Wandern mit der Fliegenrute - die obere Tiroler Ache

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  • Wandern mit der Fliegenrute,
    die obere Tiroler Ache


    Nachdem der Wetterbericht ab Dienstag schlechtes Wetter für den Rest des Septembers ankündigte und auch die Bachforellen-Saison langsam dem Ende zugeht, beschlossen Tom (Da_Hämmer) und ich kurzfristig uns den oberen Teil der Tiroler Ache anzuschauen. So machten wir uns am Montag den 24. September 2007 um 7 Uhr bei herrlichstem Wetter auf den Weg in den Chiemgau.


    Von Schleching Richtung Kössen (A) kommen wir unmittelbar nach der österreichischen Grenze zur Walfahrtskirche Maria Hilf Klobenstein. Dort ist auch der Ausgangspunkt für unsere Wanderung mit der Fliegenrute. Der Klobenstein ist ein gespaltener Fels an den sich eine schöne Kirche und eine kleine Kapelle schmiegt.



    Da unsere Fischereikarte nur für die deutsche Seite galt mussten wir natürlich wieder zurück nach Deutschland. Wir wollten ja nicht nur wandern sondern auch fischen und so schlupften wir in unsere Wathosen nahmen unsere Fliegenruten und machten uns auf den Weg wieder zurück nach Bayern. Über eine Hängebrücke, die bei meinem „Fahrgestell“ schon ein bisschen ins Schwingen kam, ging’s erst mal in einen schönen, schattigen Bergwald.



    Die Aussicht von der Hängebrücke auf die Ach’n, in der sich noch restliche Nebelschwaden spielten war schon sehr Viel versprechend.



    In einigen Kehren ging’s zunächst weit hinauf und immer weiter weg von der Ach’n so daß wir fast schon glaubten auf dem falschen Weg zu sein. Laut Karte mussten wir an eine Wegkreuzung kommen bei der es dann wieder Richtung Deutschland geht. Also noch weiter rauf auf den nächsten „Buckel“ und da war auch die Abzweigung. Die Ach’n schimmerte weit unten nur noch ein bisschen zwischen den bunten Bäumen durch. Übrigens befinden wir uns hier auf einem alten Schmugglerpfad durch die Entenlochklamm. Auf einer Tafel an der Grenze wird die Entstehungsgeschichte der Entenlochklamm erklärt. Endlich ging’s dann nach der Grenze wieder abwärts, an einer Alm vorbei wieder hinunter zur Ach’n. Nach ca. 1 Stunde war unser Ziel erreicht und wir waren jetzt so ziemlich scharf auf’s Fischen in dieser traumhaften Kulisse.



    Die Ach’n präsentierte sich bedingt durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage noch ziemlich trüb und milchig so war auch die Fliegenwahl nicht schwer. Wir entschieden uns beide für eine Nymphe. Tom für eine dunkle Goldkopf-Hasenohrnymphe und ich für eine Montana.



    Respekt noch an Tom. Wogegen ich wieder in meine alte Kopfbedeckung zurückfiel trug Tom stolz unser Alpines-angeln-Cap. *Schande über mich*.



    Aber zurück zur Natur. Ich weiß gar nicht wie ich diese eindrucksvolle, herbstliche Flusslandschaft noch beschreiben kann. Einfach überwältigend oder wie man vieleicht heute sagt „echt geil“.



    So zwischen den Felsen zu fischen, ständig das rauschen der Ach’n, keine Menschenseele außer uns Beiden, nichts als Natur wo man hinschaut, und immer wieder dieser wunderschöne Herbstwald, - wo sonst kann man die Seele so baumeln lassen, ja – ich glaub unsere Seelen baumelten an der Fliegenschnur.



    Wir konnten gar nicht mehr aufhören und die Leidenschaft hatte uns voll im Griff. Sogar auf die geplante Mittagspause in einem urigen Gasthaus neben der Kirche vergaßen wir.




    Irgendwann am Nachmittag meldeten sich unsere Mägen und es wurde höchste Zeit für diese lästige Nahrungsaufnahme. Außerdem wollten wir ja noch am unteren Teil der oberen Ache fischen. Schweren Herzens trennten wir uns von diesem schönen Plätzchen und machten uns wieder auf den Weg zurück zum Klobenstein.


    Wieder ging’s rauf auf’n Berg und ein paar Touristen wunderten sich nicht schlecht über die beiden Gestalten so hoch oben mit der Angelrute in der Hand. Sogar die Kühe auf der Alm ergriffen die Flucht vor diesen unbekannten Wesen.



    Auch auf dem Weg zum Wirtshaus konnten wir uns nicht satt sehen an dieser traumhaften Kulisse. Und das alles gibt’s bei uns gratis und fast zum Nulltarif. Ich weiß, ich gerate immer wieder in ‚s Schwärmen, aber sagt’s selber, - es ist einfach megageil. Da Wahnsinn!




    Wieder auf österreichischem Gebiet sehn wir von weiten schon das Wirtshaus und wir freuen uns schon auf eine deftige Brotzeit oder „Brettljausen“ wie man in Tirol sagt.



    Am Wirtshaus angekommen drehte gerade das Bayrische Fernsehen einen Film zum Thema Wirtshäuser. Also wundert’s Euch nicht wenn Ihr mal ein paar „narische“ Fliegenfischer mit der Angelrute im Biergarten im Fernsehen seht. Das sind bloß der Tom und ich.



    Neugierig wie ich manchmal bin musste ich natürlich auch schaun wie’s drinnen ausschaut. Ist schon eine gemütliche Stube. Da könnt ich’s schon eine Zeit lang aushalten.



    Mittlerweilen kam unser Brotzeitteller und eine frische „Gaudi-Radler“. Hätte fast vergessen die „Brettljausn“ zu fotografieren. Auch ein traumhafter Anblick! Nachdem am Vormittag nicht ein Fisch zu sehen war (lediglich Tom hatte mal einen Biss) erhofften wir uns nach einem Kaffe und Topfenstrudel im unteren Teil der oberen Ach’n noch einen schönen Abendsprung.



    Und so gings wieder zurück zur Maria-Hilfs-Kirche wo ich noch ein „Dankschön“ für das schöne Wetter und den wunderschönen Tag nach oben schickte.



    So schön wie’s auch im unteren Teil der oberen Ach’n war, das Wasser war noch trüber als oben und weit und breit nicht einmal ein Anzeichen von einem Fisch. Wir trafen noch einen einheimischen Spinnfischer und einen Fliegenfischer die aber auch den ganzen Tag nichts gefangen hatten. Trotzdem konnten wir uns nur schwer von diesem Platz lösen. Aber die Ach’n wird auch die nächsten Jahre noch fließen und wir werden uns bestimmt noch öfter sehn.




    Bei einem schönen Abendessen träumten wir nochmals von diesem schönen Herbsttag in dieser grandiosen Umgebung, bei herrlichstem Wetter und traten trotz Schneidergang glücklich und zufrieden die Heimreise an.



  • Hi,


    das war bestimmt interessant, aber leider gehen wir nicht dort hin, weil das zu weit weg ist.


    Justin

  • Hallo,


    das war aber eine schöne Tour. Ich sitze jetzt hier im Büro, draussen regenet es und meine Fliegenrute liegt im Auto. Ich glaub ich muss heute auch noch, egal wie das Wetter ist. So ein Bericht spornt an.


    Alexander