"dersaibling" schrieb:Die Sache mit deinen Perlmutblinkern hört sich sehr spannend an - wenns keine alten Familiengeheimnisse sind stell doch bitte einen Bericht ein. Bin in diesem Sektor noch ganz unwissend und über alles dankbar.
Kein Familiengeheimnis, selber letzte Woche durch probieren herausgefunden.
Zuerst die Ehefrau/Freundin im Oktober auf die Mineralienmesse schicken und geschliffene und polierte Perlmuttreststücke in bruchfester Stärke mitbringen lassen.
Dann einen gekauften Perlmuttblinker als Schablone nehmen, den Umriß zeichnen und einscannen. Die gescannte Zeichnung kann man dann in jede gewünschte Größe umrechnen, vervielfälltigen und ausdrucken.
Die Papierschablonen ausschneiden und auf die Perluttstücke mit wasserlöslichen Papierkleber so aufkleben, dass die Stücke viele Blinker hergeben. Dabei aber beachten, dass die Wölbung möglichst gleichmäßig in eine Richtung verläuft, um später auch das gewünschte Spiel im Wasser zu erhalten.
Dabei Stärke der Muschel genau begutachten und die Schablone nicht über Schwachstellen kleben, damit man später nicht eine ungewollte Sollbruchstellen erhält.
Für Seeforellen habe ich nur dickwandige Stücke verwendet, die absolut bruchsicher sind. Bei den kleineren habe ich teilweise auch dünnwandige Stücke genommen, die auch bei langsamer Schleppgeschwindigkeit noch laufen, dafür aber nicht ganz so viel aushalten (für Saiblinge).
Dann mit einer feinen Eisensäge die einzelnen Blinker grob aussägen. Man braucht dabei noch nicht die Form brücksichtigen, kann also einfach jeweils gerade durchsägen.
Jetzt den Bandschleifer mit dem Band nach oben auf einer Tischplatte festschrauben, mit einem 40er Schleifband bestücken und die Stücke auf die Form der aufgeklebten Schablonen schliefen. Die Rundungen oben und und unten jeweils schön aus dem Handgelenk "herausdrehen".
Dann ein 120er Schleifband auflegen und die scharfen Kanten abrunden. Zur Veredelung kann man nun noch die Kanten mit Schleifpolierpaste und einem Poliertuch so blank wie die Ober- und Unterseite polieren (dass ist aber mehr für das menschliche Auge gedacht, für den Reiz der Seeforelle werden polierte Kanten keine Rolle spielen).
Zum Schluß mit warmen Wasser die Schablonen entfernen, die Löcher mit einem scharfen 2-3mm Metallbohrer oben und unten Bohren, kleine Sprengringe anbringen und auf einer Seite (ggf. der dünneren) die Drillinge am Sprengring einhängen.
Die Löcher, Drillinge und Sprengringe sollten natürlich der Blinkergröße entsprechen.
Für die 14 Perlmuttblinker (alle in der langen schlanken Form für Seeforellen) in den Längen 2x9, 2x8, 3x7, 5x6, 1x5 und 1x4cm habe ich für das Perlmutt (6 Euro) + 2x40er und 1x120erSchleifband (5 Euro) + Drillinge gr. 2-10 und Sprengringe (8 Euro), also insgesamt max. 20 Euro, ausgegeben.
Dazu kamen 8 Stunden arbeit.
...jetzt kann die Seeforellenschleppsaison losgehen!