Diskussion Bach- und Seeforelle

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  • Was für ein geiler Fisch - der absolute Wahnsinn!!!
    Aber eine Frage stellt sich mir: Was macht eine Forelle zur Bach-, See- bzw. Meerforelle? Ist der Lebensraum oder die Färbung / Punkte entscheidend? Ist eine salmo trutta nicht zwingend eine salmo trutta forma lacustris, wenn sie im Stillwasser lebt? Diese Frage habe ich mir schon lange gestellt. Hat jemand fachmännische Auskunft parat? Lasst mich nicht dumm sterben...

  • Servus,


    ich wollte ehrlich gesagt auch schon was in der Richtung schreiben.
    Meine mal gelesen zu haben, dass die See- und Bachforelle im Prinzip der gleiche Fisch ist.


    Wir haben hier doch sicherlich ein paar (Hobby-)Biologen die ein wenig Luft ins dunkle bringen können.


    Unabhängig davon - Ein geiler Fisch!!!

  • Grias eich!


    So, begeb mich mal auf dünnes Eis - Bachforelle, See- und Meerforelle ... !
    Aktuell wird davon gesprochen dass See- und Meerforellen Unterarten der heimischen Bachforelle sind.
    "Aktuell" deshalb weil lange Zeit die Regenbogenforelle auch den atlantischen Salmoniden zugeordnet wurde bevor sie schließlich ihre Bezeichnung "Salmo" verlor und den pazifischen Lachsartigen zugeordnet wurde.

    In der Entwicklung haben sich Standortvarianten wie Meer- und Seeforelle gebildet.


    Die heimische Bachforelle - Salmo trutta fario - kann sich aber auch so sehr gut an ihre Lebensräume anpassen - eben auch größenmäßig. So nimmt eine im See lebende Bachforelle sich nicht viel mit einer Seeforelle - und nachdem beide identische Lebensräume und Laichzeiten haben kommt es natürlich auch immer wieder zu Kreuzungen. Die Seeforelle ist aber meist raschwüchsiger. Aber Bachforellen von 20 Pfund und mehr sind jederzeit in Alpenseen möglich.


    Erschwert wird die Zuordnung oftmals durch den Besatz von fremden Bachforellentypen wie z.B. der englischen Browntrout. Diese Bachforelle hat keine roten Punkte, ist deutlich dunkler, oftmals fast schon schwarz im Rückenbereich und hat einen silbergrauen Bauch.


    Aus diesem Grund ist es meiner Meinung auch schade dass die 60-cm-Reglung für alle Forellenartigen in unseren Voralpen- und Alpenseen abgeschaft wurde. Ich finde das würde wesentlich zum Arterhalt der Seeforelle beitragen und verhindert gewollte und ungewollte Verwechslungen.


    Nach wie vor finde ich 60 cm als absolut unterstes Schonmaß notwendig. Auch 70 cm wären durchaus denkbar.


    Ein Fisch mit 50 cm kann defintiv noch nicht zum Arterhalt beigetragen haben. :wallb:


    Man kann auch bei kleinen Seeforellen beobachten dass sie oftmals das vermeindliche Bachforellenfarbkleid tragen - erst wenn die Fische größer werden - ab ca. 15 cm sind sie gut zu unterscheiden.


    Zu der vom Willi gefangenen Bachforelle - ich kenne den Fänger gut und es war bzw. ist eine wirkliche Freude zu sehen wie begeistert er von seinem Fisch, "seinem Lebensfisch" ist - solche Fische erzeugen bei wirklichen Fischern die klassischen Anzeichen von weichen Knien, beginneden Wahnsinn usw.. Es freut mich sehr dass genau er, ein wirklich ehrlicher und netter Petrijünger einen solchen Fang machen durfte. Da hat sich der Fisch den genau richtigen Fänger ausgesucht!


    Gruß
    Christian,
    dersaibling

    Wünsch euch den Fisch von dem ihr träumt!

  • "dersaibling" schrieb:

    Aus diesem Grund ist es meiner Meinung auch schade dass die 60-cm-Reglung für alle Forellenartigen in unseren Voralpen- und Alpenseen abgeschaft wurde.
    Nach wie vor finde ich 60 cm als absolut unterstes Schonmaß notwendig. Auch 70 cm wären durchaus denkbar.


    Ein Fisch mit 50 cm kann defintiv noch nicht zum Arterhalt beigetragen haben. :wallb:


    Eigentlich ein super Beitrag, aber in Bezug auf das Schonmaß wäre eine Differenzierung schon angebracht. Solange an vielen Seen keine Ablaichmöglichkeiten bestehen und auch die Berufsfischer gezielt die Netze auslegen, braucht kein Angler ein schlechtes Gewissen haben, der unter diesen Umständen eine Seefo mit 50 cm mitnimmt.
    Nur dort wo die Welt in Ordnung ist, macht ein höheres Schonmaß Sinn.
    Petri
    Juvol

  • Servus,


    ich hab mal einen Blick in meinen alten Dr. Rehbronn "Handbuch für Sportfischer" geworfen.
    Hier heißt es zur Seeforelle es handele sich nicht um eine besondere Art und Bachforellen die im See ausgesetzt werden (Beispiel Bodensee) verlieren ihre roten Punkte und nehmen das Aussehen einer Seeforelle an (- was ja bei der 84er aus dem Saalachstausee so nicht stimmt-, die hat ja erkennbar rote Punkte-) und wachsen auch schneller.
    Die Kreuzungen der Bach- und Seeforelle sind häufig, fruchtbar (anders als bei Bachforelle und Bachsaibling) und wüchsig. Wobei bei der Laichreife wieder unterschieden wird: 3 Jahre bei der Bachforelle und 5 Jahre bei der Seeforelle.


    So betrachtet gäbe es im See eigentlich keine Bachforelle sondern die Bachforellen die sich gewollt oder ungewollt für ein Leben im See entschieden haben wären als Seeforellen zu betrachten und die Rotgetupfte die mein Jungfischerfreund am 01.05. im Starnberger See gefangen hat war eigentlich eine Seeforelle die wie eine Bachforelle aussah, ebenso die Schöne aus dem Saalachstausee.
    Kann man wohl auch anders sehen und mein Buch stammt schon von 1982 und vielleicht nicht mehr dem derzeitigen Stand der Wissenschaft und Kenntnisse


    Gruß
    Nik