Servus,
ich hab jede Menge Erfahrung mit Einzelhaken an diversen Hardbaits.
Aus Fairness Gründen habe ich letztes Jahr fast alle meiner Wobbler, Jerks usw. auf Einzelhaken umgerüstet.
Ich habe dabei auf verschiedene Modelle, natürlich (fast) alle verfügbaren Größen und Farben zurückgegriffen.
Es kamen Modelle von Gamakatsu, Van Fook, Nogales und Owner zum Einsatz.
Ich hab auch widerhakenlose für den Einsatz am Hintersee gekauft, auch meine Blinker wurden auf spezielle Spoon-Hooks von Owner umgerüstet.
Bei meinen über 300 Wobblern dauerte die Hakenwechslerei doch eine Zeit lang, dazu muss man sagen dass nicht alle Ösen an den Wobblern klassisch fluchtend, sondern auch manche quer im Köder verbaut sind, es gibt aber Haken mit einer gedrehten Öse, speziell für diesen Zweck.
Am Wasser kristallisierten sich dann step by step die Probleme heraus. Aufgrund der Gewichts und Masseveränderung an den Wobblern liefen einige Modelle gar nicht mehr, viele Modelle die vorher suspending waren, stiegen auf. Das Laufverhalten der Köder überzeugte mich in manchen Fällen überhaupt nicht mehr, ich dachte nicht dass ein so minimaler Eingriff solch massive Auswirkung aufs Laufverhalten haben könnte. Nun ich wusste es nun besser und es ging ans testen, es kristallisierten sich auch Köder heraus, die immun gegen jede Hakenveränderung waren. So konnte ich mit der Zeit in Köder unterscheiden die potentiell Sinn mit Einzelhaken machen und in welche die unfischbar waren.
Durch diese Auswahl entstand das nächste Problem, am besten liefen mit Einzelhaken Crankbaits, diese Dickbäuchigen Weitwurfwunder. Speziell bei diesen Köder war aber, vermutlich durch die dicke und gedrungene Form die Fehlbissquote ohne Drillinge so hoch, dass ich alle Crankbaits mit dickem Bauch sofort wieder auf Drillinge umrüstete.
Mit Jerkbaits hatte ich, aufgrund der Art die Teile zu animieren, auch meine Probleme, die im Verhältnis langschenkligeren Einfachhaken verhedderten sich zu gern bei den slide Bewegungen in Schnur (Vorfach) oder bei mehrhakigen Modellen in den anderen Haken. Auch war hier besonders das veränderte sink, bzw. schwimmverhalten nervig.
Auch hier musste ich wieder Kompromisse machen und viele Modelle wieder auf Drillinge umrüsten, wobei manche noch mit Einzelhaken gute Dienste leisten.
Aber es gab auch eine Erfolgsgruppe: Minnows....diese, eigentlich die realistischsten unter den Hardbaits liefen durchwegs ohne Probleme gut durchs Wasser, auch war die Bissausbeute aufgrund des schlankeren Baus in Ordnung. Die Fische konnten oftmals super gehakt werden und sicher ans Land befördert werden. Jedoch bei Barschartigen ist zum Teil die Ausstiegsquote erhöht. Die feinen Mäuler reissen an den Seiten zu gern ein, kennt eh fast jeder, das Problem gegenüber Drillingen ist dass sich die Kraft die aufs Barschmaul ausgeübt wird auf eine kleinere Fläche beschränkt, deshalb schlitzen die Burschen leichter aus, auch wurde infolgedessen das Maul desöfteren entstellt. Was ja definitv kontrer dem ursprünglich hegerischen Gedanken ist.
Also kann man, oder ich, nach reiflicher Testphase bei verschiedensten Modellen folgendes sagen.
Blinker: laufen unverändert gut und die Bissausbeute bleibt ähnlich gut.
Minnows: laufen in der Regel unverändert gut und die Verwendung von Einzelhaken macht Sinn.
Crankbaits: zumindest die Dickbäuchigen machen nach meinem Kenntnisstand keinen Sinn, zu viele Fehlbisse sind die Folge.
Jerks: auch hier verzichte ich überwiegend auf Einzelhaken, die Erfahrungen waren überwiegend negativ.
Swimbaits: hier konnte ich bei kleineren Modellen gute Ergebnisse erzielen, die ganz großen kann man mit Einzelhaken kaum mehr vernünftig bestücken.
Um wieder auf die Forellen zu kommen, speziell dort ist eh der Einsatz von Minnows ideal, diese können super umgerüstet werden.
Auch ist die Drillausstiegsquote bei Forellen besser als mit Drillingen. Nur die Fehlbisse waren bei mir höher, dadurch dass man weniger im Drill verliert gleicht es sich aber wohl wieder aus.
Am Hintersee hab ich immer widerhakenlose Einfachhaken verwendet, dazu kann ich nur sagen, speziell die Regenbognerinnen haben mich wahnsinnig gemacht man, kann hin und wieder einen Fisch landen, aber in der Regel bleibt trotz kühnster Drill Aktionen die Forelle der Sieger.
Ob mehrere Anbissstellen am Hintersee erlaubt sind kann ich nicht sagen, ich hab immer nur mit einem Haken gefischt.
Aber wie gesagt, echt nicht einfach so ne Forelle auch nur in die Nähe des Keschers zu bekommen, aber es hat trotzdem immer wieder geklappt, nur kostet es Zeit und Nerven. Ausserdem verangelt man halt echt jede Menge Forellen, aber das hab ich ja oben eh bereits erwähnt.
Für mich wären die widerbehakten Einfachhaken zum Forellenangeln die beste Wahl, bei Fliegen und Streamer kann man auch ohne Widerhaken gut fangen....da können die Fische keine Hebelwirkung auf den Köder auswirken, schütteln bringt auch nichts wenn die Schnurspannung vorhanden ist.
So das war jetzt mal meine Erfahrungsreise zum Einzelhaken Thema, werde aber in Kürze die Feldstudien am Hintersee wieder aufnehmen, erweitern und vertiefen.