Preise gefl. Angelschnüre

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  • Leute, ich muss heute einfach mal was loswerden!


    Warum ist eine normale geflochtene Angelschnur
    nur so teuer?


    Könnt ihr es mir erklären? Ich kanns nicht.
    Mir drängt sich der Verdacht auf, dass hier wahnsinnig
    viel dran verdient wird.
    Beim Handel? Beim Importeur? Beim Hersteller?


    Eine geflochtene Schnur besteht meist aus einer
    Grundfaser die in einem voll automatisierten
    Prozess verflochten und anschließend entweder
    durch Temperaturbehandlung oder Oberflächenbeschichtung
    behandelt wird.
    Sicher, dieser Prozess erfordert einiges Know-How und
    neueste Fertigungstechnologie.
    Aber, eine Angelschnur ist nach meiner Ansicht nach auch ein
    ideales Massenprodukt:
    Zig-tausende Kilometer können so innerhalb kurzer Zeit ohne
    weitere Produktionschritte oder gar Handarbeit hergestellt
    werden.
    Ist die Produktionskette erst einmal verfügbar bzw. erstellt
    sprudeln die Meter nur so auf die Spulen...


    Vergleichen wir doch mal:


    Eine einigermassen vernünftige Angelrolle kostet so ungefähr
    60-80 EUR. Ok, die hat man auch locker zehn Jahre. Ist ein
    haufen Entwicklungs und Fertigungsaufwand. Inklusive einiger
    Handarbeitsschritte. Hohe Material und Fertigungskosten.
    Das ist auch gerechtfertigt. (Bei Rollen für 300 EUR bin ich
    mir nicht mehr so sicher...)


    Für eine Angelrute, muss erstmal der Blank hergestellt werden.
    Dann muss jemand per Hand oder maschinell den Griff, Rollehalter
    etc. anbringen. Letztendlich müssen noch die Ringe gebunden und
    lackiert werden. Doch auch hier sind brauchbare Ruten ab 60 EUR
    durchaus drin. Und die halten ewig. (wenn man sie nicht abbricht -
    schon klar!)


    Noch besser: Ein Spanngurt. 6m lang, 5cm breit. 4 Tonnen Tragkraft.
    Muss auch aus einer Faser geflochten, genäht und schliesslich mit
    den ganzen Metallteilen versehen werden. Und was kostets?
    Ganze 12 EUR! Herzlichen Glückwunsch! Da wurde ungefähr so viel
    Dyneema verbraucht wie für 10000 Angelspulen reichen würden.
    Warum HIER so billig?


    Eine gute geflochtene Angelschnur kostet im Schnitt für
    300m etwa 40-60 EUR. Wie kann das sein? Und dann hält sie
    beim Spinnfischen gerade mal eine halbe bis max. eine ganze
    Saison (hab ich noch nie geschafft...) Unglaublich!


    Ich meine jedenfalls, dass das reine Abzocke ist! Man braucht
    es - klar - also wird der Preis hoch gehalten. Es gibt auch wirklich
    keinen Hersteller der mal einen günstigen Preis macht. Es gibt keine
    Alternativen.
    Im Gegenteil: Man lässt in der Produktion das einfärben weg (spart also
    Geld) und verkauft die Schnur dann als durchsichtig für nen 10er mehr.
    WAHNSINN!
    Es verhält sich da scheinbar so wie mit den Kleinteilen. Zehn
    Wirbel mit Karabiner für 3 EUR? Gehts noch? Herstellungskosten: 2 Cent!!!!


    Kann mir jemand sagen, was eine geflochtene Schnur aus der Dyneema
    Grundfaser so teuer macht?
    Mach ich einen Denkfehler? Entgeht mir der hohe Kostenfaktor?
    Lassen wir uns wirklich an der Nase herumführen?


    -Chris

  • ich denke mal, dass es so ist:


    Es gibt die standart Schnüre aus monofil. Diese gibt es schon relativ günstig. Wer dann aber etwas ausgefalleneres oder spezielleres möchte, der soll zahlen. So ist es bei vielen Sachen! Auf dem Fahrradmarkt ist es nicht anders. Ein normales Pedal kriegt man schon für lau. Will man dann aber etwas spezielleres (leichter, oder besserer Halt etc.) zahlt man schonmal an die 50 Euro.
    Ich denke mal, dass die Hersteller immer ein Massenprodukt herstellen und wer dann nicht mit der Masse mitschwimmen will sondern etwas individuelleres möchte, der soll ordentlich zahlen.

  • Ich denke es geht vor allem ums Rundflechten (auch wenn das nicht immer der Fall ist) und um die gleichmäßige Kalibrierung. Bei Spanngurten (wenn das überhaupt vernünftiges Dyneema ist) kommts darauf ja nicht so unbedingt an.
    Nächster Punkt: Selbst Maschinen brauchen für die enge Flechtung ewig. Du verflichst winzige Schnüre mit sagen wir mal 20 "Knüpfungen" pro Zentimeter. Da wird der Tagesausstoß einer Maschine nicht sehr hoch liegen, wohl kaum über 10.000 Meter am Tag - und Maschinenzeit kostet eben Geld.


    Dann kommt es bei den Angelschnüren auch auf die Tragkraft und auf die Versiegelung an. Sachen, die bei anderen Teilen, die aus Dyneema gemacht werden, wie Helme usw. nicht 100% ausgereizt sein müssen.


    Tatsache ist ja, dass man als Angler ganz schnell den Unterschied zwischen ner guten Geflochteten und ner schlechten merkt... das wird schon seinen Grund haben, dass die schlechten meist auch deutlich billiger sind...
    LG
    Harry

  • Also ich denke mal, selbst wenn man den Herstellern das Doppelte des vielleicht Nachvollziehbaren zugestehen würde isses immernoch hart, da stimm ich schon zu. Auch bei sowas wie Wirbeln, Karabinern etc.


    Unterm Strich isses glaub ich wie mitm Sprit. Solangs gezahlt wird, kann man wohl auch verlangen...


    Da hilft wahrscheinlich nur der temporäre und gleichzeitige Boykott einer bestimmten Marke...