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  • Da fällt mir nix auf was du falsch machst. Kleine Details währen noch beim Spinnfischen vom Ufer nur Monofile zu fischen, beim Schleppen weiter als 50m auszulegen und mindestens 10m Monofile Schlagschnur vorzuschalten. Ähnliche Probleme höre ich auch immer vom Plansee wo Forellen >45 cm zu verschwinden scheinen. Probiere mal die Köderhauben für rotierende Köderfische von Rhino, VK und co. Ist aber wirklich eine Wissenschaft für sich bis die mal laufen. Es wird immer Jahre geben wo einem die 60er verwehrt bleibt. Eine große Seeforelle über 70 ist nicht regelmäßig planbar, mir waren auch nur 5 Stück von 60-62 vergönnt die letzten Jahre. Ein Tipp für den ich bestimmt wieder was auf den Deckel bekomme ist der Verzicht auf ein Stahlvorfach im März.

    Nur weil etwas keinen Sinn macht bedeutet das ja noch lange nicht, dass man es nicht tun sollte.

  • Glaube auch das du alles richtig machst... und bei 23 meter kannst ja gar nicht so tief fischen.... ;)

    Aber ich würde eine Rute um die 10-12 m laufen lassen, also 100 Gr-120


    und ich glaube die Formel, 80% Zeit , 10 % Glück und 10% Können trifft die Realität ganz gut... wobei Zeit und Glück flexibel sind..


    Also km machen und Glück haben..


    Roel

  • Servus zusammen,


    Seeforellen sind meine große Leidenschaft, zweifellos. Ich halte nicht viel davon falsch oder richtig zu beurteilen. Viel mehr lohnt es sich, vielleicht ein Blick über den Tellerrand zu werfen, um zu schauen was andere anders machen, Vor allem um zu verstehen warum sie es tun. Da gibt es schon einige Unterschiede. Gerade was das Gerät anbetrifft gibt es dort besondere Auffälligkeiten. Mit einem Blick auf meinen Teller, ist der wohl auffälligste Unterschied, dass ich äußerst fein fische. Zu meinem klassischen Seeforellenutensilien gehört eine Route zwischen 15-20 g Wurfgewicht, eine kleine stationär Rolle mit 0,10 geflochtener Schnur in dunkelgrün und ein 0,20-022 Fluovorfach. Beim Schleppen wähle ich es etwas länger so um die 5 m beim Werfen nur bis der Knoten vor der Rolle ankommt. Seeforellen sind sehr scheue Fische. Lärm in jeder Form macht den Erfolg zunichte. Dein Blinker fällt ins Boot… Die Stelle kannst du schon mal vergessen. Absolute Ruhe ist schon mal ein kleines aber extrem wichtiges Detail! Schleppt man tief über 20 30 m mag das eine andere Sache sein. Die zweite Regel lautet: finde das Futter! Das bedeutet, dass man im besten Fall sein Gewässer sorgfältig beobachtet. Wo ist die Brut, steigen Nymphen, gibt es eine ausgeprägte Laichzeit von Kröten und Fröschen. Wo sind die Haubentaucher? Weil diese Forellen ausgiebige Schwimmer sind, kann man sie quasi überall antreffen. Das Futter entscheidet wo sie sind. Darüber hinaus lieben Sie eine gewisse Wassertemperatur. Das ist entscheidend für die richtige Tiefe oder Jahreszeit. 8-10° ist optimal um auch in Ufernähe erfolgreich zu sein. Für mich waren das die entscheidenden Details die zum Erfolg geführt haben. Die 60-80g Hecht Spinnrute und 35 Schnur und jeden Wirbel wird man in meinem Boot nicht finden wenn ich Forellen fische. Meine Schuhe haben Filzsohlen, Im Boot ist alles an seinem Platz, kein Laut wird nach außen dringen, die Dollen quietschen nicht und sind gefettet. Du verstehst worauf ich hinaus will?

    Die Hälfte meiner massigen Seeforellen habe ich gefangen weil ich sie entdeckt habe und nicht, weil ich tagelang einen Wobbler durchs Wasser geleiert habe. Darum geht es ja bei dem Thema, wie man gezielt seinen Erfolg verbessern kann.

    Das sind einige wichtige Details, versuche es mal!


    Liebe Grüße Udo

  • Nun, gezielt auf Kapitalezu fischen ist nur bedingt möglich, denn ein Gewässer ist sicher kein Regal im Supermarkt. Man kann allenfalls die Chancen verbessern. Es gilt das Gesagte. Wer aber z.B. nur in 2-3m flachen Uferzonen fischt, hat eher wenig Chancen auf die 70+ , eher trifft er die 40er, die Gang sozusagen, die gerne in kleinen Trupps um die Häuser ziehen. Ein einziges mal ist mir in aller Gemühtlichkeit im Juni eine mindestens 80+ unter dem Boot bei spiegelglatten Wasser im Flachen in Zeitlupe durchgeschwommen. Ich hab sie damals ebenso in Zeitlupe fotografiert.

    Aber ich vermute, dass mit der etwas nicht stimmte.


    Etwas zur Schnurstärke. Ein guter Freund von mir, den ich vor 20 Jahren am Edersee kennengelernt habe, hat mich etwas gelehrt. Er ist der Barschprofi vor dem Herrn... nicht nur das sein Fischkasten immer 40+ Barsche beherbergte, nein er hatte auch immer dicke Hechte. Wie geht das? Nun, er erklärte mir, dass ein Hecht problemlos eine 30er Schnur aufwärts kappt, aber eine 18er ist zu dünn zwischen den feinen Zähnen und so viel Druck kann man damit auch nicht machen. Aber weil er fein fischt, hat er schlicht mehr Bisse und fängt einen nach dem anderen, während die MinnKota Schleppangler mit Rappala und Grandma sich mühten. Er war immer am Ende erfolgreicher ohne es sein zu wollen. Der Drill ist dann sicher eine Gefühlssache. Mir geht es ebenso. Ich hab letztes Jahr beim üblichen Feinstfischen mit 3cm (!) Wobbler einen Meterhecht gefangen. Hat halt eine Stunde gedauert, aber was soll’s. Ich lade das Bild gleich mal hoch. Deshalb, denk mal an kapitale Karpfen, Barsche, Seeforellen oder Zander... warum sind die so groß geworden? Ihr Misstrauen hat sie alt werden lassen. Mit 35er und Stahl „überlistet“ man kaum, man fängt den Hungrigen, den Reflexfisch den Fisch im Liebesrausch, den Futterneider, aber nicht den normalen Kapitalen, das ist für mich ein Schlüssel, auch wenn ich Unverständnis ernte...aber das ist ok.

    Meine 84 ging auf einen 6cm Wobbler der 20er mono, ihre Lieblingsspeise, bei Sonnenschein und spiegelglattem Wasser, viele auf Bienenmade am 12er Hegenengoldhäkchen.

    Nicht das, was man sich so vorstellt, wenn man an Sefo-Angeln denkt.


    Bei uns am See würde ich sagen, dass Seeforellen keine Standplätze haben. Ich habe sie überall schon gehakt. Es gibt Plätze an denen ich sie bevorzugt finde, ja, aber das liegt an entsprechend günstigen Bedingungen wie Futter, Temperatur, Strömung und Ruhe. Stille ist etwas, das hier bei uns wichtig ist. Es gibt im Vergleich wenig Betrieb am See, keine Motorboote usw. klar die Tage bei dem Wetterchen sind 100 Angler hier und .... fangen eher wenig oder nichts. Wenn am Ufer irgendwer umhergeht oder den Hund ausführt, versuche ich es hier erst gar nicht. An der Bigge ist das was anderes, da ist richtig Betrieb und die Fische haben sich daran gewöhnt. Hier gehen die Uhren anders.

    In 30 Jahren habe ich noch keine einzige Seeforelle gehabt die eine 20er Renke im Magen hatte - keine! Nur kleine Barsche, Gründlinge, Schnecken und Nymphen.

    Wieso sollte ich also einen 15-20 cm Wobbler GuFi fischen? Mache ich auch nicht.

    Alles mit Bedacht, Ruhe und Einfühlungsvermögen. Lieber bedachte 10 Würfe ans 20 maliges Umherpeitschen.


    Vielleicht könnte ich auch sagen „weniger ist mehr“. Weniger Stress, weniger Schnurstärke, weniger Hakenmonster, weniger Geräuschkulisse, weniger Blei (also gar keins) weniger Wirbel und Ösen, also gar keine :-) usw.


    Ich schau mal nach dem Hecht