Titan als Hechtvorfach doch nicht so der Hit?

  • Ich habe mir letztes Jahr mal Titan zugelegt, in der Stärke 8 kg. Sauteuer das Zeug 17,50 Euro für 2,5m. Ich habe das Titan mit entsprechenden Quetschhülsen versehen und zusätzlich mit Sekundenkleber gesichert. Das verknoten, was auch empfohlen wird, finde ich eine fürchterliche Fummelei, da das Zeug immer ausbrechen will. Ist nicht mein Ding. Am Vereinssee habe ich es ausprobiert mit einer leichten Jerkrute und mittleren Jerks und Gummis. Als die geflochtene Schnur eine Perücke gebildet hat, ist mir beim zweiten Mal das Titanvorfach gerissen und hat meinen Castaic-Wobbler mitgenommen. War kein Schwimmwobbler und das Ganze ist schön draussen auf Grund gesunken. Das hat hat weh getan und ich war stinksauer, ist mir mit 08/15 Spinnstangen und mit Stahldraht so noch nicht passiert. Beim Recherchieren habe ich auf der Seite des Hechtanglerclubs ein Video gesehen, in dem der Schleppangler dringend 7fädiges Titan empfiehlt, da einfädiges manchmal ohne Vorwarnung reissen würde. Ich habe mir nochmal mein Titanium angeschaut, dürfte einfädig sein. Das Verkaufsetikett (s. Bild) gibt aber nicht an, dass ein solches ist.
    Und das ist keine Ausnahme. Meiner Ansicht wird von den Herstellern das gezielt verschleiert. Da kann man auch eine viel günstigere Spinnstange oder aus Klavierdraht selber machen. Im letzten März Blatt vom Raubfisch zeigt Bertus Rozemeier das ganz anschaulich. Verbogen, im nu gerade gebogen und wieder einsetzbar. 7fädiges Titanium ist gar nicht so häufig zu haben.
    Meine Meinung, wenn schon nicht knickbar, dann Flexonit. Zu dem Material habe ich wesentlich mehr Vertrauen. Das war mein letzter Titaniumkauf.


    Was meint ihr dazu?

  • Servus,
    wenn du kein Vertrauen auf Titan hast dann fisch nicht damit. Ich fisch zu 80% nur noch Naturköder an selbsgebastelten Vorfächern aus flexonit. Die Übrigen 20% Kunstköderangeln verwende ich seit 2!Jahren das selbe, einfädige Titanvorfach(glaub war von U.Beyer) und es hält nach vielen und auch guten Hechten einfach immer noch. Manchmal hängt`s glaub ich auch einfach von der aktuellen Produktionscharge ab, hat auch schon ein Spule "schlechtes" Flexonit.

  • Beim Barschfischen mit Hechtgefahr nehme ich BOA-No-Kink Titanium-Vorfach in 3,1 kg. Ebenfalls nicht gerade billig, aber meiner Meinung nach sein Geld wert. Am Anfang hatte ich da auch Probleme mit den Quetschhülsen, aber mit Knoten klappt das recht gut. Ein einfacher Clinchknoten mit 2-3 Windungen und dann das kurze Ende mit einer Zange kräftig richtung Öhr ziehen. Vielleicht gibst du dem Material ja nochmal eine Chance. Ich bin eher am Überlegen, ob ich fürs Hechtfischen auch auf Titan umstelle, hab aber irgendwie noch Tonnen von normalem Stahl...

  • Beim Barschfischen mit Hechtgefahr nehme ich BOA-No-Kink Titanium-Vorfach in 3,1 kg. ..

    Dieses dünne Titan läßt sich natürlich viel besser mit der Zange zu einem Clinchknoten verwinden, aber bei dickerem Titan bricht man sich schier die Finger ab. Ich nehme übrigens beim Barschfischen sehr dünnes 19-fädiges mit etwa 3 kg Stahldraht. So dünne Stahlvorfächer - wie auch dein dünnes Titaniumvorfach sind nicht in jedem Angelladen zu bekommen.
    Herbert Ziereis vom ASO fischt beim Schleppen ausschließlich mit starkem Fluocarbon ca. 0,75 mm herum. War in der letzten Märzausgabe Raubfisch in der CD drin. Ich selber fische aus Sicherheit Kombifächer wie ich sie mal auf dem englischen Mark gesehen habe.
    Etwa 15-20 Stahldraht (bevorzug Flexonit) an einen nicht zu großen aber starken Wirbel und danach mit Quetschhüse an den Wirbel starkes Fluocarbon. Das gibt ein bisschen mehr Sicherheit und der Wirbel beseitigt auch Drall in diesem Bereich. In den Wirbel hänge ich mit einem Springring noch zusätzlich ein kleines Spinnerblatt ein, das zusätzlich reizen soll.
    Das restliche Titanium werde ich mit Spinnern und etwas günstigeren Ködern aufbrauchen. Gerade für Doppelblattspinner ist das gutes Vorfachmaterial. Wenn das Zeug nochmals bricht, dann dürfte das Problem bei den Quetschhülsen liegen und ich werde die Vorfächer umgestalten müssen (Clinchknoten). Insgesamt ist Titanium nicht mein Vorfachmaterial und ich werde mich mehr auf starkes Fluocarbon und Flexonit verlassen.

  • Hallo,


    ich verwende Titandraht mit 0,4mm Durchmesser und fertige die Vorfächer mit Quetschhülsen an. Schön ist, dass sich die Stangen nicht kringeln. Allerdings ist mir in den letzten Jahren 2 mal der Draht bei Belastung gebrochen. Man muss den immer wieder einer heftigen Zugprobe aussetzten. Dabei sieht man, wie sich das Material dehnt. Ich denke bei den Dehnungsvorgängen beim Werfen ermüdet es irgendwann und bricht. Die Quetschhülsen Verarbeitung muss exakt sein, da hier sonst eine Sollbruchstelle entsteht. Auch die gekauften Spinnstangen sind nicht immer optimal verarbeitet.


    Das Zeug ist sauteuer! Allerdings meine ich dass es doch länger hält als das klassische Stahl, dass sich beim mir immer gekrinngelt hat. Ganz zufrieden bin ich aber bisher auch noch nicht. Fexonit habe ich noch nicht probiert - das muss ich auch mal testen...