auch eher der eigentliche Unmut den ich diesbezüglich auch verstehen kann.


    Ps. Aktiver kann ich übrigens kaum sein, ich wüsste nicht wie das noch gehen sollte 😁 Ich bin ja nicht nur mit dem Wagen oder Boot unterwegs. Manchmal bedeutet Aufsicht auch „nur“ Sicht.

    Bis auf wenige Ausnahmen machen die Fischer hier wirklich ihr Handwerk ordentlich und ich freue mich immer, wenn ich einen Plausch halten kann.

    Gute Diskussion. Reicht hier eigentlich die natürliche Reproduktion oder setzen die Berufsfischer nach?

    Bin seit Montag hier und 4 Tage nur Untermassige. Heute früh wurde die Ausdauer 3 fach belohnt. 30, 32, 54 cm

    Lila und schwarz/rot sind in Mode

    Heuer wurde an 3 Tagen Renken gesetzt. Ich war dabei. 😊👍🏼

    Ich bin mir nicht sicher, ob mehr Netze unbedingt für Nachhaltigkeit sprechen.

    Das zwei Berufsfischer mehr fangen als einer, könnte doch auch eine Theorie sein, die gar nicht so kompliziert ist.

    Klar gibt es neben den Berufsfischern noch tausend Einflussfaktoren, aber je mehr Berufsfischer es am See gibt, desto stärker wirken sich diese Faktoren aus.

    Da geben auch ein paar größere Bodenrenken keine Entwarnung, weil Fische ab einer gewissen Größe tatsächlich auch von geringeren Maschenweiten profitieren, weil sie nicht tief genug zwischen die Maschen schwimmen und deshalb nicht hängen bleiben. Dieses Phänomen kann man an anderen Seen auch beobachten.

    ich stimme Dir zu … 2 fangen mehr als 1er. Die Frage, die jedoch im Dunkeln bleibt ist ja auch nur, ob dieses „mehr als 1“ ökosystemrelevant“ wäre. Bis ins späte Frühjahr war auch nichts dolles in den Netzen… gleiches Problem. „Die Angler fangen alles weg und 2 fangen mehr als 1er“ gilt aber von der Sache her auch in dieser Richtung.


    Aber, wenn man einmal Wahrscheinlichkeiten und deren Relevanz bemüht, könnte man z.B. fragen: wenn es am Starnberger See mit 47qkm 34 Berufsfischer gibt, müsste es am Walchensee mit 16qkm rechnerisch 11 Berufsfischer geben, um einen ähnlichen Befischungsdruck zumindest auf dem Papier zu erhalten. Davon sind wir also Lichtjahre entfernt. Grundsätzlich, also im Vergleich, um Welten besser, was die Relevanz dieses Faktors auf der Liste weit in den Hintergrund rückt.


    Auch eine reine Annahme als Frage wäre, wenn unsere Berufsfischer nur und ausschließlich ihre Netze weit draußen um den Kirchlgrund setzten würden und nicht in den Buchten und Flachstellen wo sie uns auffallen, würden wir Fischer das zu 99% gar nicht mehr mitbekommen, weil dort so gut wie nicht geangelt wird. Das tun wir gerne in Walchensee, Einsiedl oder Niedernach. Wäre dann alles gut oder nur gefühlt?


    Was ist, wenn im Freiwasser nun nichts geht? Dann weicht man als Berufsfischer auf andere Fischarten aus… Barsch z.B. , das sind andere Netze und Stellen. Was ist mit dem verpflichtenden Hegefischen auf Hecht im Salmoniedengewässer? Ist leider im Frühjahr, wenn wir auch alle da sind… ja, aber das war doch früher nicht so… es könnte auch daran liegen , dass das jetzt etwas ernster genommen, wird, um dem Frassdruck und der Hechtpopulation etwas entgegen setzten zu können. Es fischen ja nicht viele auf Hecht und wenn, werden viele auch wieder zurück gesetzt 😉

    Wer möchte schon 4 Hechte in der Mörtelwanne im Kofferraum seines Auto am Ende eines Sommertages am Walchensee zur Freundin/Frau nach Hause in die Küche gondeln, ohne mindestens einen eisigen Blick der Holden zu riskieren 😂. Also war der Fisch so glitschig… der ist mir „auskemma “ .


    Jeder von uns weiß, wie der Hase läuft… und natürlich gibt es auch einen Haufen unsinnige Regelungen und Vorschriften, die aber zumindest überprüfenswert wären, ob die noch zeitgerecht sind oder irgend einen Nutzen hätten.


    Mir geht’s auch nur um den grundsätzlich weiteren Blick auf das Große & Ganze… nicht reflexartig… sondern offen hinterfragend. Ich weiß es am Ende ja auch nicht, bin mir dessen aber durchaus bewusst.
    👋🏼😊

    Servus zam,

    grundsätzlich empfinde ich das Kajak wind- und wellentauglicher als ein Ruderboot, allein schon deshalb, weil ich noch fischen und fahren kann, gegenüber den Zeiten im Ruderboot, bei denen ich mich aus praktischen Gründen schon verzupft habe, wenn der Urfelder einsetzt. Der macht mir jetzt keine Probleme mehr. Ich bin mittlerweile mit allen Längen- und Breitenklassen auf dem See unterwegs gewesen und hatte nie Schwierigkeiten in brenzligen Bedingungen. Aber es stimmt auch, dass ich mir einen großzügigen Puffer gönne, bestimmte Dinge erst gar nicht zu versuchen. Ich fahre z.B. nicht ins Freiwasser oder eine längere Strecke über den See wenn die Sturmwarnung schon an ist, auch wenn der sommerliche See noch da liegt wie ein Ententeich. Wer die Wetterentwicklung hier kennt, weiß wie schnell sich das ändern kann. Also habe ich meine Wetter und RadarApps in Echtzeit, die ich hernehme, um beurteilen zu können, was da kommt, das ich aber durch die Berge nicht sehen kann. Das gilt im Ruderboot aber gleichermaßen.


    De facto fallen mehr Ruderbootfischer Jahr um Jahr ins Wasser als Kajakfischer. Aber das mag ja auch an der Erfahrung im eigenen Boot liegen, gegenüber den Leihboot und mangelnder Erfahrung in einem solchen. Überwiegend passiert das bei 2 Fischern im Boot. Der eine jongliert im Bug und leiert den Anker rein, während sich der Schwerpunkt in den schmalen Bug verschiebt und das Heck anlupft und der andere noch schnell den letzten Wurf macht, aufsteht oder herumräumt. Passiert.

    Freilich sind die unterschiedlichen Kajakmodelle auch unterschiedlich in Wind und Wellen. Das liegt in der Natur der Sache, je breiter und/oder länger so ein Boot ist, umso mehr verträgt es auch, ohne das es kompliziert wird.


    Man tastet sich an die Sache heran und merkt sehr schnell wie es geht. Bei der richtigen Wahl des Bootes ist die Reaktion bei meinen Testfahrten immer die selbe … „das hätte ich mir nicht so komfortabel und stabil vorgestellt“.


    Wenn man dann in der Abwägung zwischen Transportmöglichkeiten, nötiger Zuladung und zu befahrenden Gewässern die richtigen Schlüsse zieht, wird man wahrscheinlich kaum mehr in ein Ruderboot steigen wollen… einfach zu überzeugend die Möglichkeiten, die man vorher gar nicht hatte: Hände frei, Blick in die richtige Richtung, vertikal auf der Stelle auch in Wind und Strömung, wartungsfreies Boot, ermüdungsfreie Fortbewegung den ganzen Tag, gemütlich sitzen, kein eingeschlafenes verschränktes Bein unter der Rudersitzbank, keine Schwielen an den Händen nach 3 Tagen schleppen, alles in Reichweite um den Sitz und endlich kein Rutenmikado mehr im Bug… leise…habe ich das schon erwähnt 😁


    Einfach mal vorbeikommen und anschauen und ausprobieren.
    👋🏼😊 LG Udo

    Servus zam,

    man mag ja seine Schlussfolgerungen ziehen wie man mag, meine sind zumindest andere… und die haben mit unseren beiden Berufsfischern rein gar nichts zu tun. Erstmalig haben wir ausgebildete Fischereifachwirte am Start, die auch schon generationstechnisch ganz anders auf die Dinge schauen. Insbesondere was Entwicklung und Nachhaltigkeit angeht. Das Ökosystem unterliegt (schon immer) Veränderungen und das kurz-, mittel- und langfristig. Spürbare Veränderungen, auch für uns Angler, lassen sich in Wirklichkeit nur durch die Glaskugel kausal zuordnen. Das ist erst mal nur Kaffeesatzleserei. Es gibt endlose Faktoren, die die Entwicklung von Fauna und Flora beeinflussen, deren zeitliche Nachwirkung wir zunächst mal gar nicht kennen. Hitzeperioden, Kieselalgenproduktion, Vorkommen von Phytoplankton, zeiltlicher Verlauf des Wasserstandspegel im Verhältnis zu Laichzeiten und Temperaturentwicklung, Tagesgeraden, Schmelzwasserzufluss, Sauerstoffgehalt, PH – Wertentwicklung, die Verschiebung der Populationsdichte bestimmter Fischarten wie Barsch, Elritzen, Koppen oder Krebsen, Wassertrübung, Dichte , Salzgehalte durch weitreichendere Gletscherschmelze und deren Auswaschungen, chemische Kennwerte, Nährstoff- und Schadstoffgehalte sowie weitere biologische Kennwerte, Vorkommen von Mikro- und Makroorganismen usw. usw….

    Wenn man sich damit beschäftigt, merkt man schnell: Die Sache ist wohl etwas komplizierter, als dass das Netz an meinem Lieblingsplatz offensichtlich Schuld sein muss.

    Das ist ernsthaft betrachtet, viel zu kurz gesprungen. Wem ist schon aufgefallen, dass es dieses Jahr mehr kapitale Bodenrenken gegeben hat als selten zuvor ? Nicht schlecht würde ich sagen und wieso sind die durch die Netze nicht schon längst ausgerottet? Bei der Größe bleiben die doch gleich hängen. Renkenfischer fachsimpeln zurecht über fängige Muster. Was sonst immer ging, geht plötzlich nicht mehr. Das könnte ja auch bedeuten, dass die Renke nur daran vorbei schwimmt und muss nicht bedeuten dass keine da wäre. Erfolg oder Misserfolg kann auch ganz banale andere Gründe haben. Meine Lieblingsspange hat dieses Jahr auch keine Queen an den Haken bekommen. Da muss ich mir was anderes einfallen lassen.


    Nein, aus meiner persönlichen Sicht ist das Argument „ Berufsfischer und Netze“ eher ein Copy-Paste-Thema, das in allen Anglerforen zu allen Zeiten stoisch die Runde macht. Es erntet reflexartig den Zuspruch weil es so simpel und einleuchtend erscheint, lässt aber außer acht, das es nur ein Faktor von 1000 anderen ist.
    Petri 👋🏼😊

    Servus zusammen,

    dieses Jahr musste man sicherlich etwas hartnäckiger sein als in anderen Jahren, das stimmt gewiss. Das ist für mich aber auch nicht ungewöhnlich. Für mich spielen zwei auffällige Faktoren eine Rolle, erstens der quasi ausgefallene große Insektenschlupf im Frühjahr (was die Eintagsfliege angeht) und zweitens, der nicht abreißende Zufluss durch die Regenmassen vor allem im Sommer. Normalerweise ist der Dainingsbach ein guter Indikator dafür. In den Sommermonaten ist der in der Regel trocken. Dieses Jahr hat er gar nicht aufgehört, sich mit braunen Wassermassen, Kies und Steinen in den See zu schieben. Entsprechend sah es natürlich an der Obernach, Rißbach, Silbertsgraben und am Kraftwerkseinlauf aus.
    Ich kann mir gut vorstellen, wie das kalte und trübe, von Sedimenten durchmischte Wasser den Seeboden wie eine Badewanne füllt. Das mögen sie nicht wirklich, weder die Fische, noch die Nymphen. Die Fische verlassen die bodennahen Bereiche und den Nymphen passt die Temperatur nicht. Besonders auffällig war für mich dieses Jahr, dass sich die meisten Fische im Freiwasser und nicht am Boden befunden haben. Also atypische Verhältnisse für den klassischen Renken-Fischer. Die Fische aber folgen dem Futter, um so mehr in nahrungsarmen Gewässern. Wenn der Schlupf in den flachen Buchten aber ausfällt, ziehen Sie raus oder kommen erst gar nicht. Das konnte ich Tag um Tag auf dem Echolot nachverfolgen. Unmengen von Fisch im Freiwasser. Nur, gebissen haben sie nicht. Das ist im Freiwasser nicht ungewöhnlich (was die Renke angeht), denn im Freiwasser sucht sie die Sprungschichten und ernährt sich von Plankton. Ich denke, das konditioniert sie auf Kleinst-Nahrung, was die Hegene und die klassisch guten Spots uninteressant macht. Den Saibling hat es sicherlich gefreut, dass sich in den Sommermonaten gigantisch viel Brutfisch im Freiwasser befunden hat. Allerdings machte das für den Fischer die Sache durchaus schwieriger, satten Saiblingen den Köder schmackhaft zu machen. Juli und August waren diesbezüglich fast ein Totalausfall. Jetzt im September geht es wieder. Im Umkehrschluss bedeutet es jedoch, dass, wenn sich die Aufenthaltsorte gravierend ändern, Art und Ort der Fischerei aber nicht, man an die üblichen Fangerfolge nicht anknüpfen kann, wie auch…

    Im übrigen höre ich die gleichen Fragen auch von den anderen bayerischen Seen - dieses Jahr war schon alles etwas anders, das kann nächstes Jahr schon wieder ganz anders sein.

    Den Hinweis auf die Berufsfischerei halte ich hingegen für gänzlich abwegig. Dafür ist der See und sein Volumen viel zu groß. Dass sich der eine oder andere über ein unglücklich gestelltes Netz geärgert hat, steht jedoch auf einem anderen Blatt. So kann ich für mich resümierend sagen: Ja, es war dieses Jahr deutlich ambitionierter zum Erfolg zu kommen, die Wege wurden weiter, die Strecken länger, um bisher unbefischte Stellen zu probieren. Walchensee – und Einsiedel Bucht habe ich dieses Jahr fast komplett ausgelassen. Das Renkenschleppen habe ich wegen mangelndem Schlupf gar nicht erst probiert. Deshalb steht auf meinem Zettel auch nicht eine einzige Renke - ich hab’s wegen der Umstände gleich gelassen.
    Nach dem Spiel ist aber ja vor dem Spiel, schauen wir mal was nächstes Jahr passiert. Sollte aber, was meine Vermutung ist, nächstes Jahr der Schlupf doppelt und dreifach stattfinden, ist die Welt wieder mehr als in Ordnung. Da bin ich ganz guter Dinge…

    Liebe Grüße in die Runde

    Udo

    … die Schnur ist nicht so das Problem, eher das Häkchen, von dem man nie wissen kann, wie gut er im weichen Maul hängt. Deshalb nehme ich mir die Zeit. (Eine verendete 50ger ist mir hier noch nie begegnet)

    .... und die Made hänge ich am Ende einmal ein, nicht aufziehen und nicht in der Mitte, dann propellern sie immer wieder zwischendurch . Der Drill ist an dem feinen Zeug dann allerdings eine andere Hausnummer 🙈 19er Mono

    ja genau... so mache ich es 1.5-2m wird die Bienenmade einfach an der Pilotkugel abgehängt. Ein kleines Bleischrot , damit die Made auch sinkt. Ich mag die Pilot Kugel ganz gerne, weil man sie nicht austarieren muss. Sie schwimmt halt so wie sie schwimmt und fertig. Wenn kein Wind ist, lasse ich mich gerne mit der Strömung driften. Gelegentlich ein Pedalschlag und das alles nah am Ufer, so um die 3m Wassertiefe. Hauptsache leise und dann hofft man auf das Quäntchen Glück...

    Im Juni wenn es warm wird, geht das hervorragend auf die großen Bodenrenken und dicken Barsche.

    Es könnte daran liegen, dass Du eventuell eine geflochtene Hauptschnur verwendest? Das funktioniert mit dem Renkenfinder nicht. Dazu bräuchte es eine Monofile, damit die Adhäsion im Schwimmerröhrchen klappt. Eine 0,20er - 0,22er hat sich sehr bewährt.... und schon klappt’s. Vor dem Ersten richtigen Wurf den Schwimmer und die Schnur wässern.
    LG Udo