Kombischleppen einmal anders

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  • Nachdem ich seit längerem mit den gängigen Kombischleppmontagen hadere hab ich die Endbleimontage ("Bleibatzenfischen") mal etwas verfeinert.
    Fürs kombinierte Schleppen gibt es die von Andreas super beschriebene "Walchenseemontage" mit dem running boom und 60-80g, extrem langsamen Geschwindigkeiten und der Unsicherheit bzgl. der Angeltiefe.
    Weiterer Nachteil ist, dass nur ein Köder pro Rute angeboten wird, das Hantieren mit 2 Ruten vom Ruderboot aus aber sehr stressig ist.


    Alternative ist die Methode wie viele am Starnbergersee fischen:
    Eine Pilkrute mit relativ massiver Schnur und einem Endblei von rund 300g, darüber in variablen Abständen 2 Schlaufen in der Hauptschnur, in die mittels Schnelleinhängern ca. 2,5m lange Vorfächer eingehängt werden.
    Köder wie sonst auch.
    Vorteil ist dass man 2 Anbisstellen an einer Rute in unterschiedlichen Tiefen hat (Handhabung einfach), die Hauptschnur nahezu senkrecht unter dem Boot bleibt, daher die Angeltiefe mittels Schnurzähler relativ genau zu bestimmen ist und man etwas schneller bzw variabler fahren kann ohne dass sich die Angeltiefe stark ändert.


    Nachteil ist: Wer will schon einen 30er Saibi an einer Pilkrute drillen :wallb:
    Die Extremvariante ist die Stuckirolle, bei der das Blei dann 1-2kg hat... :zip:


    Meine Variante ist eine verfeinerte Kombination aus allen vorgestellten Montagen:
    Eine Rute wie sie Andreas vorgestellt hat (ich fische zwischen 2,10 und 2,40m mit 40-60g WG und parabolischer Aktion), bestückt mit einer ABU RCN41 (oder 4601 Multirolle (wichtig ist ein Schnurführungsbügel wie ihn die alten runden Modelle haben, kein Baitcaster mit Führungsröhrchen),
    bespult mit einer 0,06er bis max. 0,10er geflochtenen (Fireline crystal) und 8m monofiler 0,25er (Stroft) am Ende.


    Als Endblei verwende ich die Balzer Seawaver in 80 oder 100g ohne Haken. Sie sind sehr widerstandsarm und verdrehen sich nicht (wichtig, da die Endbleimontage sonst rotiert und sich total verdrallt).
    Die Schlaufen sind in Abständen in das Monotippet eingebunden, sodaß ich den Tiefenabstand der Köder variieren kann.


    Die Rute muß große Ringe und die Multi einen Schnurführungsbügel haben um die Schlaufen mit aufkurbeln zu können ohne dass es zu Verhedderungen kommt.


    Diese Montage verbindet alle Vorteile:


    - nur eine Rute, einfache Handhabung


    - kurze Rute kann quer übers Boot gelegt werden, trotzdem erreicht man die Schnur


    - 2 Köder in unterschiedlichen Tiefen


    - Angeltiefe genau ermittelbar (ich habe auch bei 2,5km/h mit 100g fast in der Tiefe gefischt die auf dem Schnurzähler steht, nur die Schnur macht einen Bogen, daher sieht´s schräger aus)


    - leichte Rute und nur mittleres Blei, daher auch Drillspass


    Einziger Nachteil: Bei einem Biss am unteren Köder muß man den oberen während des Drills aushängen. Dabei hab ich aber so gut wie nie einen Saibi verloren.


    Wichtig ist die extrem dünne geflochtene Hauptschnur, nur sie hat so wenig Wasserwiderstand dass man nahezu unter dem Boot fischt.
    Dementsprechend wichtig ist eine gute Rolle (Bremse) und die Haltbarkeit des Verbindungsknotens zum Monotippet.


    Mit dieser Montage hat der Saibi auf dem Bild ca. 8 Minuten Drillspass aus 30m Tiefe gebracht!


    Fischen ist für mich der oft erfolglose Versuch, dem Arbeits- und Freizeitstress zu entfliehen !

  • Schönes Ding :up:


    Gibts nen Grund dafür das die Vorfächer "nur" 2.50m haben?
    Danke für die Beschreibung ;-)

  • "barsch_zocker" schrieb:


    Gibts nen Grund dafür das die Vorfächer "nur" 2.50m haben?


    Klar, wenn ich beim Drill den Einhänger bis zum Spitzenring hochkurble hab ich den Fisch in Kescherweite, daher Vorfachlänge = Rutenlänge+Bootshöhe :up:

    Fischen ist für mich der oft erfolglose Versuch, dem Arbeits- und Freizeitstress zu entfliehen !

  • Servus Ralfster,


    Ich hab auch mal eine Zeitlang mit einer 2-Seitenarm-Montage gefischt bin aber schließlich wieder davon abgekommen. Mir war das ein und aushängen der Seitenarme zu viel Act deswegen fisch ich mitlerweile auch mit relativ dünner geflochtenen und etwas schwereren Bleien mit jeweils einem Seitenarm pro Rute.
    Anfang hab ich die Seitenarme noch so lang gemacht das ich das Blei aushängen musste um den Fisch zu landen weil ich dachte das das wegen der Scheuchwirkung nötig wäre.
    Is mir mittlerweile auch zu umständlich. Deswegen hab ich das Vorfach auch auf ca. 2-2,5m verkürzt und kann so mit einem langen Kescher den Fisch ohne das Blei aushängen zu müssen landen.
    Ich finde man ist mit 2 Ruten einfach variabler oder kann wenn man gerade eine fängige Tiefe erwischt hat auch beide Ruten auf gleicher Tiefe laufen lassen.
    Letzlich ist es aber auch immer Geschmackssache was man bevorzugt.