Hallo zusammen,
anbei eine Anleitung zum Bau einer einfachen Ankerrolle
dieses Thema wurde ja schon des Öfteren tangiert.
Die Basis bildet hier eine Großschnurspule oder eine Drahtspule.
Die Größe sollte nach der gewünschten Ankerseilaufnahme ausgewählt werden (Einfach vorher die Kapazität testen).
Da es unterschiedliche Großschnurspulen gibt und auch die Bootsformen (Halter)
differenzieren, dient die Anleitung nur als Schema.
Die wichtigsten Maße habe ich mal eingezeichnet.
1. Von links beginnend dient der Halter (grau) aus Stahl
zur Befestigung am Boot sowie zur Aufnahme der weiteren Bauteile über eine Welle.
Der Wellendurchmesser wird gefertigt nach dem Spuleninnendurchmesser.
Im Halter kann optional noch ein Fixierstift( hellblau) vorgesehen werden.
Er dient z.B. dafür, bei starkem Wellengang die Spule gegen Abrollen zu sichern,
sowie wenn das Boot umgesetzt werden soll, den Anker zu halten wenn dieser nur ein paar Umdrehungen vom Grund gelöst wird. Hier reicht die Klemmkraft über den Kreuzgriff meistens nicht aus (abhängig vom verwendeten Ankergewicht).
Angebracht wird der Fixierstift im Bereich der Taschengeometrie der Spule.
Die einfachste Ausführung ist es, den Stift mit einer Schur am Griff zu befestigen.
2. Danach folgt eine Kunststoffscheibe (braun), zur Geräuschreduzierung.
3. Hierauf montiert man die Spule (grün).
Im Beispiel hat diese einen Kerndurchmesser von 60mm, Innendurchmesser 16mm, Außendurchmesser von 140mm und eine Länge von 140mm (siehe Zeichnung).
Diese Abmaße sind ausreichend für min. 30m Ankerseil (bei Ø 3mm).
4. Jetzt wir die Kurbel befestigt (orange).
Diese besteht aus einem Kunststoffflansch mit einem Feilengriff.
Der Feilengriff wird mit einem Bohrer vom Durchmesser 8,1mm durchgebohrt und mit einem
Durchmesser von 15mm, 12mm tief eingesenkt.
Die Montage erfolgt mit einer selbstsichernden Sechskantmutter vorne und zwei
Sechskantmuttern hinten. So kann man den Griff einstellen,
dass er sich um die Schraube drehen lässt.
Am Flansch sind zwei Zylinderschrauben befestigt, diese müssen nach den Bohrungen,
in der Spule (sind meistens schon vorhanden), positioniert werden und dienen als Kraftübertragung („Mitnehmer“)zwischen beiden Bauteilen.
5. Weiter kommt nun eine Druckscheibe aus Stahl (dunkelbraun).
6. Dahinter ein Kreuzgriff aus Kunststoff mit Gewindebuchse aus Stahl (blau).
Die Großschnurspule bekommt man beim freundlichen Tackle Dealer.
Den Halter fertigt ein kompetenter Schlosser gegen ein kleines Endgeld.
Die Geräuschscheibe und der Flansch können mit einer Stichsäge gefertigt werden.
(die Bearbeitung auf einer Drehbank oder Fräsmaschine wäre von Vorteil).
Alle weitern Teile bekommt man im Baumarkt oder im Eisenwarengeschäft.
(Verzinkte Schrauben, Muttern und Scheiben sind natürlich zu bevorzugen).
Noch eine Anmerkung:
Der Abstand zwischen Kurbelrotation und Bootsrand sollte ausreichend sein,
Welle und Schrauben sollten nicht überstehen (Verletzungsgefahr).
Hoffe es ist in der Kürze verständlich.
Viel Spaß beim Nachbau.
Schönen Gruß
Jürgen