4 Bayern in Island

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  • 4 Bayern in Island
    Biss, Biss, Biss und nochmal Biss - so schön die 3 Buchstaben auch sind - aber ich konnte sie schon bald nicht mehr hören. Jetzt aber erst mal von ganz vorne.
    Was war das für ein Trubel und Hurraschrei als ich meine tägliche Post öffnete und mir ein „Liebesbrief“ der Blinker Zeitung mitteilte: „Sie haben gewonnen“ und zwar den 1. Preis des Blinker Eward Gewinnspiels! Eine 10 Tägige Reise zu den Westfjorden nach Island. Ich habe diese Zeilen 7 mal gelesen, bis ich es glauben konnte. Danach ging es sofort zum Telefon und es entstand der erste Kontakt zu Herrn Thilo Weiß von Angelreisen Hamburg. Wenige Wochen später hatte ich einen Katalog mit Unterlagen über das Reiseziel ISLAND. Ein Problem hatte ich aber schon, einen Gewinn einer Angelreise für 2 Personen , es wollten aber 3 Freunde sehr gerne mitfahren. Da hat uns Angelreisen Hamburg ein attraktives Angebot gemacht und wir konnten die Reise für 4 Personen planen. Der Termin vom 07.07 bis zum 17.07 war schnell gefunden, es geht nach Sudureyri. Unsere Vorbereitungen konnten beginnen. Angeln und Rollen waren vorhanden also kümmerten wir uns noch um XXL Köder, Schnur, Vorfach, Quetschhülsen usw.
    München:
    07.07 5:30 wir holen unsere Tickets und es geht endlich los. Nach einem kurzen Flug von 3,5 Stunden landeten wir in Island. Der Transport vom Flughafen zum Hotel Viking klappte gut und unser Zimmer war ok.
    Wir fuhren mit dem öffentlichen Bus nach Rekiavik und schauten uns die Stadt an. Am nächsten Tag um 6.00 Uhr holte uns ein Bus zum Inlandsflug nach Isarfjörden ab.
    Endlich sind wir da, das Haus wurde uns zu gewiesen. Um 15.00 Uhr erfolgte die Bootseinweisung und somit der Startschuss für die erste Ausfahrt. Die Wettervorhersage für die ersten 2 Tage war sehr gut. Wir hatten uns bereits in Deutschland informiert, wo die heißen Stellen zu finden sind. Bei der ersten Ausfahrt war es erst einmal wichtig, den Anglerhunger zu stillen und sich mit dem Boot vertraut zu machen. Die erste Drift kurz nach dem Fjord war schon ein Kraftakt, da die Köder nur schwer den Grund ohne Biss erreichten und wir zeitweise zu viert drillten. Wir angelten zwischen 15 und 40m. Dort waren vor allem Dorsche gestapelt und dazwischen schöne Schellfische, Köhler und sogar Makrelen. Um 1.00 Uhr reichte es dann für`s Erste.
    Den zweiten Tag begannen wir nach einem guten Frühstück um 11 Uhr. Eine Anfahrt von ca.45 Minuten brachte uns bereits zu einer tollen Kante von 70 Metern und in der Nähe sind auch 3 Platos zu finden an denen Kapitale Fische zu erwarten sind. An dieser beschriebenen Kante ließ der Erfolg auch nicht lange auf sich warten. Wir hatten wieder schöne Schellis viele Dorsche und auch die 1 Metermarke wurde 3mal geknackt. Nach vielen Driften und Fischen besuchten wir noch einen Steinbeißer Spott. Den Platz erreicht und die Montagen mit Naturköder bestückt, konnte es losgehen. Nach 1,5 Stunden hatte Christian auch einen mit 76 cm gefangen. Der Guide hatte uns bereits gesagt, dass es nicht mehr so leicht ist einen zu fangen, da die gute Zeit bereits vorbei ist. Doch im 50 Meter Loch geht immer was. Der Tag war wieder mehr als gelungen doch der Kapitale fehlte noch.
    Es blieb uns nichts anderes übrig außer unsere Taktik und den Schlafrhythmus umzustellen. Nur so konnte die Chance auf die Dicken erhöht werden. Wir beschlossen morgens bzw. abends zu schlafen und ab 23.00 Uhr zu angeln. Die Nachmittage verbrachten wir mit montieren und umsetzen von Montagen und einer Bergwanderung. Am nächsten Tag bzw. in der nächsten Nacht war an eine Ausfahrt auf das offene Meer nicht zu denken. Der Wind hatte zugelegt und es war unmöglich zu Angeln. Also beschlossen wir uns mal richtig auszuschlafen und am nächsten Morgen einen Tagesausflug zu unternehmen.
    Die letzte Nacht:
    Am Abend war immer noch starker Wind, doch der Online Wetterdienst machte uns Hoffnung, dass er in der Nacht abflaut. Das Boot wurde noch vollgetankt und wir fuhren im Schutz vom Ufer (unter Land) Richtung zur 70 m Kante. Kurz vor dem Isafjord begannen wir zu Angeln. Der Wind war noch zu stark um an den Spott zu fahren. Die Zeit nutzten wir um kleine Köhler zu fangen. Eine der beiden Fischkisten füllten wir mit Wasser und hatten so ein Köderfischbecken an Bord. Jede halbe Stunde wechselten wir einige Eimer altes mit frischem Wasser aus, um genügend Sauerstoff zu gewährleisten.
    1:00 Uhr der Wind lässt nach und unser Motor läuft. Wir fahren die Unterwasserberge und die 70 Meter Linie an. Wir kreuzten hin und her mit dem Blick auf das Echolot um Fischschwärme im Mittelwasser zu finden, denn darunter mussten die Großen sein. Unser Kapitän Christian hatte auch schnell welche gefunden und es konnte geangelt werden. Jetzt kamen unsere Köderfische zum Einsatz, die wir mit unterschiedlichen Montagen anbieten wollten. Wir benutzten eine Rute mit 500 g Blei. Diese hatte am Vorfach einen großen Einzelhaken, der durch das Maul eines toten Köhlers gezogen war. Außerdem kam eine Rute mit einem Pilker zum Einsatz. Auf dem Drilling war ebenfalls ein ganzer Köhler aufgezogen. Oder wir versuchten unser Glück mit XXL Gigant Jighead eine mit Gummifisch und die andere mit Naturköder. Wir hatten auch gleich Fischkontakt, doch es wollte keiner richtig zupacken. Auf einmal bog sich mit einer Urgewalt meine Shimano Wallerspinn in Richtung Wasser.Der Gigant Jighead hatte zugeschlagen Es war mir nicht möglich den Fisch zu halten. Die Bremse kreischte auf und es begann ein spannender Drill. Ich pumpte einige Meter schur nach oben und er zog wieder Schur ab und so ging es hin und her. Nach ca. 15 Minuten konnten wir einen super Dorsch von 112 cm landen.
    In der Zwischenzeit hatte Wolfi auf einen 250 g Pilker auch eine Biss und es war der gleiche Drill. Der Fisch wehrte sich mit allem was er hatte und war noch um einiges hartnäckiger als meiner. Nach einer gewissen Zeit sahen wir die ersten Umrisse und es wurde uns klar: es war ein Kracher!!!
    Nach hartem Kampf konnten wir auch diesen Fisch sicher landen und das Maßband zeigte uns stolze 136 cm. O Ton von uns allen: a so ein Waschl (ein riesen Fisch). Wir waren alle voll begeistert doch, Markus und Christian wollten auch noch etwas mächtiges fangen. Unsere Naturköder waren zwar heiß begehrt, doch wir fingen damit nichts. Irgendetwas musste uns einfallen. Markus blieb hartnäckig bei Pilker mit Köhler bestückt, denn er hatte eine Idee. Wenn der Dorsch den Köhler schnappt öffnet man an der Multi den Freilauf, schließt ihn nach 10 Sekunden wieder und schlägt an. Das hat auch funktioniert und es ging jetzt Schlag auf Schlag. Doch zuerst war Christian dran. Im Augenwinkel sah ich wie er einen schnellen Anhieb setzte und die Rute krümmte sich, die Bremse kreischte auf und es war wieder das selbe Spiel: Pumpen, Schnur gewinnen der, der Fisch stemmt sich dagegen, Schnur wieder verloren - doch auch dieser Fisch konnte gelandet werden. Auch dieser hatte 136 cm und Wog 50 Pfund. Nun war aber Markus an der Reihe und auch er hatte den ersehnten Kapitalen Biss. Zum Vorschein kam ein Traumdorsch mit 132 cm.
    Was für eine gigantische Nacht der großen Dorsche!!!
    Es war bereits 6 Uhr Morgens und wir beschlossen: es reicht. Zurück im Hafen luden wir die Fischkisten aus und schrubbten das Boot. Anschließend aßen wir noch etwas und dann ging es ab ins Bett. Nach 5 Std. Schlaf war dann Bootsübergabe und es ging ans Packen.
    Am nächsten Morgen wurde unser Gepäck abgeholt. Auch ein Bus zum Flughafen stand bereit. Der Flug von 45 Minuten nach Rekiavik war schnell vorbei. Wir machten noch einen Ausflug zu dem Goldenzirkel und eine Fahrt in die Blaue Lagune. Um 5 Uhr morgens klingelte bereits wider der Wecker und wir traten die Heimreise an.
    Island ist von der Landschaft her überwältigend und vom Fischbestand mehr als reich. Man könnte es schon fast als Plage bezeichnen. Unser Ziel war es nicht die Fischkisten täglich zu überfüllen (was möglich ist), sondern gezielt mit verschiedenen Methoden und großen Ködern große Fische zu überlisten.An dieser Stelle sei angemerkt nach einem Foto schwimmen viele der gefangene Fische wieder, soweit es möglich war, da diese Fische die Grundlage dieses riesigen Bestandes sind. So kann jeder Sportangler seinen kleinen Teil dazu beitragen, solch einen Fischfang weiteren Generationen zu ermöglichen. Auf diesem Weg möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken, die es ermöglichten solch einen Angelurlaub zu genießen
    Petri Heil Bernhard


    Es gibt nichts schlechts wos ned a wos guats hod

  • Servus Bernhard,


    Vielen Dank für den tollen Bericht und Glückwunsch zum Gewinn!!!
    Da hattest Du und deine Mitstreiter ja wirklich alle Hände voll zu tun!


    Ein dickes PETRI zu den Super-Fischen!!!


    Gruß
    Marcus

  • Hallo Bernhard


    super Bericht und man sieht das Island Norwegen bald den Rang ablaufen wird.
    Ich als totaler Norgefan war auch schon am Überlegen ob ich nicht mal nach Island fliege, wenn da nicht die umständliche Anreise und die beschränkte Mitnahmemöglichkeit des Equipments wäre.


    MFG
    uwe123

  • Glückwunsch Bernhard zum tollen Gewinn! Vielen Dank für diesen Bericht und die Fotos. Hat sicher eine Menge Spaß gemacht!


    Fährst Du öfter in die Region oder hast Du dir das ganze Zeug neu besorgen müssen? So als "Alpiner-Angler" hat man ja nicht mal eben eine Rute für 500gr-Bleie im Keller stehen!? Hehe, solche Bleie taugen hier ja schon als Anker ;-)


    Gruß
    Frank

    Viele Probleme erledigen sich von selbst, wenn man sie nicht dabei stört.