Beiträge von berndi

    Lieber MAT, um einen Haken zu lösen ( außer widerhakenlos ) muss der Fisch angefasst werden. Und gerade das kann innere Verletzungen auslösen. Deshalb meine Vorgehensweise. Deine Wortwahl "stupides Abzwicken" halte ich nicht für angemessen. Stupide ist etwas ganz anderes.

    hetze 345: Wenn ich den Haken abzwicke ( beim Spinnköder ) verbleibt nur die Hakenspitze und ein kleiner Rest im Maul. Sollte eine Seeforelle einen Naturköder verschluckt haben, bitte nicht herumoperieren sondern das Vorfach abschneiden. Durch die Magensäfte korridiert der Haken relativ schnell. Ich habe schon einige Fische gefangen wo ich dies beobachten konnte. Generell gilt: Fisch beim Abködern im Wasser lassen.

    Im Internet fand ich einen sehr alten DAM- Kescher. Solide deutsche Wertarbeit, nahezu unverwüstlich. Den kann ich an meinen Gürtel oder die Angeltasche ( sehr alt, von Hardy, ein Geschenk meines Lehrmeisters Rainer Bouterwek ) hängen. Lässt sich mit einer Hand aufklappen. Da der Biss einer Seeforelle zumeist dann erfolgt wenn man nicht mehr damit rechnet ist es ein großes Plus wenn der Kescher "am Mann" ist.

    Eine Bitte hätte ich noch. Gerade zu Saisonbeginn fängt man so manche untermaßige Seeforelle. Ich mache es so: Ein Zollstock liegt am Ufer. So sehe ich gleich ob sich ein Messen überhaupt lohnt. Der Fisch wird gekeschert und bleibt im Wasser. Dann zwicke ich den Haken mittels Seitenschneider ab und entlasse den Fisch.

    Ja, djhary, das ist die 3. Auflage von "Wundervoller Walchensee". Neue Bilder sind drin, neue Texte ( z.B. Renaturierung der Obernach ). Auch Texte über zwei Seeforellenfänger ( Paul Bräu und Georg Günthner ).

    Ich habe mit Helene telefoniert. Sie ist da und gibt Angelkarten aus. Man kann einfach kommen und am Laden klingeln. Den Laden darf sie zumindest in der ersten Woche wegen Corona nicht öffnen. Sie gibt dann die Karten raus. Bei gutem Wetter stellt sie einen kleinen Tisch davor.

    Was wäre der Walchensee ohne seine Helene?!

    Ein wenig kenne ich mich mit den Gegebenheiten aus:

    Die Tageskarte wurde nicht erhöht, auch nicht Wochen- bzw. Monatskarte. Nur die Jahreskarte kostet jetzt 300€

    Ein Angelverbot entlang der Straße Urfeld / Walchensee besteht nicht

    Das Bootsangeln ist ab 1. März erlaubt. Ich werde aber nur Uferangeln machen. Das Kentern eines Freundes ist mir Warnung. Wenn die Wasserwacht nicht gleich kommen kann ( und die arbeiten ehrenamtlich ) ist die Überlebenschance bei 4 Grad Wassertemperatur gering

    Die Fangchancen auf Seeforelle stufe ich im März vom Ufer aus höher ein. Für Renken auch und für Rutten sowieso

    Ich war seit 11 Jahren nicht mehr bei der Saisoneröffnung. Aber damals wurde keine Gebühr für das Befahren der Mautstraße verlangt, da stand auch niemand der kassiert, im März fahren nur wenige am Südufer entlang

    Tomson- die Helene weiß immer sehr gut über die Seeforellenfänge bescheid. Zu 2019 kann ich nichts sagen. 2018 hat mein Freund Paul Bräu eine mit 20 Pfund gefangen und Georg Günthner eine mit 15 Pfund. Dieses Foto ist in meinem neuen Fisch & Fang- Artikel ( erscheint am 18.12. ) enthalten.

    Das Foto mit Paul Bräu erscheint eventuell in einer Sonderbeilage der Süddeutschen Zeitung die im Januar erscheint.


    Gruß, Bernd

    In der Januarausgabe von Fisch & Fang wird ein fünfseitiger Bericht über den Walchensee erscheinen. Darin enthalten ist ein sehr schönes Foto auf dem Udo / Silent Hunter einen metrigen Hecht präsentiert. Ein schöner Fisch und ein attraktiver Angler! Auch Georg Günthner präsentiert einen besonderen Fang- eine 15- pfündige Seeforelle.

    Diese Ausgabe erscheint am 18. Dezember.


    Gruß, Bernd

    Kompliment- sehr schöne Filmchen, stimmungsvolle Umgebung, Angeln auf hohem Niveau, man kann einiges lernen...Also nochmals Kompliment, prima gemacht. Was ich jetzt sage soll bitte nicht als Kritik aufgefasst werden. Deshalb: Zuerst das Lob das von Herzen kommt. Aber über einen Punkt könnte man sich Gedanken machen- die Fische werden zurückgesetzt. Ich möchte NICHT auf die Rechtsgrundlage eingehen und NICHT eine C& R- Debatte ( die soundsovielte ) anzetteln. Ich würde in solch einem Filmchen die Fische weidgerecht töten und mitnehmen. Auch würde ich betonen wie sehr ich mit dieser leckeren und gesunden Nahrung mir oder anderen eine Freude mache. In den Debatten mit den Vielen die dem Angeln sehr distanziert gegenüberstehen ist das Argument "ich möchte mich gesund ernähren, auch regional, keine Tiertransporte, kein Gammelfleisch", ein gutes. Wenn aber in den Filmen gezeigt wird dass jeder Fisch zurückgesetzt wird entfällt diese Argumentation. Übrigens die wirksamste den Behörden und Verbänden gegenüber.

    Fazit: Ich würde es begrüßen wenn hier kein C & R praktiziert wird. Was ihr macht wenn keine Kamera läuft- das ist dann eure Sache und dazu gebe ich keinen Kommentar ab.

    Das Angeln dominiert mein Leben. Und das Schreiben auch. In unregelmäßiger Folge werde ich aus meinem Anglerleben berichten:


    Die blaue Regenjacke


    Die Wochen vor dem Abflug waren besonders hektisch. Telefon, Mail, dazu der sehr spezielle Vorgesetzte- ich kam einfach nicht dazu in Ruhe meine Utensilien herzurichten. Erst am Vorabend packte ich Koffer und Rutenfutteral. Die Anspannung ließ erst nach als der Flieger abhob. Wie immer nahm ich Bölls wundervolles "Irisches Tagebuch" zur Hand und nickte schnell ein. Bald aber machte sich ein Unbehagen in mir breit- das Gefühl etwas vergessen zu haben...

    In Gedanken ging ich alles durch. Nein, die Ruten waren dabei, die Rollen auch. Die Wathose, Mütze, Pullover....oh Gott, ich habe meine Regenjacke vergessen! Ohne Regenbekleidung in Irland, das ist wie Miami ohne Sonnencreme...

    Als ich durch ein kleines Dorf fuhr war da ein Angelladen. Der extrem freundliche Verkäufer erklärte mir dass er nur über ein Exemplar verfügen würde. Die Regenjacke war blau, hing im Schaufenster- und passte mir. Puh, Glück gehabt!

    Einige Tage später stehe ich am Ufer des Owenmore River. Mein Freund Markus zeigt mir die bewährten Pools. Und dieser da frage ich, wie heißt der? Ach, der hat keinen Namen, da fischt keiner. Sagte es und entschwand. Er musste uns Büro, würde jedoch um 18 Uhr zurückkehren. Zunächst befischte ich die von ihm empfohlenen Stellen. Aber wie magnetisch zog mich der Namenlose an. Ich durchfischte ihn langsam und konzentriert. Kein Fisch zeigte sich. Am Ende wurde der Pool breiter und ich warf meine Thunder & Lightning fast bis ans andere Ufer. Da wurde meine Leine gegen die Strömung gezogen. Rute hoch- hängt! Es folgte ein rasanter Drill. Drei Kescherversuche schlugen fehle. Sollte ich den Lachs beachen? Und als ich darüber nachdachte verlor die Fliege ihren Halt. Ich musste mich setzen und ließ meinen Tränen freien Lauf. 8 bis 10 Pfund schätzte ich ihn. Ein Lachs wie man ihn in Irland nicht so oft an den Haken bekommt...Parallel dazu öffnete der Himmel seine Schleusen. Aber die blaue Regenjacke bestand ihre Feuertaufe mit Bravour....

    Danke Hans- es war ja witzig, wir hatten beide einen Seeforellenbiss beim Schleppen, nicht weit voneinander entfernt, zeitlich und örtlich. Nach dem Schwall zu urteilen hätte ich kein Maßband gebraucht, aber der Fisch hing ja nicht....Er hat sein Leben gerettet...und ich bin nur um eine geräucherte Delikatesse gekommen....Aber neues Jahr, neues Glück...

    In diesem Sinne grüße ich Dich und freue mich Dich persönlich kennengelernt zu haben...


    Gruß, Bernd

    Wieder viele kluge Worte, Udo, wie ich es von Dir gewohnt bin. Mein erster Gedanke, die Einschaltung der Fischereigenossenschaft, geschah aus der Emotion heraus. Wer mich kennt weiß dass mir alles andere als Fangneid nahe ist. Ich habe sicher kein Büchlein geschrieben, worin mein Wissen über viele Jahre steckt, wenn ich neidisch auf die Fänge anderer wäre. Soweit kennst Du mich- und auch die anderen die mir persönlich begegnet sind, wissen das ganz genau.

    Es war einfach so: Wie so oft war ich bei der schönen Helene und da wurde sehr emotional berichtet dass an der Galerie sich die Boote sammeln würden. Das kann natürlich übertrieben gewesen sein. Das erinnerte mich an meine Anfangsjahre am See ( c. 1987 ) wo den Saiblingen recht häufig mit Naturködern nachgestellt wurde. Rute auf den Bootsrand gelegt und gewartet...ich sah dass viele den Köder geschluckt hatten. dann wurde herumoperiert ( denn so ein Haken ist ja wahnsinnig teuer!!! ) und die Möwen freuten sich über viele kleine Saibis. Mich hat dieser Anblick erschüttert und daran musste ich wieder denken und deshalb meine ( unüberlegte ) Reaktion.

    Wenn ich nachdenke wird mir klar dass mit Verboten nicht viel zu erreichen wäre. Die unsensiblen unter uns werden so weitermachen wie bisher. Menschen ändern sich nur wenig. Das gilt längst nicht nur fürs Fischen.

    Ich würde es sehr begrüßen wenn Du als Ranger bzw. Kontrolleur aktiv werden würdest. Du würdest das menschlich angehen, nicht mit der Keule sondens erst mal an die Vernunft appellieren. Im Wiederholungsfall könnte man dann ja härter durchgreifen...

    Vielleicht kommt die Zeit wo ich nicht nur Tage sondern Wochen oder Monate am See sein kann. Dann würde ich mich in Deinem Sinne engagieren....